Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863.Familie: Scomberoidei. Sande verborgenes Nest zuletzt selbst verrathen würden, und fuhr deshalbum so emsiger fort, mit meinem Stocke auf dem Grunde des Teiches umher- zutasten. Plötzlich stürzte ein Stichling auf den Stock los und suchte ihn durch heftiges Anrennen mit der Schnauze wegzustossen, woraus ich schloss, dass ich jetzt die Stelle getroffen hätte, wo sein Nest unter dem Sande ver- steckt liege; ich streifte mit dem Stocke etwas stärker über den Sand hin und entblösste in der That ein aus Wurzelfasern und anderen zusammenge- tragenen Pflanzenstücken gefertigtes Nest, in welchem angebrüteter Laich enthalten war; auf ähnliche Weise gelang es mir auch bei den übrigen Stich- lingen, mir den Ort ihrer Nester von ihnen anzeigen zu lassen. Einmal auf eine solche Stelle aufmerksam gemacht war ich dann leicht im Stande, auf dem Sandgrunde an einer kleinen Oeffnung, aus welcher Wurzelfasern her- vorschimmerten und welche ich früher übersehen hatte, das unter dem Sande sorgfältig versteckte Nest zu erkennen. 2. Art. G. pungitius Lin. kleiner Stichling. Syn. u. Citate. Artedi Nr. 1: Gen. pisc. pag. 52. n. 2, Descript. spec. pag. 97. n. 2, Syn. nom. pisc. Linne Nr. 2: pag. 491. n. 8. Gasterosteus pungitius. Bloch Nr. 3 a: Th. II. pag. 82. Taf. 53. Fig. 4. Gasterosteus pungitius, kleiner See- Siemssen Nr. 79: pag. 39. Gasterosteus pungitius, Seestichling. Cuvier et Valenciennes Nr. 5: T. IV. 1829. pag. 506. Gasterosteus pungitius, petite Epinoche Bujack Nr. 97: pag. 359. Gasterosteus pungitius, kleiner Stichling. Kröyer Nr. 82: Bd. I. 1838--40. pag. 188. Gasterosteus pungitius. Selys-Longchamps Nr. 58: pag. 224. n. 46. Gasterosteus pungitius, Epinochette. Artcharakter: Neun bis eilf fast gleich grosse Stachelstrahlen vor D. 9--11/11, P. 9--10, V. 1/1, A. 1/9--11, C. 5/12/6. Der kleine Stichling, welcher höchstens eine Länge von 21/2 Zoll erreicht, Der grünliche Rücken und silberglänzende Bauch erscheinen häufig Familie: Scomberoidei. Sande verborgenes Nest zuletzt selbst verrathen würden, und fuhr deshalbum so emsiger fort, mit meinem Stocke auf dem Grunde des Teiches umher- zutasten. Plötzlich stürzte ein Stichling auf den Stock los und suchte ihn durch heftiges Anrennen mit der Schnauze wegzustossen, woraus ich schloss, dass ich jetzt die Stelle getroffen hätte, wo sein Nest unter dem Sande ver- steckt liege; ich streifte mit dem Stocke etwas stärker über den Sand hin und entblösste in der That ein aus Wurzelfasern und anderen zusammenge- tragenen Pflanzenstücken gefertigtes Nest, in welchem angebrüteter Laich enthalten war; auf ähnliche Weise gelang es mir auch bei den übrigen Stich- lingen, mir den Ort ihrer Nester von ihnen anzeigen zu lassen. Einmal auf eine solche Stelle aufmerksam gemacht war ich dann leicht im Stande, auf dem Sandgrunde an einer kleinen Oeffnung, aus welcher Wurzelfasern her- vorschimmerten und welche ich früher übersehen hatte, das unter dem Sande sorgfältig versteckte Nest zu erkennen. 2. Art. G. pungitius Lin. kleiner Stichling. Syn. u. Citate. Artedi Nr. 1: Gen. pisc. pag. 52. n. 2, Descript. spec. pag. 97. n. 2, Syn. nom. pisc. Linné Nr. 2: pag. 491. n. 8. Gasterosteus pungitius. Bloch Nr. 3 a: Th. II. pag. 82. Taf. 53. Fig. 4. Gasterosteus pungitius, kleiner See- Siemssen Nr. 79: pag. 39. Gasterosteus pungitius, Seestichling. Cuvier et Valenciennes Nr. 5: T. IV. 1829. pag. 506. Gasterosteus pungitius, petite Epinoche Bujack Nr. 97: pag. 359. Gasterosteus pungitius, kleiner Stichling. Krøyer Nr. 82: Bd. I. 1838—40. pag. 188. Gasterosteus pungitius. Selys-Longchamps Nr. 58: pag. 224. n. 46. Gasterosteus pungitius, Epinochette. Artcharakter: Neun bis eilf fast gleich grosse Stachelstrahlen vor D. 9—11/11, P. 9—10, V. 1/1, A. 1/9—11, C. 5/12/6. 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Familie: Scomberoidei.
