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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

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Das sechste Capitel.
gau ledig war/ ob ich durch tertium M. Francken am Fürstlichen hoff zu Zeitz zu
derselben recommendiren wolte: welches von einem Theologo unverantwort-
lich wäre/ dafern er auch nu gnugsam gegründete su spiciones auf seine ortho-
doxiam
gehabt hätte. Wie ihn auch nachmal die acta also absolviret/ daß Fa-
cultas Theologica Act. Vol. Sun f. 81.
selbs bekennt/ daß er noch zur zeit keiner
heterodoxiae, und anderer in gemein ihm beygemessener dinge beschuldi-
get werden könne/
ob sie ihn wohl vor sich nicht gäntzlich ausser schuld hal-
ten will.
Erhellet also/ daß bis dahin keine sträfliche unordnungen vorgegangen
von seiten M. Francken und seiner auditorum, sondern daß alle unruhe und un-
wesen von denjenigen entstanden seye/ welche falsche gerüchte ausgestreuet/ wolte
Gott nicht gar aller orten dergleichen so ausgeschrieben/ daß E. Churfl. Durchl.
universitet und land anderwerts mit übler nachrede beleget worden. Vielleicht
solte aber auch damahl der gantzen sache nicht unschwer zu helffen/ und diese zu
rettung der unschuld ihrer universitet nieder zulegen gewesen seyn.

Nebens M. Francken/ und als derselbe meines behaltens bereits in dem No-
vember,
nach dem er seine apologia hier eingeschicket (welche ich von ihm unter-
lassen und seiner praeceptorum respects mehr geschauet worden zu sein/ billich
verlangt hatte) nach ihm hat M. Schade (von andern ist mir weniger gründli-
ches bekant) dergleichen collegia eadem methodo, nach dem ihnen nichts ver-
boten worden/ fortgesetzt/ und hoffe ich/ daß abermal in denselben einiges hetero-
doxes
gelehret worden zu seyn/ sich nicht erfinden werde. Jn dem mir nicht nur
aus privat discursen dessen mit göttlicher schrifft und unsern Symbolischen bü-
chern übereinstimmende lehr bekant ist/ sondern auch durch einige tractätlein/ so
mit der Theol. Facult. zu Leipzig censur herausgegeben/ solche ziemlicher mas-
sen bezeuget hat. Dieser einige hat sich nur noch bey seinen collegiis begeben/
daß algemach/ nach deme durch mehrere studiosos unterschiedliche bürger davon
gehöret/ auch aus derselben zahl sich einige als zuhörer eingefunden/ die er aber
weder selbs dazu eingeladen/ noch hingegen weggehen zu heissen sich getrauet
hat. Nun wünschte ich zwar abermahl/ daß solches nicht geschehen wäre/ weil es
die gelegenheit mehrer motuum worden ist/ und solche M. Schaden nie verboten
worden sind/ so ists auf wenigste kein verbrechen/ daß andere/ so nicht studiret
hatten/ zu solcher übung sich mit eingefunden haben. Und ist mir noch wol erin-
nerlich/ daß in Straßburg bürger/ so in der jugend in der schul etwas latein geler-
net/ und nachmal ihrer handarbeit sich genähret/ in den disputationibus und ex-
ercitiis Academicis
zu zuhören sich offt mit eingefunden/ ohne daß die Theologi
sich im geringsten solches hätten mißfallen lassen/ vielmehr es gelobet/ und die bey-
de berühmte männer D. Dorsche und D. Dannhauer deswegen dergleichen übun-
gen in teutscher sprach angestelt/ und also diesen den zugang dazu erleichtert zu wer-
den/ gewünschet haben: Daher es an sich selbst nichts unordenliches seyn kan.
So hat M. Schade/ als die anzahl dieser bürger sich vermehrte/ von selbst das

