Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.Fünfftes Buch. 328. GOtt betrübt die Sünde nicht. GOtt thut die Sünde weh in dir als seinem Sohn: Jn seiner GOttheit selbst/ da fühlt Er nichts davon. 329. Die gantze Dreyfaltigkeit hilfft zur Seeligkeit. Die Allmacht zeucht mich auf/ die Weißheit weist mich an/ Die Gütte hilffet mir/ daß ich in Himmel kan. 330. Wenn man GOtt reden hört. Wenn du an GOtt gedänkst/ so hörstu Jhn in dir: Schwiegstu/ und wärest still'/ Er redte für und für. 331. Was GOtt nicht thut/ gefällt Jhm nicht. GOtt muß der Anfang sein/ daß Mittel und daß Ende/ Wo Jhm gefallen solln die Werke deiner Häude. 332. Wo der Mensch hinkomt/ wann er in GOtt vergeht. Wenn ich in GOtt vergeh/ so komm ich wider hin Wo ich von Ewigkeit vor mir gewesen bin. 333. Deß Teufels Schlacht Vieh. Die Seele welche sich die Sünde läst ermorden/ Die ist (O grosser Spot!) deß Teuffels Schlachts Vieh worden. 334. GOtt schätzt die Werke nach dem Wesen. Mensch deß Gerechten Schlaf ist mehr bey Gott geacht Als was der Sünder Beht/ und singt die gantze Nacht. 335. Unterscheid der drey Lichter. Daß Licht der Herrlichkeit lass' ich die Sonne sein/ Die Gnade gleicht den Strahln/ Natur dem Wi- derschein. 336. Mit
Fuͤnfftes Buch. 328. GOtt betruͤbt die Suͤnde nicht. GOtt thut die Suͤnde weh in dir als ſeinem Sohn: Jn ſeiner GOttheit ſelbſt/ da fuͤhlt Er nichts davon. 329. Die gantze Dreyfaltigkeit hilfft zur Seeligkeit. Die Allmacht zeucht mich auf/ die Weißheit weiſt mich an/ Die Guͤtte hilffet mir/ daß ich in Himmel kan. 330. Wenn man GOtt reden hoͤrt. Wenn du an GOtt gedaͤnkſt/ ſo hoͤrſtu Jhn in dir: Schwiegſtu/ und waͤreſt ſtill’/ Er redte für und fuͤr. 331. Was GOtt nicht thut/ gefaͤllt Jhm nicht. GOtt muß der Anfang ſein/ daß Mittel uñ daß Ende/ Wo Jhm gefallen ſolln die Werke deiner Haͤude. 332. Wo der Menſch hinkomt/ wann er in GOtt vergeht. Wenn ich in GOtt vergeh/ ſo kom̃ ich wider hin Wo ich von Ewigkeit vor mir geweſen bin. 333. Deß Teufels Schlacht Vieh. Die Seele welche ſich die Suͤnde laͤſt ermorden/ Die iſt (O groſſer Spot!) deß Teuffels Schlachts Vieh worden. 334. GOtt ſchaͤtzt die Werke nach dem Weſen. Menſch deß Gerechten Schlaf iſt mehr bey Gott geacht Als was der Sünder Beht/ uñ ſingt die gantze Nacht. 335. Unterſcheid der drey Lichter. Daß Licht der Herꝛlichkeit laſſ’ ich die Sonne ſein/ Die Gnade gleicht den Strahln/ Natur dem Wi- derſchein. 336. Mit
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Fuͤnfftes Buch.
328. GOtt betruͤbt die Suͤnde nicht.
GOtt thut die Suͤnde weh in dir als ſeinem Sohn:
Jn ſeiner GOttheit ſelbſt/ da fuͤhlt Er nichts davon.
329. Die gantze Dreyfaltigkeit hilfft zur
Seeligkeit.
Die Allmacht zeucht mich auf/ die Weißheit weiſt
mich an/
Die Guͤtte hilffet mir/ daß ich in Himmel kan.
330. Wenn man GOtt reden hoͤrt.
Wenn du an GOtt gedaͤnkſt/ ſo hoͤrſtu Jhn in dir:
Schwiegſtu/ und waͤreſt ſtill’/ Er redte für und fuͤr.
331. Was GOtt nicht thut/ gefaͤllt Jhm
nicht.
GOtt muß der Anfang ſein/ daß Mittel uñ daß Ende/
Wo Jhm gefallen ſolln die Werke deiner Haͤude.
332. Wo der Menſch hinkomt/ wann er
in GOtt vergeht.
Wenn ich in GOtt vergeh/ ſo kom̃ ich wider hin
Wo ich von Ewigkeit vor mir geweſen bin.
333. Deß Teufels Schlacht Vieh.
Die Seele welche ſich die Suͤnde laͤſt ermorden/
Die iſt (O groſſer Spot!) deß Teuffels Schlachts
Vieh worden.
334. GOtt ſchaͤtzt die Werke nach dem
Weſen.
Menſch deß Gerechten Schlaf iſt mehr bey Gott geacht
Als was der Sünder Beht/ uñ ſingt die gantze Nacht.
335. Unterſcheid der drey Lichter.
Daß Licht der Herꝛlichkeit laſſ’ ich die Sonne ſein/
Die Gnade gleicht den Strahln/ Natur dem Wi-
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