Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.Erjnnernngs Vorred Seeligkeit in und auß sich selbst nehmen in diserVereinigung. Rusbroch im dritten Buch vom Zierrath Und eben daselbst: GOtt über alle gleich- Gleichermassen redet auch S. Bernard. im Geist
Erjnnernngs Vorred Seeligkeit in und auß ſich ſelbſt nehmen in diſerVereinigung. Rusbroch im dritten Buch vom Zierrath Und eben daſelbſt: GOtt uͤber alle gleich- Gleichermaſſen redet auch S. Bernard. im Geiſt
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Erjnnernngs Vorred
Seeligkeit in und auß ſich ſelbſt nehmen in diſer
Vereinigung.
Rusbroch im dritten Buch vom Zierrath
der Geiſtlichen Hochzeit c. 1. Jn der Weſent-
lichen Einheit GOttes ſind alle Andaͤchtige und
jnnige Geiſter eins mit GOtt durch jhre Lieb-
habende einſenckung und zerſchmeltzung in jhn:
Und ſind auß Gnaden eben daſſelbige Eins daß
die ſelbe Weſenheit in ſich ſelber iſt.
Und eben daſelbſt: GOtt uͤber alle gleich-
nuͤſſe/ wie Er in ſich ſelber iſt/ faſſen und Ver-
ſtehen/ daß iſt etlicher maſſen GOtt mit GOtt
ſein ohne mittel/ (oder daß ich ſo ſage) ohne ei-
ne empfindliche Anderheit. Und eben im ſel-
ben Buche c. 2 ſpricht Er: Wann der Geiſt
deß Menſchen durch die genießliche Liebe ſich
ſelber verlohren hat/ ſo empfaͤngt er die Klar-
heit GOttes ohne mittel: Ja er wird auch
ſelbſt/ (ſovil einer Creatur zuſteht) ohne un-
terlaß dieſelbe Klarheit welche er embfaͤngt.
Gleichermaſſen redet auch S. Bernard. im
Buche vom Einſamen Leben/ da er ſpricht:
Wir werden daß ſein was Er iſt. Denn wel-
chen die Macht gegeben iſt GOttes Kinder zu
werden/ denen iſt auch die Macht gegeben/
nicht zwar daß ſie GOtt ſeyn/ ſondern daß ſie
ſeyn was GOtt iſt. Und nach diſem: Diſe
gleichnuͤß GOttes wird die Einheit deß Gei-
ſtes genennt/ nicht alleine weil ſie der Heilige
Geiſt
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