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Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

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SJe haben vormals/ ehe dann schiffe ins landt sein kom
men/ vnd haben auch noch auff vilen orten des landes
dahin keyne schiff kommen/ nemlich eyn art schwartz
blawer steyne/ machen jnen wie eynen keil/ vnd den breytesten
ort machen sie stumpff scharff/ ist wol eyner spannen lang/
zweyer finger dick/ eyner handt breyt / Etliche sein grösser/ et-
liche kleyner. Darnach nemen sie eyn schmal reydelin/ vnd beu-
gen es oben drumb her/ bindens mit bast zusamen.

Dieselbige figur haben nun auch die eiserne keil/ so jnen die
Christen geben auff etlichen orten. Aber sie machen nun die
stähele auff eyn ander weise/ eyn loch hindurch / da stecken sie
den keil ein/ das ist jr beihel da hawen sie mit.

SJe nemen auch wilde schweins zeen/ vnd wetzen sie inn
der mitte das sie scharff werden/ vnd binden sie dann zwischen
zwey höltzlein/ Darmit schaben sie dann jre pfeil vnd bogen/
daß sie so rund werden/ als ob sie gedrehet weren.

Brauchen auch eynen zan von eynem thier Pacca genant/
Den wetzen sie vorne scharpff / vnnd wann sie gebrechen am
leibe haben/ des geblüts halben/ kratzen sie sich auff der stete
da es jnen wehe thut/ das blutet dann/ das ist jr schrepffen.

Was jr brodt ist/ wie jre früchte heyssen /

wie sie es pflantzen/ vnd machen das man sein ge-
niessen kan. Cap. xj.

DJe örter dahin sie pflantzen wöllen/ hawen sie beume
nider / vnd lassen die eynen monat oder drei dürren/
darnach sticken sie fewer darin vnd verbrennen sie/ dann pflan
tzen sie jre wurtzelen zwischen die stöcke/ von welcher sie jren

SJe haben voꝛmals/ ehe dann ſchiffe ins landt ſein kom
men/ vnd haben auch noch auff vilen oꝛten des landes
dahin keyne ſchiff kommen/ nemlich eyn art ſchwartz
blawer ſteyne/ machen jnen wie eynen keil/ vnd den bꝛeyteſten
oꝛt machen ſie ſtumpff ſcharff/ iſt wol eyner ſpannen lang/
zweyer finger dick/ eyner handt bꝛeyt / Etliche ſein groͤſſer/ et-
liche kleyner. Darnach nemen ſie eyn ſchmal reydelin/ vnd beu-
gen es oben dꝛumb her/ bindens mit baſt zuſamen.

Dieſelbige figur haben nun auch die eiſerne keil/ ſo jnen die
Chꝛiſten geben auff etlichen oꝛten. Aber ſie machen nun die
ſtaͤhele auff eyn ander weiſe/ eyn loch hindurch / da ſtecken ſie
den keil ein/ das iſt jr beihel da hawen ſie mit.

SJe nemen auch wilde ſchweins zeen/ vnd wetzen ſie inn
der mitte das ſie ſcharff werden/ vnd binden ſie dañ zwiſchen
zwey hoͤltzlein/ Darmit ſchaben ſie dann jre pfeil vnd bogen/
daß ſie ſo rund werden/ als ob ſie gedꝛehet weren.

Bꝛauchen auch eynen zan von eynem thier Pacca genant/
Den wetzen ſie voꝛne ſcharpff / vnnd wann ſie gebꝛechen am
leibe haben/ des gebluͤts halben/ kratzen ſie ſich auff der ſtete
da es jnen wehe thut/ das blůtet dañ/ das iſt jr schꝛepffen.

Was jr bꝛodt iſt/ wie jre fruͤchte heyſſen /

wie ſie es pflantzen/ vnd machen das man ſein ge-
nieſſen kan. Cap. xj.

DJe oͤꝛter dahin sie pflantzen woͤllen/ hawen ſie beume
nider / vnd laſſen die eynen monat oder dꝛei duͤrꝛen/
darnach ſticken ſie fewer darin vnd verbꝛennen ſie/ dañ pflan
tzen sie jre wurtzelen zwiſchen die ſtoͤcke/ von welcher ſie jren

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[0138] SJe haben voꝛmals/ ehe dann ſchiffe ins landt ſein kom men/ vnd haben auch noch auff vilen oꝛten des landes dahin keyne ſchiff kommen/ nemlich eyn art ſchwartz blawer ſteyne/ machen jnen wie eynen keil/ vnd den bꝛeyteſten oꝛt machen ſie ſtumpff ſcharff/ iſt wol eyner ſpannen lang/ zweyer finger dick/ eyner handt bꝛeyt / Etliche ſein groͤſſer/ et- liche kleyner. Darnach nemen ſie eyn ſchmal reydelin/ vnd beu- gen es oben dꝛumb her/ bindens mit baſt zuſamen. Dieſelbige figur haben nun auch die eiſerne keil/ ſo jnen die Chꝛiſten geben auff etlichen oꝛten. Aber ſie machen nun die ſtaͤhele auff eyn ander weiſe/ eyn loch hindurch / da ſtecken ſie den keil ein/ das iſt jr beihel da hawen ſie mit. SJe nemen auch wilde ſchweins zeen/ vnd wetzen ſie inn der mitte das ſie ſcharff werden/ vnd binden ſie dañ zwiſchen zwey hoͤltzlein/ Darmit ſchaben ſie dann jre pfeil vnd bogen/ daß ſie ſo rund werden/ als ob ſie gedꝛehet weren. Bꝛauchen auch eynen zan von eynem thier Pacca genant/ Den wetzen ſie voꝛne ſcharpff / vnnd wann ſie gebꝛechen am leibe haben/ des gebluͤts halben/ kratzen ſie ſich auff der ſtete da es jnen wehe thut/ das blůtet dañ/ das iſt jr schꝛepffen. Was jr bꝛodt iſt/ wie jre fruͤchte heyſſen / wie ſie es pflantzen/ vnd machen das man ſein ge- nieſſen kan. Cap. xj. DJe oͤꝛter dahin sie pflantzen woͤllen/ hawen ſie beume nider / vnd laſſen die eynen monat oder dꝛei duͤrꝛen/ darnach ſticken ſie fewer darin vnd verbꝛennen ſie/ dañ pflan tzen sie jre wurtzelen zwiſchen die ſtoͤcke/ von welcher ſie jren

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Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/138>, abgerufen am 21.11.2024.