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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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welche die Umstehende denen Sterbenden etc.
so tritt du selbst herfür, wann mir am aller-
bängsten wird um das Hertze seyn, so reiß
mich aus den Aengsten, Krafft deiner Angst
und Pein.

O JEsu! mein Leben endet sich, ach! nimm
mich auf zu dir. Mein Hirte! nimm dein
Schäflein, mein Bräutigam! nimm deine
Braut, mein Vater! nimm dein Kind, mein
JEsu! nimm die durch dein Blut erkauffte
Seele zu dir. So bete ich, so wünsche ich,
und so schliesse ich meine Augen zu.

Offenb. Joh. 7. v. 9 14.
Darnach sahe ich, und siehe eine grosse
Schaar, welche niemand zehlen konte, aus
allen Heyden und Völckern, vor dem Thron
stehen, und vor dem Lamm, mit weissen Klei-
dern angethan, und Palmen in ihren Hän-
den. Und er sprach zu mir, diese sinds, die
kommen sind aus grosser Trübsal, und haben
ihre Kleider gewaschen, und haben ihre Klei-
der hell gemacht, in dem Blute des Lammes.

Wer sind die vor GOttes Throne? was ist
das für eine Schaar, welche zieret eine Crone,
gläntzet gleich den Sternen klar, singen Hal-
leluja all, loben GOtt mit grossem Schall?

O wie groß wird seyn die Wonne, wann
wir werden allermeist schauen auf dem ho-
hen Throne Vater, Sohn und Heilgen Geist.
Grosser GOtt! dir sey bereit, Lob und Preiß
in Ewigkeit.

Ach

welche die Umſtehende denen Sterbenden ꝛc.
ſo tritt du ſelbſt herfuͤr, wann mir am aller-
baͤngſten wird um das Hertze ſeyn, ſo reiß
mich aus den Aengſten, Krafft deiner Angſt
und Pein.

O JEſu! mein Leben endet ſich, ach! nimm
mich auf zu dir. Mein Hirte! nimm dein
Schaͤflein, mein Braͤutigam! nimm deine
Braut, mein Vater! nimm dein Kind, mein
JEſu! nimm die durch dein Blut erkauffte
Seele zu dir. So bete ich, ſo wuͤnſche ich,
und ſo ſchlieſſe ich meine Augen zu.

Offenb. Joh. 7. v. 9 14.
Darnach ſahe ich, und ſiehe eine groſſe
Schaar, welche niemand zehlen konte, aus
allen Heyden und Voͤlckern, vor dem Thron
ſtehen, und vor dem Lamm, mit weiſſen Klei-
dern angethan, und Palmen in ihren Haͤn-
den. Und er ſprach zu mir, dieſe ſinds, die
kommen ſind aus groſſer Truͤbſal, und haben
ihre Kleider gewaſchen, und haben ihre Klei-
der hell gemacht, in dem Blute des Lammes.

Wer ſind die vor GOttes Throne? was iſt
das fuͤr eine Schaar, welche zieret eine Crone,
glaͤntzet gleich den Sternen klar, ſingen Hal-
leluja all, loben GOtt mit groſſem Schall?

O wie groß wird ſeyn die Wonne, wann
wir werden allermeiſt ſchauen auf dem ho-
hen Throne Vater, Sohn und Heilgen Geiſt.
Groſſer GOtt! dir ſey bereit, Lob und Preiß
in Ewigkeit.

Ach
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[619/0649] welche die Umſtehende denen Sterbenden ꝛc. ſo tritt du ſelbſt herfuͤr, wann mir am aller- baͤngſten wird um das Hertze ſeyn, ſo reiß mich aus den Aengſten, Krafft deiner Angſt und Pein. O JEſu! mein Leben endet ſich, ach! nimm mich auf zu dir. Mein Hirte! nimm dein Schaͤflein, mein Braͤutigam! nimm deine Braut, mein Vater! nimm dein Kind, mein JEſu! nimm die durch dein Blut erkauffte Seele zu dir. So bete ich, ſo wuͤnſche ich, und ſo ſchlieſſe ich meine Augen zu. Offenb. Joh. 7. v. 9 14. Darnach ſahe ich, und ſiehe eine groſſe Schaar, welche niemand zehlen konte, aus allen Heyden und Voͤlckern, vor dem Thron ſtehen, und vor dem Lamm, mit weiſſen Klei- dern angethan, und Palmen in ihren Haͤn- den. Und er ſprach zu mir, dieſe ſinds, die kommen ſind aus groſſer Truͤbſal, und haben ihre Kleider gewaſchen, und haben ihre Klei- der hell gemacht, in dem Blute des Lammes. Wer ſind die vor GOttes Throne? was iſt das fuͤr eine Schaar, welche zieret eine Crone, glaͤntzet gleich den Sternen klar, ſingen Hal- leluja all, loben GOtt mit groſſem Schall? O wie groß wird ſeyn die Wonne, wann wir werden allermeiſt ſchauen auf dem ho- hen Throne Vater, Sohn und Heilgen Geiſt. Groſſer GOtt! dir ſey bereit, Lob und Preiß in Ewigkeit. Ach

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/649>, abgerufen am 29.11.2024.