Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.vnd aberglauben: Welches ich also beweise. Die * Die Medici lehren/ daß das vieh so woll sobald * pag. 4.
vnd aberglauben: Welches ich alſo beweiſe. Die * Die Medici lehren/ daß das vieh ſo woll ſobald * pag. 4.
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vnd aberglauben: Welches ich alſo beweiſe. Die
Naturkuͤndiger erweiſen/ daß viel dinge auff das
aller natur-maͤſſigſte geſchehen/ welche doch das
anfehen haben/ daß ſie etwas von dem gemeinen
lauff der Natur bey ſeyt ſpringen/ vnd wol wieder-
natuͤrlich heiſſen moͤchten: alß die Wolcken-bruͤch/
vnverhoffter Hagel-ſtuͤrm/ ſchwaͤre Reiffen/
Donnerſchlag bey heiterem Himmel/ ꝛc.
* Die Medici lehren/ daß das vieh ſo woll
alß die menſchen/ den Kranckheiten/ nach ſeiner
complexion, eben ſo woll vnterworffen: Eß fin-
den ſich im Menſchen vnd Vieh eben gleich newe
vnd vnerhoͤrte zufaͤll/ die man nicht gnug erfor-
ſchen koͤnne: Es ſeyen viel ding in der Natur
verborgen/ die taͤglich ſich mit verwunderung
derer Leuten eroͤffnen/ welche der reichthuͤmen
Natuͤrlicher Heimligkeiten vnerfahren ſeyn: Es
haͤtten die gelehrteſten Leuth von vielen hundert
Jahren hero ſolche dinge nicht genug ergruͤn-
den koͤnnen/ ꝛc. So reden dieſe. Laſt nun in
Teutſchland eins dergleichen kund werden: laſt
ein Vieh-ſterben einfallen: laſt vngeſtuͤmme vnd
vngewoͤhnliche wetter kommen/ der Medicus
ſoll in die kranckheit ſich nicht finden koͤnnen/ oder
die kranckheit ſoll wegen langwirigkeit nicht wol-
len der kunſt weichen: laſt endlich ein Vngluͤck
kommen was da woͤlle/ wann es nur vngewohnt
iſt/ kommen wir nicht alſobalden/ ich weiß nicht
was vnd wie vnbedachtſamb/ aberglaubiſch vnd
vnwiſſend hergeplumpet: Ruffen wir nicht al-
ſobald
* pag. 4.
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