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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
ich zu dir, o JEsu! und bitte dich durch
deine Grund-lose Barmhertzigkeit, be-
freye mich von aller Züchtigung deiner
Gerechtigkeit! Ich gestehe zwar frey,
daß ich Kranckheiten, Ungnad, und al-
les Ubel wohl verdienet; aber ach!
verleyhe mir jedoch alle jene zeitliche
Güter, so mich nicht von deiner Gnad
söndern hier auf Erden, noch von der
ewigen Seeligkeit im Himmel, Amen!

Seuffzer.
Ein kleine Wolck gosse Eliä den Regen,
Und brachte Samariens Felder den
Seegen.

Ein Wölcklein der Hostien regnet
uns Gnaden,

Dann sie will uns alle mit Wundern
beladen.
Exempel.
Die heilige Catharina von Bolog-
na
färbt sich nach dem Tod vor dem
Hochwürdigen Gut.

Obwohlen Catharina in jenem Ruhm der
Heiligkeit gestorben, den ihre Heiden-Tu-
genden verdienten; dessen ohnerachtet beerdig-
ten sie ihre geistliche Mit-Schwestern in der

gemeinen

Von dem H. Altars-Sacrament.
ich zu dir, o JEſu! und bitte dich durch
deine Grund-loſe Barmhertzigkeit, be-
freye mich von aller Züchtigung deiner
Gerechtigkeit! Ich geſtehe zwar frey,
daß ich Kranckheiten, Ungnad, und al-
les Ubel wohl verdienet; aber ach!
verleyhe mir jedoch alle jene zeitliche
Güter, ſo mich nicht von deiner Gnad
ſöndern hier auf Erden, noch von der
ewigen Seeligkeit im Himmel, Amen!

Seuffzer.
Ein kleine Wolck goſſe Eliä den Regen,
Und brachte Samariens Felder den
Seegen.

Ein Wölcklein der Hoſtien regnet
uns Gnaden,

Dann ſie will uns alle mit Wundern
beladen.
Exempel.
Die heilige Catharina von Bolog-
na
färbt ſich nach dem Tod vor dem
Hochwürdigen Gut.

Obwohlen Catharina in jenem Ruhm der
Heiligkeit geſtorben, den ihre Heiden-Tu-
genden verdienten; deſſen ohnerachtet beerdig-
ten ſie ihre geiſtliche Mit-Schweſtern in der

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[123/0160] Von dem H. Altars-Sacrament. ich zu dir, o JEſu! und bitte dich durch deine Grund-loſe Barmhertzigkeit, be- freye mich von aller Züchtigung deiner Gerechtigkeit! Ich geſtehe zwar frey, daß ich Kranckheiten, Ungnad, und al- les Ubel wohl verdienet; aber ach! verleyhe mir jedoch alle jene zeitliche Güter, ſo mich nicht von deiner Gnad ſöndern hier auf Erden, noch von der ewigen Seeligkeit im Himmel, Amen! Seuffzer. Ein kleine Wolck goſſe Eliä den Regen, Und brachte Samariens Felder den Seegen. Ein Wölcklein der Hoſtien regnet uns Gnaden, Dann ſie will uns alle mit Wundern beladen. Exempel. Die heilige Catharina von Bolog- na färbt ſich nach dem Tod vor dem Hochwürdigen Gut. Obwohlen Catharina in jenem Ruhm der Heiligkeit geſtorben, den ihre Heiden-Tu- genden verdienten; deſſen ohnerachtet beerdig- ten ſie ihre geiſtliche Mit-Schweſtern in der gemeinen

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/160>, abgerufen am 22.11.2024.