Siemens, Werner von: Die electrische Telegraphie. Berlin, 1866.währt diese mechanische Depeschengabe den großen Vortheil, Wie man sieht, ist auch bei der Telegraphie das Bestreben Gleichzeitig mit Morse beschäftigte sich Wheatstone in Eng¬ Die große Einfachheit dieser Apparate verschaffte ihnen in der währt dieſe mechaniſche Depeſchengabe den großen Vortheil, Wie man ſieht, iſt auch bei der Telegraphie das Beſtreben Gleichzeitig mit Morſe beſchäftigte ſich Wheatſtone in Eng¬ Die große Einfachheit dieſer Apparate verſchaffte ihnen in der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0026" n="20"/> währt dieſe mechaniſche Depeſchengabe den großen Vortheil,<lb/> daß man ſie ſehr viel ſchneller ausführen kann, wie es mit der<lb/> Hand möglich iſt, man alſo durch einen diſponibelen Draht in<lb/> derſelben Zeit ſehr viel mehr — etwa 5 bis 6 mal ſo viel —<lb/> Depeſchen geben kann. Die läſtige Arbeit des Setzens und<lb/> Sortirens der Typen wird zuverläſſig in nächſter Zeit durch<lb/> Conſtruction geeigneter Setz- und Sortirungsmaſchinen bedeu¬<lb/> tend vereinfacht werden.</p><lb/> <p>Wie man ſieht, iſt auch bei der Telegraphie das Beſtreben<lb/> vorherrſchend, die Handarbeit durch die gleichmäßigere und<lb/> ſchnellere Maſchinenarbeit zu erſetzen.</p><lb/> <p>Gleichzeitig mit Morſe beſchäftigte ſich Wheatſtone in Eng¬<lb/> land mit der Ausbildung und Einführung des electriſchen Tele¬<lb/> graphen. Er verfolgte dabei zwei weſentlich verſchiedene Rich¬<lb/> tungen, indem er zuerſt den Fechner'ſchen Nadeltelegraphen we¬<lb/> ſentlich verbeſſerte und ſpäter Zeiger- und Drucktelegraphen<lb/> conſtruirte. Die Nadeltelegraphen Wheatſtone's ſind noch jetzt<lb/> in England und einigen anderen Ländern vielfach in Anwendung<lb/> und zwar theils als einfache Nadelapparate, theils als Doppel¬<lb/> nadel-Telegraphen mit zwei Magnetnadeln, von denen jede mit<lb/> einem beſonderen Leitungsdrahte communicirt. Die Ablenkungen<lb/> der Nadeln ſind durch elfenbeinerne Stifte, gegen welche die<lb/> Nadeln ſchlagen, auf ein enges Spiel begränzt, ſo daß ein ge¬<lb/> übtes Auge an ihren Stellungen ſchnell und ſicher den Buch¬<lb/> ſtaben erkennen kann, welcher mitgetheilt wird.</p><lb/> <p>Die große Einfachheit dieſer Apparate verſchaffte ihnen in der<lb/> Kindheit der Telegraphie eine ausgedehnte Anwendung. Man iſt<lb/> von ihnen aber ſpäter größtentheils zum Morſe'ſchen Syſtem über¬<lb/> gegangen, da die dauernd auf dem Papierſtreifen verzeichnete<lb/> Morſeſchrift größere Sicherheit der richtigen Wiedergabe der<lb/> Nachrichten bietet wie das flüchtige Nadelſpiel. Wheatſtone<lb/> ſelbſt ſuchte einige Jahre ſpäter dieſe Unſicherheit der Ableſung<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [20/0026]
währt dieſe mechaniſche Depeſchengabe den großen Vortheil,
daß man ſie ſehr viel ſchneller ausführen kann, wie es mit der
Hand möglich iſt, man alſo durch einen diſponibelen Draht in
derſelben Zeit ſehr viel mehr — etwa 5 bis 6 mal ſo viel —
Depeſchen geben kann. Die läſtige Arbeit des Setzens und
Sortirens der Typen wird zuverläſſig in nächſter Zeit durch
Conſtruction geeigneter Setz- und Sortirungsmaſchinen bedeu¬
tend vereinfacht werden.
Wie man ſieht, iſt auch bei der Telegraphie das Beſtreben
vorherrſchend, die Handarbeit durch die gleichmäßigere und
ſchnellere Maſchinenarbeit zu erſetzen.
Gleichzeitig mit Morſe beſchäftigte ſich Wheatſtone in Eng¬
land mit der Ausbildung und Einführung des electriſchen Tele¬
graphen. Er verfolgte dabei zwei weſentlich verſchiedene Rich¬
tungen, indem er zuerſt den Fechner'ſchen Nadeltelegraphen we¬
ſentlich verbeſſerte und ſpäter Zeiger- und Drucktelegraphen
conſtruirte. Die Nadeltelegraphen Wheatſtone's ſind noch jetzt
in England und einigen anderen Ländern vielfach in Anwendung
und zwar theils als einfache Nadelapparate, theils als Doppel¬
nadel-Telegraphen mit zwei Magnetnadeln, von denen jede mit
einem beſonderen Leitungsdrahte communicirt. Die Ablenkungen
der Nadeln ſind durch elfenbeinerne Stifte, gegen welche die
Nadeln ſchlagen, auf ein enges Spiel begränzt, ſo daß ein ge¬
übtes Auge an ihren Stellungen ſchnell und ſicher den Buch¬
ſtaben erkennen kann, welcher mitgetheilt wird.
Die große Einfachheit dieſer Apparate verſchaffte ihnen in der
Kindheit der Telegraphie eine ausgedehnte Anwendung. Man iſt
von ihnen aber ſpäter größtentheils zum Morſe'ſchen Syſtem über¬
gegangen, da die dauernd auf dem Papierſtreifen verzeichnete
Morſeſchrift größere Sicherheit der richtigen Wiedergabe der
Nachrichten bietet wie das flüchtige Nadelſpiel. Wheatſtone
ſelbſt ſuchte einige Jahre ſpäter dieſe Unſicherheit der Ableſung
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |