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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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und ist seinem Sohne Johanne Francisco Desiderato, der des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, Ritter des Güldenen Vliesses, auch Gouverneur des Spanischen Gelder-Landes gewesen, Groß-Vater derer noch lebenden Fürsten von Nassau-Siegen Römisch-Catholischer Linie worden; Graf Henricus aber hinterließ von seiner Gemahlin Maria Elisabeth, Gräfin von Lymburg-Styrum, unter andern Kindern einen Sohn, Wilhelmum Mauritium, der gleichfals des H. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, und der Stamm-Vater der noch blühenden Fürstlichen Linie zu Nassau-Siegen, Reformirter Religion, worden.

§. 7. Das Fürstliche Haus Nassau-Dillenburg hat gleichfals vom Grafen Johanne Seniore zu Nassau in Dillenburg (siehe §. 3.) und dessen Sohne Georgio von der ersteren mit der Landgräfin Elisabeth von Leuchtenberg geführten Ehe seinen Ursprung, der Grafens Johannis des mittlern, Stamm-Vaters des Hauses Nassau-Siegen, leiblicher Bruder gewesen. Nach seines Vatern d. 8. Oct. 1606. erfolgtem Tode bekam er in der brüderlichen Theilung den Westerwald, nebst der Herrschafft Beilstein und andern ansehnlichen Güthern, aber nach seines ältesten Brudern Wilhelmi Ludovici, Statthalters von Frießland, d. 9. Jun. 1620. ohne männliche Erben sich ereignenden Absterben fiel ihm Dillenburg zu, wo er auch seine Residentz aufgerichtet. Er wurde von 2. Gemahlinnen ein Vater von 15. Kindern, von denen aber nur Ludovicus Henricus, gebohren 1594. d. 9. Maj. den Stamm fortgepflantzet, der des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, und sich sowol im Niederländischen Kriege, als hernach unter der Kron Schweden im Teutschen Kriege berühmt gemacht. Er hinterließ, als ihn der Tod d. 12. Jul. 1662. aus der Welt abgefordert,

und ist seinem Sohne Johanne Francisco Desiderato, der des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, Ritter des Güldenen Vliesses, auch Gouverneur des Spanischen Gelder-Landes gewesen, Groß-Vater derer noch lebenden Fürsten von Nassau-Siegen Römisch-Catholischer Linie worden; Graf Henricus aber hinterließ von seiner Gemahlin Maria Elisabeth, Gräfin von Lymburg-Styrum, unter andern Kindern einen Sohn, Wilhelmum Mauritium, der gleichfals des H. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, und der Stamm-Vater der noch blühenden Fürstlichen Linie zu Nassau-Siegen, Reformirter Religion, worden.

§. 7. Das Fürstliche Haus Nassau-Dillenburg hat gleichfals vom Grafen Johanne Seniore zu Nassau in Dillenburg (siehe §. 3.) und dessen Sohne Georgio von der ersteren mit der Landgräfin Elisabeth von Leuchtenberg geführten Ehe seinen Ursprung, der Grafens Johannis des mittlern, Stamm-Vaters des Hauses Nassau-Siegen, leiblicher Bruder gewesen. Nach seines Vatern d. 8. Oct. 1606. erfolgtem Tode bekam er in der brüderlichen Theilung den Westerwald, nebst der Herrschafft Beilstein und andern ansehnlichen Güthern, aber nach seines ältesten Brudern Wilhelmi Ludovici, Statthalters von Frießland, d. 9. Jun. 1620. ohne männliche Erben sich ereignenden Absterben fiel ihm Dillenburg zu, wo er auch seine Residentz aufgerichtet. Er wurde von 2. Gemahlinnen ein Vater von 15. Kindern, von denen aber nur Ludovicus Henricus, gebohren 1594. d. 9. Maj. den Stamm fortgepflantzet, der des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, und sich sowol im Niederländischen Kriege, als hernach unter der Kron Schweden im Teutschen Kriege berühmt gemacht. Er hinterließ, als ihn der Tod d. 12. Jul. 1662. aus der Welt abgefordert,

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[362/0382] und ist seinem Sohne Johanne Francisco Desiderato, der des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, Ritter des Güldenen Vliesses, auch Gouverneur des Spanischen Gelder-Landes gewesen, Groß-Vater derer noch lebenden Fürsten von Nassau-Siegen Römisch-Catholischer Linie worden; Graf Henricus aber hinterließ von seiner Gemahlin Maria Elisabeth, Gräfin von Lymburg-Styrum, unter andern Kindern einen Sohn, Wilhelmum Mauritium, der gleichfals des H. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, und der Stamm-Vater der noch blühenden Fürstlichen Linie zu Nassau-Siegen, Reformirter Religion, worden. §. 7. Das Fürstliche Haus Nassau-Dillenburg hat gleichfals vom Grafen Johanne Seniore zu Nassau in Dillenburg (siehe §. 3.) und dessen Sohne Georgio von der ersteren mit der Landgräfin Elisabeth von Leuchtenberg geführten Ehe seinen Ursprung, der Grafens Johannis des mittlern, Stamm-Vaters des Hauses Nassau-Siegen, leiblicher Bruder gewesen. Nach seines Vatern d. 8. Oct. 1606. erfolgtem Tode bekam er in der brüderlichen Theilung den Westerwald, nebst der Herrschafft Beilstein und andern ansehnlichen Güthern, aber nach seines ältesten Brudern Wilhelmi Ludovici, Statthalters von Frießland, d. 9. Jun. 1620. ohne männliche Erben sich ereignenden Absterben fiel ihm Dillenburg zu, wo er auch seine Residentz aufgerichtet. Er wurde von 2. Gemahlinnen ein Vater von 15. Kindern, von denen aber nur Ludovicus Henricus, gebohren 1594. d. 9. Maj. den Stamm fortgepflantzet, der des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhalten, und sich sowol im Niederländischen Kriege, als hernach unter der Kron Schweden im Teutschen Kriege berühmt gemacht. Er hinterließ, als ihn der Tod d. 12. Jul. 1662. aus der Welt abgefordert,

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/382>, abgerufen am 24.11.2024.