Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Krancke gründet sich auf die
2) Ihr Erlöser, JEsus Christus, wird sie auch
nicht verlassen; denn der da hat vor sie Marter,
Pein und Tod gelitten, hat sein heiliges Blut für
sie vergossen; solte der sie in der Kranckheit ohne
Hülffe lassen? o nein, seine Liebe ist zu brünstig.
3) Ihr Heiligmacher, der werthe Heilige Geist,
wird sie auch nicht verlassen, der wird alsdann sie
trösten, erquicken, erfreuen, und ihnen Zeugniß
geben, daß sie GOttes Kinder seyn, obgleich ihre
Kranckheit, Leiden und Schmertzen anhalten.
Wenn ein Krancker diesen dreyfachen Trost im
Hertzen hat, so wird er seinen beschwerlichen Zu-
stand mit Gedult tragen, und festiglich glauben,
seine Hülffe sey nicht mehr ferne. Doch aber
4) daß er dabey um Verzeihung bitte, was er dem
Dreyeinigen GOtt in gesunden Tagen zuwider
gethan hat, und in solchem guten Vertrauen die
gnädige Hülffe gedultig und glaubig erwarte.



Gebet.

ODu heiliger Dreyeiniger GOtt!
da ich mich anjetzo schwach befin-
de an meinem Leibe, so will ich doch
deswegen nicht schwach werden in
meinem Glauben und Vertrauen zu
dir; denn die auf den HErrn hoffen,
werden unbeweglich bleiben, wie der

Berg

Der Krancke gruͤndet ſich auf die
2) Ihr Erloͤſer, JEſus Chriſtus, wird ſie auch
nicht verlaſſen; denn der da hat vor ſie Marter,
Pein und Tod gelitten, hat ſein heiliges Blut fuͤr
ſie vergoſſen; ſolte der ſie in der Kranckheit ohne
Huͤlffe laſſen? o nein, ſeine Liebe iſt zu bruͤnſtig.
3) Ihr Heiligmacher, der werthe Heilige Geiſt,
wird ſie auch nicht verlaſſen, der wird alsdann ſie
troͤſten, erquicken, erfreuen, und ihnen Zeugniß
geben, daß ſie GOttes Kinder ſeyn, obgleich ihre
Kranckheit, Leiden und Schmertzen anhalten.
Wenn ein Krancker dieſen dreyfachen Troſt im
Hertzen hat, ſo wird er ſeinen beſchwerlichen Zu-
ſtand mit Gedult tragen, und feſtiglich glauben,
ſeine Huͤlffe ſey nicht mehr ferne. Doch aber
4) daß er dabey um Verzeihung bitte, was er dem
Dreyeinigen GOtt in geſunden Tagen zuwider
gethan hat, und in ſolchem guten Vertrauen die
gnaͤdige Huͤlffe gedultig und glaubig erwarte.



Gebet.

ODu heiliger Dreyeiniger GOtt!
da ich mich anjetzo ſchwach befin-
de an meinem Leibe, ſo will ich doch
deswegen nicht ſchwach werden in
meinem Glauben und Vertrauen zu
dir; denn die auf den HErrn hoffen,
werden unbeweglich bleiben, wie der

Berg
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0472" n="444"/><fw place="top" type="header">Der Krancke gru&#x0364;ndet &#x017F;ich auf die</fw><lb/>
2) Ihr Erlo&#x0364;&#x017F;er, JE&#x017F;us Chri&#x017F;tus, wird &#x017F;ie auch<lb/>
nicht verla&#x017F;&#x017F;en; denn der da hat vor &#x017F;ie Marter,<lb/>
Pein und Tod gelitten, hat &#x017F;ein heiliges Blut fu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;ie vergo&#x017F;&#x017F;en; &#x017F;olte der &#x017F;ie in der Kranckheit ohne<lb/>
Hu&#x0364;lffe la&#x017F;&#x017F;en? o nein, &#x017F;eine Liebe i&#x017F;t zu bru&#x0364;n&#x017F;tig.<lb/>
3) Ihr Heiligmacher, der werthe Heilige Gei&#x017F;t,<lb/>
wird &#x017F;ie auch nicht verla&#x017F;&#x017F;en, der wird alsdann &#x017F;ie<lb/>
tro&#x0364;&#x017F;ten, erquicken, erfreuen, und ihnen Zeugniß<lb/>
geben, daß &#x017F;ie GOttes Kinder &#x017F;eyn, obgleich ihre<lb/>
Kranckheit, Leiden und Schmertzen anhalten.<lb/>
Wenn ein Krancker die&#x017F;en dreyfachen Tro&#x017F;t im<lb/>
Hertzen hat, &#x017F;o wird er &#x017F;einen be&#x017F;chwerlichen Zu-<lb/>
&#x017F;tand mit Gedult tragen, und fe&#x017F;tiglich glauben,<lb/>
&#x017F;eine Hu&#x0364;lffe &#x017F;ey nicht mehr ferne. Doch aber<lb/>
4) daß er dabey um Verzeihung bitte, was er dem<lb/>
Dreyeinigen GOtt in ge&#x017F;unden Tagen zuwider<lb/>
gethan hat, und in &#x017F;olchem guten Vertrauen die<lb/>
gna&#x0364;dige Hu&#x0364;lffe gedultig und glaubig erwarte.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gebet.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">O</hi>Du heiliger Dreyeiniger GOtt!<lb/>
da ich mich anjetzo &#x017F;chwach befin-<lb/>
de an meinem Leibe, &#x017F;o will ich doch<lb/>
deswegen nicht &#x017F;chwach werden in<lb/>
meinem Glauben und Vertrauen zu<lb/>
dir; denn die auf den HErrn hoffen,<lb/>
werden unbeweglich bleiben, wie der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Berg</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[444/0472] Der Krancke gruͤndet ſich auf die 2) Ihr Erloͤſer, JEſus Chriſtus, wird ſie auch nicht verlaſſen; denn der da hat vor ſie Marter, Pein und Tod gelitten, hat ſein heiliges Blut fuͤr ſie vergoſſen; ſolte der ſie in der Kranckheit ohne Huͤlffe laſſen? o nein, ſeine Liebe iſt zu bruͤnſtig. 3) Ihr Heiligmacher, der werthe Heilige Geiſt, wird ſie auch nicht verlaſſen, der wird alsdann ſie troͤſten, erquicken, erfreuen, und ihnen Zeugniß geben, daß ſie GOttes Kinder ſeyn, obgleich ihre Kranckheit, Leiden und Schmertzen anhalten. Wenn ein Krancker dieſen dreyfachen Troſt im Hertzen hat, ſo wird er ſeinen beſchwerlichen Zu- ſtand mit Gedult tragen, und feſtiglich glauben, ſeine Huͤlffe ſey nicht mehr ferne. Doch aber 4) daß er dabey um Verzeihung bitte, was er dem Dreyeinigen GOtt in geſunden Tagen zuwider gethan hat, und in ſolchem guten Vertrauen die gnaͤdige Huͤlffe gedultig und glaubig erwarte. Gebet. ODu heiliger Dreyeiniger GOtt! da ich mich anjetzo ſchwach befin- de an meinem Leibe, ſo will ich doch deswegen nicht ſchwach werden in meinem Glauben und Vertrauen zu dir; denn die auf den HErrn hoffen, werden unbeweglich bleiben, wie der Berg

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/472
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/472>, abgerufen am 22.11.2024.