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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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über sündliche, garstige Gedancken.
3) Daß aber die Frommen darüber erschrecken, ist
ein Kennzeichen, daß sie GOtt hertzlich lieben, in
der Gnade GOttes und im Glauben stehen, und
daher nicht leiden können, daß dergleichen böse
Dinge in ihrem Hertzen aufsteigen. 4) Dieser
Schrecken und Angst über die lästerliche Gedan-
cken ist ein Zeichen, daß JEsus und der Heilige
Geist noch im Hertzen wohne; wäre Satan dar-
innen, (wie die Angefochtene meynen) so würden
sie nicht darüber erschrecken. 5) Solche lästerli-
che Gedancken rechnet GOtt der Seelen nicht zu,
a) weil sie wider ihren Willen geschehen, b) und
sie darüber seuffzen, c) daran keinen Gefallen
haben, d) und einen Angst - Schweiß em-
pfinden, wenn sie kommen, e) und ihnen wi-
dersprechen. 6) Anfechtung ist kein Kennzeichen
des Zorns, sondern der Gnade GOttes, solche
Seelen haben doch einen gnädigen GOTT, wie
an Hiob zu sehen, GOTT ist nicht von ihnen
gewichen, er ist noch im Hertzen, aber er ver-
birgt sich vor ihnen. 7) Die Seele stehet im
Leiden, und nicht im Thun, wenn die Gedancken
kommen, wie ein Haus, darin einer Feuer-Ku-
geln wirfft, darum sol er nur seinen Mund zu-
halten, und die garstige Gedancken in Worten
nicht ausreden, auch nicht leicht Unverständigen
erzehlen, damit er nicht jemand ärgere. 8) Er
sol immer widersprechen und sagen: es ist nicht
wahr! ich bin nicht verdammt. Satan ist ver-
dammt, ich bin erlöset: Das garstige Wort ist

nicht

uͤber ſuͤndliche, garſtige Gedancken.
3) Daß aber die Frommen daruͤber erſchrecken, iſt
ein Kennzeichen, daß ſie GOtt hertzlich lieben, in
der Gnade GOttes und im Glauben ſtehen, und
daher nicht leiden koͤnnen, daß dergleichen boͤſe
Dinge in ihrem Hertzen aufſteigen. 4) Dieſer
Schrecken und Angſt uͤber die laͤſterliche Gedan-
cken iſt ein Zeichen, daß JEſus und der Heilige
Geiſt noch im Hertzen wohne; waͤre Satan dar-
innen, (wie die Angefochtene meynen) ſo wuͤrden
ſie nicht daruͤber erſchrecken. 5) Solche laͤſterli-
che Gedancken rechnet GOtt der Seelen nicht zu,
a) weil ſie wider ihren Willen geſchehen, b) und
ſie daruͤber ſeuffzen, c) daran keinen Gefallen
haben, d) und einen Angſt – Schweiß em-
pfinden, wenn ſie kommen, e) und ihnen wi-
derſprechen. 6) Anfechtung iſt kein Kennzeichen
des Zorns, ſondern der Gnade GOttes, ſolche
Seelen haben doch einen gnaͤdigen GOTT, wie
an Hiob zu ſehen, GOTT iſt nicht von ihnen
gewichen, er iſt noch im Hertzen, aber er ver-
birgt ſich vor ihnen. 7) Die Seele ſtehet im
Leiden, und nicht im Thun, wenn die Gedancken
kommen, wie ein Haus, darin einer Feuer-Ku-
geln wirfft, darum ſol er nur ſeinen Mund zu-
halten, und die garſtige Gedancken in Worten
nicht ausreden, auch nicht leicht Unverſtaͤndigen
erzehlen, damit er nicht jemand aͤrgere. 8) Er
ſol immer widerſprechen und ſagen: es iſt nicht
wahr! ich bin nicht verdammt. Satan iſt ver-
dammt, ich bin erloͤſet: Das garſtige Wort iſt

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[365/0391] uͤber ſuͤndliche, garſtige Gedancken. 3) Daß aber die Frommen daruͤber erſchrecken, iſt ein Kennzeichen, daß ſie GOtt hertzlich lieben, in der Gnade GOttes und im Glauben ſtehen, und daher nicht leiden koͤnnen, daß dergleichen boͤſe Dinge in ihrem Hertzen aufſteigen. 4) Dieſer Schrecken und Angſt uͤber die laͤſterliche Gedan- cken iſt ein Zeichen, daß JEſus und der Heilige Geiſt noch im Hertzen wohne; waͤre Satan dar- innen, (wie die Angefochtene meynen) ſo wuͤrden ſie nicht daruͤber erſchrecken. 5) Solche laͤſterli- che Gedancken rechnet GOtt der Seelen nicht zu, a) weil ſie wider ihren Willen geſchehen, b) und ſie daruͤber ſeuffzen, c) daran keinen Gefallen haben, d) und einen Angſt – Schweiß em- pfinden, wenn ſie kommen, e) und ihnen wi- derſprechen. 6) Anfechtung iſt kein Kennzeichen des Zorns, ſondern der Gnade GOttes, ſolche Seelen haben doch einen gnaͤdigen GOTT, wie an Hiob zu ſehen, GOTT iſt nicht von ihnen gewichen, er iſt noch im Hertzen, aber er ver- birgt ſich vor ihnen. 7) Die Seele ſtehet im Leiden, und nicht im Thun, wenn die Gedancken kommen, wie ein Haus, darin einer Feuer-Ku- geln wirfft, darum ſol er nur ſeinen Mund zu- halten, und die garſtige Gedancken in Worten nicht ausreden, auch nicht leicht Unverſtaͤndigen erzehlen, damit er nicht jemand aͤrgere. 8) Er ſol immer widerſprechen und ſagen: es iſt nicht wahr! ich bin nicht verdammt. Satan iſt ver- dammt, ich bin erloͤſet: Das garſtige Wort iſt nicht

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/391>, abgerufen am 22.11.2024.