Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.GOtt durchtringet/ und also den Vater in führ-
GOtt durchtringet/ und alſo den Vater in führ-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0242" n="180"/> GOtt durchtringet/ und alſo den Vater in<lb/> ſeinem kinde liebet. So gewiß nun die<lb/> wahre GOttes-liebe ein zeugnis der gnade<lb/> iſt/ ſo gewiß iſt auch eben ſolches zeugnis in<lb/> der liebe des bruders/ darinnen jene ſte-<lb/> cket/ und dieſe aus ihr kommet. Es iſt auch<lb/> dieſelbe ſo zu reden natürlicher weiſe ein ſol-<lb/> ches kennzeichen/ weil unſre zuneigung ge-<lb/> gen ihm weiſet/ daß wir mit ihm gleich ge-<lb/> ſinnet (daher auch eines urſprungs) ſeyn<lb/> müſſen/ wie auch in der welt gemeiniglich<lb/> aus dem jenigen/ mit wem jeder ſich in liebe<lb/> verbindet/ geſchloſſen zu werden pfleget/ wie<lb/> er geſinnet ſeyn müſſe. Welches zeugnis<lb/> ſich auch noch ſo viel mehr beſtaͤrcket/ weil<lb/> hingegen der welt art iſt/ daß ſie die kinder<lb/> GOttes haſſet/ als die ſie gantz anders ge-<lb/> finnet findet/ und zwar ſo vielmehr als der<lb/> welt geiſt ſtarck in ihr iſt/ und hingegen der<lb/> Geiſt GOttes in den andern ſich kraͤfftig<lb/> hervor thut. Dahero man die welt recht<lb/> auch an dieſem kennzeichen des haſſes gegen<lb/> die fromme/ Joh. 15/ 19. 1. Joh. 3/ 1. kennen<lb/> kan: alſo iſt hingegen die liebe gegen die-<lb/> ſelbe ein gegenzeugnis eines menſchen/ der<lb/> nicht aus der welt/ ſondern aus GOtt iſt.<lb/> Dahero wo ein menſch nach bißher ausge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">führ-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [180/0242]
GOtt durchtringet/ und alſo den Vater in
ſeinem kinde liebet. So gewiß nun die
wahre GOttes-liebe ein zeugnis der gnade
iſt/ ſo gewiß iſt auch eben ſolches zeugnis in
der liebe des bruders/ darinnen jene ſte-
cket/ und dieſe aus ihr kommet. Es iſt auch
dieſelbe ſo zu reden natürlicher weiſe ein ſol-
ches kennzeichen/ weil unſre zuneigung ge-
gen ihm weiſet/ daß wir mit ihm gleich ge-
ſinnet (daher auch eines urſprungs) ſeyn
müſſen/ wie auch in der welt gemeiniglich
aus dem jenigen/ mit wem jeder ſich in liebe
verbindet/ geſchloſſen zu werden pfleget/ wie
er geſinnet ſeyn müſſe. Welches zeugnis
ſich auch noch ſo viel mehr beſtaͤrcket/ weil
hingegen der welt art iſt/ daß ſie die kinder
GOttes haſſet/ als die ſie gantz anders ge-
finnet findet/ und zwar ſo vielmehr als der
welt geiſt ſtarck in ihr iſt/ und hingegen der
Geiſt GOttes in den andern ſich kraͤfftig
hervor thut. Dahero man die welt recht
auch an dieſem kennzeichen des haſſes gegen
die fromme/ Joh. 15/ 19. 1. Joh. 3/ 1. kennen
kan: alſo iſt hingegen die liebe gegen die-
ſelbe ein gegenzeugnis eines menſchen/ der
nicht aus der welt/ ſondern aus GOtt iſt.
Dahero wo ein menſch nach bißher ausge-
führ-
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