colle-

Das ſechſte Capitel.
gau ledig war/ ob ich durch tertium M. Francken am Fuͤrſtlichen hoff zu Zeitz zu
derſelben recommendiren wolte: welches von einem Theologo unverantwort-
lich waͤre/ dafern er auch nu gnugſam gegruͤndete ſu ſpiciones auf ſeine ortho-
doxiam
gehabt haͤtte. Wie ihn auch nachmal die acta alſo abſolviret/ daß Fa-
cultas Theologica Act. Vol. ☉ f. 81.
ſelbs bekennt/ daß er noch zur zeit keiner
heterodoxiæ, und anderer in gemein ihm beygemeſſener dinge beſchuldi-
get werden koͤnne/
ob ſie ihn wohl vor ſich nicht gaͤntzlich auſſer ſchuld hal-
ten will.
Erhellet alſo/ daß bis dahin keine ſtraͤfliche unordnungen vorgegangen
von ſeiten M. Francken und ſeiner auditorum, ſondern daß alle unruhe und un-
weſen von denjenigen entſtanden ſeye/ welche falſche geruͤchte ausgeſtreuet/ wolte
Gott nicht gar aller orten dergleichen ſo ausgeſchrieben/ daß E. Churfl. Durchl.
univerſitet und land anderwerts mit uͤbler nachrede beleget worden. Vielleicht
ſolte aber auch damahl der gantzen ſache nicht unſchwer zu helffen/ und dieſe zu
rettung der unſchuld ihrer univerſitet nieder zulegen geweſen ſeyn.

Nebens M. Francken/ und als derſelbe meines behaltens bereits in dem No-
vember,
nach dem er ſeine apologia hier eingeſchicket (welche ich von ihm unter-
laſſen und ſeiner præceptorum reſpects mehr geſchauet worden zu ſein/ billich
verlangt hatte) nach ihm hat M. Schade (von andern iſt mir weniger gruͤndli-
ches bekant) dergleichen collegia eadem methodo, nach dem ihnen nichts ver-
boten worden/ fortgeſetzt/ und hoffe ich/ daß abermal in denſelben einiges hetero-
doxes
gelehret worden zu ſeyn/ ſich nicht erfinden werde. Jn dem mir nicht nur
aus privat diſcurſen deſſen mit goͤttlicher ſchrifft und unſern Symboliſchen buͤ-
chern uͤbereinſtimmende lehr bekant iſt/ ſondern auch durch einige tractaͤtlein/ ſo
mit der Theol. Facult. zu Leipzig cenſur herausgegeben/ ſolche ziemlicher maſ-
ſen bezeuget hat. Dieſer einige hat ſich nur noch bey ſeinen collegiis begeben/
daß algemach/ nach deme durch mehrere ſtudioſos unterſchiedliche buͤrger davon
gehoͤret/ auch aus derſelben zahl ſich einige als zuhoͤrer eingefunden/ die er aber
weder ſelbs dazu eingeladen/ noch hingegen weggehen zu heiſſen ſich getrauet
hat. Nun wuͤnſchte ich zwar abermahl/ daß ſolches nicht geſchehen waͤre/ weil es
die gelegenheit mehrer motuum worden iſt/ und ſolche M. Schaden nie verboten
worden ſind/ ſo iſts auf wenigſte kein verbrechen/ daß andere/ ſo nicht ſtudiret
hatten/ zu ſolcher uͤbung ſich mit eingefunden haben. Und iſt mir noch wol erin-
nerlich/ daß in Straßburg buͤrger/ ſo in der jugend in der ſchul etwas latein geler-
net/ und nachmal ihrer handarbeit ſich genaͤhret/ in den diſputationibus und ex-
ercitiis Academicis
zu zuhoͤren ſich offt mit eingefunden/ ohne daß die Theologi
ſich im geringſten ſolches haͤtten mißfallen laſſen/ vielmehr es gelobet/ und die bey-
de beruͤhmte maͤnner D. Dorſche und D. Dannhauer deswegen dergleichen uͤbun-
gen in teutſcher ſprach angeſtelt/ und alſo dieſen den zugang dazu erleichtert zu wer-
den/ gewuͤnſchet haben: Daher es an ſich ſelbſt nichts unordenliches ſeyn kan.
So hat M. Schade/ als die anzahl dieſer buͤrger ſich vermehrte/ von ſelbſt das

