Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861.Oswald, "von einer Weigerung Bruno's, einem aus¬ "Nun, das dachte ich mir doch gleich," sagte die Oswald, „von einer Weigerung Bruno's, einem aus¬ „Nun, das dachte ich mir doch gleich,“ ſagte die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="7"/> Oswald, „von einer Weigerung Bruno's, einem aus¬<lb/> drücklichen Wunſche Ihrerſeits nachzukommen, kann<lb/> wohl ſelbſtverſtändlich nicht die Rede ſein. Bruno<lb/> hätte mir gern Geſellſchaft geleiſtet, das iſt Alles. Es<lb/> bedurfte natürlich nur eines Wortes, ihn daran zu<lb/> erinnern, daß er meinethalben nicht die Rückſichten<lb/> aus den Augen ſetzen dürfe, die er gegen Sie und<lb/> den Herrn Baron zu nehmen hat.“</p><lb/> <p>„Nun, das dachte ich mir doch gleich,“ ſagte die<lb/> Baronin, die im Innern ſehr froh war, der „Scene“<lb/> mit Oswald, vor dem ſie, ohne es ſich ſelbſt geſtehen<lb/> zu wollen, eine ſie demüthigende aber unüberwindliche<lb/> Scheu empfand, überhoben zu ſein. „Es wird ihn<lb/> nicht gereuen, ſich unſeren Wünſchen accommodirt zu<lb/> haben. Das Wetter iſt herrlich und wir werden,<lb/> denke ich, recht vergnügt ſein. Wie Schade iſt es,<lb/> lieber Herr Doctor, daß Sie nicht auch von der<lb/> Partie ſein können! Nun, wir hoffen, Sie bei unſerer<lb/> Rückkehr, die in zwei bis drei Tagen erfolgen wird,<lb/> wieder in vollem Wohlſein zu treffen. — Ah, Made¬<lb/> moiſelle! iſt Alles bereit? Nun, dann laß uns auf¬<lb/> brechen, lieber Grenwitz. Adieu, lieber Herr Doctor!<lb/><hi rendition="#aq">Adieu, mademoiselle, n'oubliez pas ce que je vous<lb/> ai dit</hi>! — Ah, Herr Timm! wahrhaftig, ich hätte<lb/> Sie beinahe vergeſſen —“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0017]
Oswald, „von einer Weigerung Bruno's, einem aus¬
drücklichen Wunſche Ihrerſeits nachzukommen, kann
wohl ſelbſtverſtändlich nicht die Rede ſein. Bruno
hätte mir gern Geſellſchaft geleiſtet, das iſt Alles. Es
bedurfte natürlich nur eines Wortes, ihn daran zu
erinnern, daß er meinethalben nicht die Rückſichten
aus den Augen ſetzen dürfe, die er gegen Sie und
den Herrn Baron zu nehmen hat.“
„Nun, das dachte ich mir doch gleich,“ ſagte die
Baronin, die im Innern ſehr froh war, der „Scene“
mit Oswald, vor dem ſie, ohne es ſich ſelbſt geſtehen
zu wollen, eine ſie demüthigende aber unüberwindliche
Scheu empfand, überhoben zu ſein. „Es wird ihn
nicht gereuen, ſich unſeren Wünſchen accommodirt zu
haben. Das Wetter iſt herrlich und wir werden,
denke ich, recht vergnügt ſein. Wie Schade iſt es,
lieber Herr Doctor, daß Sie nicht auch von der
Partie ſein können! Nun, wir hoffen, Sie bei unſerer
Rückkehr, die in zwei bis drei Tagen erfolgen wird,
wieder in vollem Wohlſein zu treffen. — Ah, Made¬
moiſelle! iſt Alles bereit? Nun, dann laß uns auf¬
brechen, lieber Grenwitz. Adieu, lieber Herr Doctor!
Adieu, mademoiselle, n'oubliez pas ce que je vous
ai dit! — Ah, Herr Timm! wahrhaftig, ich hätte
Sie beinahe vergeſſen —“
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