Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 1. Leipzig, 1796.Wien zu führen; indeß er die Anstalten dazu traf, Mein Onkel. War dies Sein Herr, wel- Der Kutscher. Ja! Der Onkel. Und der andere Herr, wel- Kutscher. Verdammt neugierig! Unser Der Onkel. Wo ist er denn geblieben? Kutscher. Was weiß ich! Im Stalle oder Wien zu fuͤhren; indeß er die Anſtalten dazu traf, Mein Onkel. War dies Sein Herr, wel- Der Kutſcher. Ja! Der Onkel. Und der andere Herr, wel- Kutſcher. Verdammt neugierig! Unſer Der Onkel. Wo iſt er denn geblieben? Kutſcher. Was weiß ich! Im Stalle oder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0187" n="173"/> Wien zu fuͤhren; indeß er die Anſtalten dazu traf,<lb/> kleidete ich mich um, nahm Abſchied von meinem<lb/> Karl, und warf mich in den Wagen hinein, der<lb/> einſam in einem Schuppen ſtand. Das weiße<lb/> Regentuch, mit welchem er gewoͤhnlich bedeckt<lb/> wurde, lag darinne; um von niemanden erkannt<lb/> zu werden, kroch ich darunter, und harrte des<lb/> Aufbruchs. Karl war, um allen Verdacht zu ver-<lb/> meiden, ſchon wieder nach der Stadt zuruͤck ge-<lb/> kehrt. Wie der Kutſcher die Pferde vorfuͤhrte,<lb/> erblickte ich durch die Flechten, mit welchen der<lb/> Wagen eingefaßt war, meinen Onkel, der ſich<lb/> ſchleichend dem Kutſcher naͤherte. Wohin ſo fruͤh?<lb/> Landsmann? ſprach er zu ihm. Nach Fourage,<lb/> antwortete der Kutſcher und ſpannte an.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Mein Onkel</hi>. War dies Sein Herr, wel-<lb/> cher eben von hier gieng?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Der Kutſcher</hi>. Ja!</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Der Onkel</hi>. Und der andere Herr, wel-<lb/> cher ihn aus der Stadt begleitete — — Wer war<lb/> denn dieſer?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Kutſcher</hi>. Verdammt neugierig! Unſer<lb/> Herr Kadet war's.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Der Onkel</hi>. Wo iſt er denn geblieben?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Kutſcher</hi>. Was weiß ich! Im Stalle oder<lb/> in der Stube. Er gab nun den Pferden einen<lb/> Hieb, und mein Onkel eilte nach dem Stalle.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [173/0187]
Wien zu fuͤhren; indeß er die Anſtalten dazu traf,
kleidete ich mich um, nahm Abſchied von meinem
Karl, und warf mich in den Wagen hinein, der
einſam in einem Schuppen ſtand. Das weiße
Regentuch, mit welchem er gewoͤhnlich bedeckt
wurde, lag darinne; um von niemanden erkannt
zu werden, kroch ich darunter, und harrte des
Aufbruchs. Karl war, um allen Verdacht zu ver-
meiden, ſchon wieder nach der Stadt zuruͤck ge-
kehrt. Wie der Kutſcher die Pferde vorfuͤhrte,
erblickte ich durch die Flechten, mit welchen der
Wagen eingefaßt war, meinen Onkel, der ſich
ſchleichend dem Kutſcher naͤherte. Wohin ſo fruͤh?
Landsmann? ſprach er zu ihm. Nach Fourage,
antwortete der Kutſcher und ſpannte an.
Mein Onkel. War dies Sein Herr, wel-
cher eben von hier gieng?
Der Kutſcher. Ja!
Der Onkel. Und der andere Herr, wel-
cher ihn aus der Stadt begleitete — — Wer war
denn dieſer?
Kutſcher. Verdammt neugierig! Unſer
Herr Kadet war's.
Der Onkel. Wo iſt er denn geblieben?
Kutſcher. Was weiß ich! Im Stalle oder
in der Stube. Er gab nun den Pferden einen
Hieb, und mein Onkel eilte nach dem Stalle.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |