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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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der beklagten Hertzens-härtigkeit und Apo-
stolischen schwachheit/ daß die Jünger nicht
so bald sich hätten bewegen lassen/ das Zeit-
liche zu verlassen/ und Jhme zu folgen/ wo
er nicht ihrer schwachheit mit einem Eid-
schwur begegnet/ und sie versichert hätte/
daß nicht nur in der zukünfftigen Welt sol-
ches ihnen ersetzet/ sondern auch in dieser Zeit/
obwol mit verfolgung/ hundertfältig wie-
der erstattet solte werden. So sagt er auch
außdrückentlich/ Johan. 6. daß die Leute
nicht zu ihm kommen durch seine Zeichen be-
wogen/ sondern/ daß sie von dem Brodt ge-
gessen haben und satt sind worden. Nun
dann dergleichen auch unter uns zu finden
sind: (Ach! Jch fürchte die meisten) so hoffe
ich zu GOTT/ daß zufälliger weise durch die
verlangte brüderliche Güter gemeinschafft/
welche Jch nicht in übelem/ Carpocratiani-
schen/ oder Widertäufferischen verstand
wil gebrauchet haben/ sondern wie oben
Christlich erwehnet worden/ selbe gleicher-
massen gewonnen/ folgends eines bessern be-
richtet/ und wie in dem vertrauen zu GOtt/
also ihrem gantzen Christenthumb möchten
erbauet werden.

Weil

der beklagten Hertzens-haͤrtigkeit und Apo-
ſtoliſchen ſchwachheit/ daß die Juͤnger nicht
ſo bald ſich haͤtten bewegen laſſen/ das Zeit-
liche zu verlaſſen/ und Jhme zu folgen/ wo
er nicht ihrer ſchwachheit mit einem Eid-
ſchwur begegnet/ und ſie verſichert haͤtte/
daß nicht nur in der zukuͤnfftigen Welt ſol-
ches ihnen erſetzet/ ſondern auch in dieſer Zeit/
obwol mit verfolgung/ hundertfaͤltig wie-
der erſtattet ſolte werden. So ſagt er auch
außdruͤckentlich/ Johan. 6. daß die Leute
nicht zu ihm kommen durch ſeine Zeichen be-
wogen/ ſondern/ daß ſie von dem Brodt ge-
geſſen haben und ſatt ſind worden. Nun
dann dergleichen auch unter uns zu finden
ſind: (Ach! Jch fuͤrchte die meiſten) ſo hoffe
ich zu GOTT/ daß zufaͤlliger weiſe durch die
verlangte bruͤderliche Guͤter gemeinſchafft/
welche Jch nicht in uͤbelem/ Carpocratiani-
ſchen/ oder Widertaͤufferiſchen verſtand
wil gebrauchet haben/ ſondern wie oben
Chriſtlich erwehnet worden/ ſelbe gleicher-
maſſen gewonnen/ folgends eines beſſern be-
richtet/ und wie in dem vertrauen zu GOtt/
alſo ihrem gantzen Chriſtenthumb moͤchten
erbauet werden.

Weil
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[244/0270] der beklagten Hertzens-haͤrtigkeit und Apo- ſtoliſchen ſchwachheit/ daß die Juͤnger nicht ſo bald ſich haͤtten bewegen laſſen/ das Zeit- liche zu verlaſſen/ und Jhme zu folgen/ wo er nicht ihrer ſchwachheit mit einem Eid- ſchwur begegnet/ und ſie verſichert haͤtte/ daß nicht nur in der zukuͤnfftigen Welt ſol- ches ihnen erſetzet/ ſondern auch in dieſer Zeit/ obwol mit verfolgung/ hundertfaͤltig wie- der erſtattet ſolte werden. So ſagt er auch außdruͤckentlich/ Johan. 6. daß die Leute nicht zu ihm kommen durch ſeine Zeichen be- wogen/ ſondern/ daß ſie von dem Brodt ge- geſſen haben und ſatt ſind worden. Nun dann dergleichen auch unter uns zu finden ſind: (Ach! Jch fuͤrchte die meiſten) ſo hoffe ich zu GOTT/ daß zufaͤlliger weiſe durch die verlangte bruͤderliche Guͤter gemeinſchafft/ welche Jch nicht in uͤbelem/ Carpocratiani- ſchen/ oder Widertaͤufferiſchen verſtand wil gebrauchet haben/ ſondern wie oben Chriſtlich erwehnet worden/ ſelbe gleicher- maſſen gewonnen/ folgends eines beſſern be- richtet/ und wie in dem vertrauen zu GOtt/ alſo ihrem gantzen Chriſtenthumb moͤchten erbauet werden. Weil

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/270>, abgerufen am 27.11.2024.