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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Fünfftes Buch.
Geht es nach seinem nicht/ so gehts nach Gottes wille.

117. Gott höret auch die Stummen.
Mensch wo du Gott umb gnad nicht kanst mit worten
ehren/
So steh nur stum für jhm/ er wird dich schon erhören.
138. Wen Gott nicht ewig verdammen
kan.
Den Sünder/ welcher sich nicht ewig wendt von Gott
Kan Gott auch nicht verd ammn zur ewgen Pein und Tod.
139. Daß Alleradelichste.
Bin ich nicht adelich! die Engel dienen mir/
Der Schöpffer buhlt umb mich/ und wart für meiner
Thür.
140. Der Weise fehlt nie deß Ziehls.
Der Weise fehlet nie: er trifft allzeit daß Ziehl:
Er hat ein augenmaß/ daß heisset wie Gott wiel.
141. Der Welt thun ist ein Trauerspiel.
Freund gönn' es doch der Welt/ jhr gehts zwar wie sie
wil:
Doch ist jhr gantzesthun nichts als ein Trauerspiel?
142. Jm Himmel mag man thun waß
man wil.
Mensch zähme doch ein kleins auf erden deinen willen:
Jm Himmel wirstu jhn wie du wirst wolln erfüllen.
143. Der Unempfindliche ist mehr als
Englisch.
Wer in dem Fleische lebt/ und fühlt nicht dessen pein:
Der muß schon auf der Welt weit mehr als Englisch
sein.
144. Die Jchheit schadt mehr als tau-
send Teuffel.

Mensch hütte dich für dir. Wirstu mit dir beladen/

Du

Fuͤnfftes Buch.
Geht es nach ſeinem nicht/ ſo gehts nach Gottes wille.

117. Gott hoͤret auch die Stum̃en.
Menſch wo du Gott umb gnad nicht kanſt mit worten
ehren/
So ſteh nur ſtum für jhm/ er wird dich ſchon erhoͤren.
138. Wen Gott nicht ewig verdammen
kan.
Den Suͤnder/ welcher ſich nicht ewig wendt von Gott
Kan Gott auch nicht verd am̃n zur ewgen Pein uñ Tod.
139. Daß Alleradelichſte.
Bin ich nicht adelich! die Engel dienen mir/
Der Schoͤpffer buhlt umb mich/ und wart fuͤr meiner
Thuͤr.
140. Der Weiſe fehlt nie deß Ziehls.
Der Weiſe fehlet nie: er trifft allzeit daß Ziehl:
Er hat ein augenmaß/ daß heiſſet wie Gott wiel.
141. Der Welt thun iſt ein Trauerſpiel.
Freund goͤnn’ es doch der Welt/ jhr gehts zwar wie ſie
wil:
Doch iſt jhr gantzesthun nichts als ein Trauerſpiel?
142. Jm Himmel mag man thun waß
man wil.
Menſch zaͤhme doch ein kleins auf erden deinen willen:
Jm Himmel wirſtu jhn wie du wirſt wolln erfuͤllen.
143. Der Unempfindliche iſt mehr als
Engliſch.
Wer in dem Fleiſche lebt/ und fühlt nicht deſſen pein:
Der muß ſchon auf der Welt weit mehr als Engliſch
ſein.
144. Die Jchheit ſchadt mehr als tau-
ſend Teuffel.

Menſch huͤtte dich fuͤr dir. Wirſtu mit dir beladen/

Du
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[165[163]/0169] Fuͤnfftes Buch. Geht es nach ſeinem nicht/ ſo gehts nach Gottes wille. 117. Gott hoͤret auch die Stum̃en. Menſch wo du Gott umb gnad nicht kanſt mit worten ehren/ So ſteh nur ſtum für jhm/ er wird dich ſchon erhoͤren. 138. Wen Gott nicht ewig verdammen kan. Den Suͤnder/ welcher ſich nicht ewig wendt von Gott Kan Gott auch nicht verd am̃n zur ewgen Pein uñ Tod. 139. Daß Alleradelichſte. Bin ich nicht adelich! die Engel dienen mir/ Der Schoͤpffer buhlt umb mich/ und wart fuͤr meiner Thuͤr. 140. Der Weiſe fehlt nie deß Ziehls. Der Weiſe fehlet nie: er trifft allzeit daß Ziehl: Er hat ein augenmaß/ daß heiſſet wie Gott wiel. 141. Der Welt thun iſt ein Trauerſpiel. Freund goͤnn’ es doch der Welt/ jhr gehts zwar wie ſie wil: Doch iſt jhr gantzesthun nichts als ein Trauerſpiel? 142. Jm Himmel mag man thun waß man wil. Menſch zaͤhme doch ein kleins auf erden deinen willen: Jm Himmel wirſtu jhn wie du wirſt wolln erfuͤllen. 143. Der Unempfindliche iſt mehr als Engliſch. Wer in dem Fleiſche lebt/ und fühlt nicht deſſen pein: Der muß ſchon auf der Welt weit mehr als Engliſch ſein. 144. Die Jchheit ſchadt mehr als tau- ſend Teuffel. Menſch huͤtte dich fuͤr dir. Wirſtu mit dir beladen/ Du

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 165[163]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/169>, abgerufen am 27.11.2024.