Sande verborgenes Nest zuletzt selbst verrathen würden, und fuhr deshalb
um so emsiger fort, mit meinem Stocke auf dem Grunde des Teiches umher-
zutasten. Plötzlich stürzte ein Stichling auf den Stock los und suchte ihn
durch heftiges Anrennen mit der Schnauze wegzustossen, woraus ich schloss,
dass ich jetzt die Stelle getroffen hätte, wo sein Nest unter dem Sande ver-
steckt liege; ich streifte mit dem Stocke etwas stärker über den Sand hin
und entblösste in der That ein aus Wurzelfasern und anderen zusammenge-
tragenen Pflanzenstücken gefertigtes Nest, in welchem angebrüteter Laich
enthalten war; auf ähnliche Weise gelang es mir auch bei den übrigen Stich-
lingen, mir den Ort ihrer Nester von ihnen anzeigen zu lassen. Einmal auf
eine solche Stelle aufmerksam gemacht war ich dann leicht im Stande, auf
dem Sandgrunde an einer kleinen Oeffnung, aus welcher Wurzelfasern her-
vorschimmerten und welche ich früher übersehen hatte, das unter dem Sande
sorgfältig versteckte Nest zu erkennen.
2. Art. G. pungitius Lin. kleiner Stichling.
Syn. u. Citate.
Artedi Nr. 1: Gen. pisc. pag. 52. n. 2, Descript. spec. pag. 97. n. 2, Syn. nom. pisc.
pag. 80. n. 2.
Linné Nr. 2: pag. 491. n. 8. Gasterosteus pungitius.
Bloch Nr. 3 a: Th. II. pag. 82. Taf. 53. Fig. 4. Gasterosteus pungitius, kleiner See-
stichling.
Siemssen Nr. 79: pag. 39. Gasterosteus pungitius, Seestichling.
Cuvier et Valenciennes Nr. 5: T. IV. 1829. pag. 506. Gasterosteus pungitius, petite Epinoche
d’Europe à neuf épines.
Bujack Nr. 97: pag. 359. Gasterosteus pungitius, kleiner Stichling.
Krøyer Nr. 82: Bd. I. 1838—40. pag. 188. Gasterosteus pungitius.
Selys-Longchamps Nr. 58: pag. 224. n. 46. Gasterosteus pungitius, Epinochette.
Artcharakter: Neun bis eilf fast gleich grosse Stachelstrahlen vor
der Rückenflosse.
D. 9—11/11, P. 9—10, V. 1/1, A. 1/9—11, C. 5/12/6.
Der kleine Stichling, welcher höchstens eine Länge von 2½ Zoll erreicht,
besitzt im Vergleich zu dem vorhergehenden Stichling einen um vieles ge-
streckteren Leib. Die freien niedrigen Rückenstacheln sind, wenn sie sich
aufgerichtet haben, abwechselnd etwas nach rechts und links hingewendet.
Die beiden Bauchstacheln zeigen sich ziemlich schwach entwickelt. Der
Schwanz trägt zuweilen auf beiden Seiten eine Längsreihe von 10 bis 11 ge-
kielten Schilden, wodurch der Schwanz jederseits eine schneidende Kante
erhält.
Der grünliche Rücken und silberglänzende Bauch erscheinen häufig
durch verwaschene Querbänder unregelmässig gefleckt. Im Laufe des Som-
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