Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 1. Leipzig, 1796.
im gewöhnlichen Tone) Bleibe er, Chri- Pfarrer. Wie kann er denn aber von Karl Der graue Mann. Das fragen Sie, ehr- Pfarrer. Meine Frage verräth keine Un- Der graue Mann. (mit wichtiger, Pfarrer. Nur viere. Die erste war Blan- Der graue Mann. (ihm einfallend) Pfarrer. Nun, die vierte war Elisabeth,
im gewoͤhnlichen Tone) Bleibe er, Chri- Pfarrer. Wie kann er denn aber von Karl Der graue Mann. Das fragen Sie, ehr- Pfarrer. Meine Frage verraͤth keine Un- Der graue Mann. (mit wichtiger, Pfarrer. Nur viere. Die erſte war Blan- Der graue Mann. (ihm einfallend) Pfarrer. Nun, die vierte war Eliſabeth, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0057" n="43"/> im gewoͤhnlichen Tone)</hi> Bleibe er, Chri-<lb/> ſtoph, bleibe er nur! Es iſt alles vergeben und<lb/> vergeſſen!</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Pfarrer</hi>. Wie kann er denn aber von Karl<lb/> dem Vierten abſtammen? Wie iſt denn das<lb/> moͤglich?</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">graue Mann</hi>. Das fragen Sie, ehr-<lb/> wuͤrdiger Herr? Sie? Sind Sie denn in der<lb/> Geſchichte ſo ganz unbekannt? <hi rendition="#g">(mit Ironie)</hi><lb/> Vor ſo vielen Zeugen moͤchte ich ſo etwas doch<lb/> nicht eingeſtehen!</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Pfarrer</hi>. Meine Frage verraͤth keine Un-<lb/> wiſſenheit! Ich wollte nur eigentlich wiſſen, von<lb/> welcher Gemahlin des Kaiſers ſein Ahnherr geboh-<lb/> ren worden? Karl hatte, wie bekannt, vier Ge-<lb/> mahlinnen.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">graue Mann. (mit wichtiger,<lb/> aber laͤchelnder Miene)</hi> Er hatte ihrer<lb/> fuͤnfe.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Pfarrer</hi>. Nur viere. Die erſte war Blan-<lb/> ka, Karls von Valois Tochter, die zweite —</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">graue Mann. (ihm einfallend)</hi><lb/> War Agnes, des Pfalzgrafen Rudolphs Tochter,<lb/> die dritte war Anna, Herzog Heinrichs Tochter,<lb/> die vierte — — <hi rendition="#g">(er ſtockte, und muſterte<lb/> mit ſeinem Blicke die Geſellſchaft)</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#g">Pfarrer</hi>. Nun, die vierte war Eliſabeth,<lb/> Herzogs von Pommern Tochter.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [43/0057]
im gewoͤhnlichen Tone) Bleibe er, Chri-
ſtoph, bleibe er nur! Es iſt alles vergeben und
vergeſſen!
Pfarrer. Wie kann er denn aber von Karl
dem Vierten abſtammen? Wie iſt denn das
moͤglich?
Der graue Mann. Das fragen Sie, ehr-
wuͤrdiger Herr? Sie? Sind Sie denn in der
Geſchichte ſo ganz unbekannt? (mit Ironie)
Vor ſo vielen Zeugen moͤchte ich ſo etwas doch
nicht eingeſtehen!
Pfarrer. Meine Frage verraͤth keine Un-
wiſſenheit! Ich wollte nur eigentlich wiſſen, von
welcher Gemahlin des Kaiſers ſein Ahnherr geboh-
ren worden? Karl hatte, wie bekannt, vier Ge-
mahlinnen.
Der graue Mann. (mit wichtiger,
aber laͤchelnder Miene) Er hatte ihrer
fuͤnfe.
Pfarrer. Nur viere. Die erſte war Blan-
ka, Karls von Valois Tochter, die zweite —
Der graue Mann. (ihm einfallend)
War Agnes, des Pfalzgrafen Rudolphs Tochter,
die dritte war Anna, Herzog Heinrichs Tochter,
die vierte — — (er ſtockte, und muſterte
mit ſeinem Blicke die Geſellſchaft)
Pfarrer. Nun, die vierte war Eliſabeth,
Herzogs von Pommern Tochter.
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