Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.weckete/ zu erkennen/ wie gut er es mit uns dieses B 7
weckete/ zu erkennen/ wie gut er es mit uns dieſes B 7
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weckete/ zu erkennen/ wie gut er es mit uns
meine/ und daß er nicht unſer feind waͤre.
Dieſes iſt nun geſchehen/ da er ſeinen Sohn
auß liebe vor uns geſandt/ und durch den-
ſelben das werck der verſoͤhnung hat ver-
richten laſſen/ damit er ſeine liebe genug-
ſam gegen uns bezeuget/ auch ſolche ver-
ſoͤhnung uns anerbieten/ und zu dero an-
nehmung uns einladen laͤſſet. Wo nun
ſolches wort ohne widerſetzlichkeit angehoͤ-
ret wird/ ſo erkennet der menſch die liebe
GOttes gegen ſich/ er erkennet/ was die
wahre guͤte des heils ſeyen/ welche ihm Gott
anerbietet/ und gegen dieſelbe die jenige/
wornach zutrachten das fleiſch ihn treibet/
nichts zu achten ſeyen. Daß es alſo kein haß
ſondern eine groſſe liebe Gottes gegen ihn
ſeye/ ſelbs in dem/ wo ihn GOTT durch
ſein geſetz von dem boͤſen abhalten will/ weil
in der ſuͤnde/ wo ers nur recht erkennete/ der
ſeelen niemal wol/ die tugend aber/ dazu
ihn das geſetz treibet/ derſelben vortrefflich-
ſtes gut/ und ein ſtuͤck ihrer ſeeligkeit ſeye.
Erkennet nun der menſch ſolches wahr-
hafftig/ und in dem liecht des Geiſtes/ ſo
faͤllet ſoviel von der natuͤrlichen feindſchafft
gegen GOTT wiederum dahin/ als ſich
dieſes
B 7
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