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[786/0804] Das ſechſte Capitel. gau ledig war/ ob ich durch tertium M. Francken am Fuͤrſtlichen hoff zu Zeitz zu derſelben recommendiren wolte: welches von einem Theologo unverantwort- lich waͤre/ dafern er auch nu gnugſam gegruͤndete ſu ſpiciones auf ſeine ortho- doxiam gehabt haͤtte. Wie ihn auch nachmal die acta alſo abſolviret/ daß Fa- cultas Theologica Act. Vol. ☉ f. 81. ſelbs bekennt/ daß er noch zur zeit keiner heterodoxiæ, und anderer in gemein ihm beygemeſſener dinge beſchuldi- get werden koͤnne/ ob ſie ihn wohl vor ſich nicht gaͤntzlich auſſer ſchuld hal- ten will. Erhellet alſo/ daß bis dahin keine ſtraͤfliche unordnungen vorgegangen von ſeiten M. Francken und ſeiner auditorum, ſondern daß alle unruhe und un- weſen von denjenigen entſtanden ſeye/ welche falſche geruͤchte ausgeſtreuet/ wolte Gott nicht gar aller orten dergleichen ſo ausgeſchrieben/ daß E. Churfl. Durchl. univerſitet und land anderwerts mit uͤbler nachrede beleget worden. Vielleicht ſolte aber auch damahl der gantzen ſache nicht unſchwer zu helffen/ und dieſe zu rettung der unſchuld ihrer univerſitet nieder zulegen geweſen ſeyn. Nebens M. Francken/ und als derſelbe meines behaltens bereits in dem No- vember, nach dem er ſeine apologia hier eingeſchicket (welche ich von ihm unter- laſſen und ſeiner præceptorum reſpects mehr geſchauet worden zu ſein/ billich verlangt hatte) nach ihm hat M. Schade (von andern iſt mir weniger gruͤndli- ches bekant) dergleichen collegia eadem methodo, nach dem ihnen nichts ver- boten worden/ fortgeſetzt/ und hoffe ich/ daß abermal in denſelben einiges hetero- doxes gelehret worden zu ſeyn/ ſich nicht erfinden werde. Jn dem mir nicht nur aus privat diſcurſen deſſen mit goͤttlicher ſchrifft und unſern Symboliſchen buͤ- chern uͤbereinſtimmende lehr bekant iſt/ ſondern auch durch einige tractaͤtlein/ ſo mit der Theol. Facult. zu Leipzig cenſur herausgegeben/ ſolche ziemlicher maſ- ſen bezeuget hat. Dieſer einige hat ſich nur noch bey ſeinen collegiis begeben/ daß algemach/ nach deme durch mehrere ſtudioſos unterſchiedliche buͤrger davon gehoͤret/ auch aus derſelben zahl ſich einige als zuhoͤrer eingefunden/ die er aber weder ſelbs dazu eingeladen/ noch hingegen weggehen zu heiſſen ſich getrauet hat. Nun wuͤnſchte ich zwar abermahl/ daß ſolches nicht geſchehen waͤre/ weil es die gelegenheit mehrer motuum worden iſt/ und ſolche M. Schaden nie verboten worden ſind/ ſo iſts auf wenigſte kein verbrechen/ daß andere/ ſo nicht ſtudiret hatten/ zu ſolcher uͤbung ſich mit eingefunden haben. Und iſt mir noch wol erin- nerlich/ daß in Straßburg buͤrger/ ſo in der jugend in der ſchul etwas latein geler- net/ und nachmal ihrer handarbeit ſich genaͤhret/ in den diſputationibus und ex- ercitiis Academicis zu zuhoͤren ſich offt mit eingefunden/ ohne daß die Theologi ſich im geringſten ſolches haͤtten mißfallen laſſen/ vielmehr es gelobet/ und die bey- de beruͤhmte maͤnner D. Dorſche und D. Dannhauer deswegen dergleichen uͤbun- gen in teutſcher ſprach angeſtelt/ und alſo dieſen den zugang dazu erleichtert zu wer- den/ gewuͤnſchet haben: Daher es an ſich ſelbſt nichts unordenliches ſeyn kan. So hat M. Schade/ als die anzahl dieſer buͤrger ſich vermehrte/ von ſelbſt das colle-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/804>, abgerufen am 22.11.2024.