Stein, Lorenz von: Die Verwaltungslehre. Bd. 3 (2,2). Stuttgart, 1867.Cameral-Magazin IV. 336; Erhardt a. a. O. I. 152 nebst der histo- Cameral-Magazin IV. 336; Erhardt a. a. O. I. 152 nebſt der hiſto- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0119" n="103"/> Cameral-Magazin <hi rendition="#aq">IV.</hi> 336; <hi rendition="#g">Erhardt</hi> a. a. O. <hi rendition="#aq">I.</hi> 152 nebſt der hiſto-<lb/> riſchen Literatur; allerlei zum Theil unpraktiſche Wünſche und Forde-<lb/> rungen bei <hi rendition="#g">Nicolai</hi>, Sanitätspolizei <hi rendition="#aq">II;</hi> <hi rendition="#g">Mohl</hi>, Polizeiwiſſenſchaft <hi rendition="#aq">I.</hi><lb/> §. 33. Ueber die im vorigen Jahrhundert vielbeſprochene Idee, die<lb/><hi rendition="#g">Landgeiſtlichen</hi> als Aerzte zu verwenden, bei <hi rendition="#g">Frank</hi> <hi rendition="#aq">VII.</hi> S. 379 ff.<lb/> In <hi rendition="#g">Oeſterreich</hi> iſt für die Aerzte die Studienordnung vom 1. Okto-<lb/> ber 1850, für die Magiſter der Chirurgie die obligate Ordnung vom<lb/> 19. Januar 1810, 20. April 1833 und 17. November 1834 maßgebend;<lb/> das Doktorat der Chirurgie kann durch ein eigens eingerichtetes Stu-<lb/> dium von dem Magiſter erworben werden. Neben dieſem beſtehen noch<lb/> die Patrone der Chirurgie (approbirte Wundärzte), ſo daß die Chirurgie<lb/> noch immer viel Handwerksmäßiges an ſich trägt. (Gremialordnung<lb/> vom 10. November 1821 und Erlaß vom 10. Juli 1854 [Wien].<lb/><hi rendition="#g">Stubenrauch</hi>, Verwaltungsgeſetzkunde, §. 286. Chirurgiſche Special-<lb/> ſchulen. <hi rendition="#g">Brachelli</hi>, Staaten Europas, S. 564.) Da jedoch die meiſten<lb/> Doktoren der Medicin zugleich Doktoren der Chirurgie und der Geburts-<lb/> hülfe werden, ſo wird die praktiſche Unhaltbarkeit des bisherigen Rechts<lb/> kaum zweifelhaft ſein. Die früheren Prüfungen für das „Magiſterium“<lb/> der <hi rendition="#g">Augen</hi>- und <hi rendition="#g">Zahnh</hi>eilkunde (Dekret vom 19. Januar 1810<lb/> und 6. December 1819) ſollten beſeitigt werden. Eine Staatsprüfung<lb/> neben dem Doktorat gibt es nicht (<hi rendition="#g">Stubenrauch</hi>, Verwaltungs-<lb/> geſetzkunde <hi rendition="#aq">II.</hi> §§. 280, 281). Eine ganz ſpecielle Darſtellung der<lb/> einzelnen Punkte gibt <hi rendition="#g">Juri<hi rendition="#aq">é</hi></hi>, Pflichten und Rechte der Obermedicinal-<lb/> Aerzte 1847. Die Entwicklung der preußiſchen Geſetzgebung iſt in dieſer<lb/> Beziehung nicht minder wichtig. In <hi rendition="#g">Preußen</hi> iſt der Unterſchied<lb/> zwiſchen Aerzten und Chirurgen, noch weitläufig mit Unterſcheidung von<lb/> zwei Claſſen der letzteren und beſonderem Studiengang, vorgeſchrieben<lb/> durch die Claſſifikations- und Prüfungsordnung vom 24. Auguſt 1825<lb/> und das Staatsprüfungsreglement vom 1. December 1825. Erſt in der<lb/> neueſten Zeit hat man die ganze alte, nutzloſe und zum Theil ſchäd-<lb/> liche Claſſifikation (Aerzte, Wundärzte erſter und zweiter Claſſe) beſeitigt<lb/> und durch das Reglement vom 8. Oktober 1852 die Einheit und Gleich-<lb/> heit der Bildung und des Rechts hergeſtellt (ſ. die Verordnung voll-<lb/> ſtändig bei <hi rendition="#g">Horn</hi>, Medicinalwiſſenſchaft <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 1 ff.). <hi rendition="#g">Alle</hi> Aerzte<lb/> müſſen jetzt die Univerſitätsbildung durchmachen und die Doktorats-<lb/> prüfung beſtehen. Derſelben folgt jedoch noch immer eine (überflüſſige)<lb/> Staatsprüfung durch die Ober-Examinations-Commiſſion und die Dele-<lb/> gation derſelben (<hi rendition="#g">Rönne</hi>, Staatsrecht <hi rendition="#aq">II.</hi> §. 231 und §. 352; die<lb/> frühern Prüfungsordnungen bei <hi rendition="#g">Rönne</hi> und <hi rendition="#g">Simon</hi>, Medicinalweſen<lb/> des preußiſchen Staats <hi rendition="#aq">I.;</hi> das <hi rendition="#g">erſte</hi> Staatsprüfungsreglement vom<lb/> 1. Febr. 1798 ebend. S. 344 ff.). In den kleineren deutſchen Staaten<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0119]
Cameral-Magazin IV. 336; Erhardt a. a. O. I. 152 nebſt der hiſto-
riſchen Literatur; allerlei zum Theil unpraktiſche Wünſche und Forde-
rungen bei Nicolai, Sanitätspolizei II; Mohl, Polizeiwiſſenſchaft I.
§. 33. Ueber die im vorigen Jahrhundert vielbeſprochene Idee, die
Landgeiſtlichen als Aerzte zu verwenden, bei Frank VII. S. 379 ff.
In Oeſterreich iſt für die Aerzte die Studienordnung vom 1. Okto-
ber 1850, für die Magiſter der Chirurgie die obligate Ordnung vom
19. Januar 1810, 20. April 1833 und 17. November 1834 maßgebend;
das Doktorat der Chirurgie kann durch ein eigens eingerichtetes Stu-
dium von dem Magiſter erworben werden. Neben dieſem beſtehen noch
die Patrone der Chirurgie (approbirte Wundärzte), ſo daß die Chirurgie
noch immer viel Handwerksmäßiges an ſich trägt. (Gremialordnung
vom 10. November 1821 und Erlaß vom 10. Juli 1854 [Wien].
Stubenrauch, Verwaltungsgeſetzkunde, §. 286. Chirurgiſche Special-
ſchulen. Brachelli, Staaten Europas, S. 564.) Da jedoch die meiſten
Doktoren der Medicin zugleich Doktoren der Chirurgie und der Geburts-
hülfe werden, ſo wird die praktiſche Unhaltbarkeit des bisherigen Rechts
kaum zweifelhaft ſein. Die früheren Prüfungen für das „Magiſterium“
der Augen- und Zahnheilkunde (Dekret vom 19. Januar 1810
und 6. December 1819) ſollten beſeitigt werden. Eine Staatsprüfung
neben dem Doktorat gibt es nicht (Stubenrauch, Verwaltungs-
geſetzkunde II. §§. 280, 281). Eine ganz ſpecielle Darſtellung der
einzelnen Punkte gibt Jurié, Pflichten und Rechte der Obermedicinal-
Aerzte 1847. Die Entwicklung der preußiſchen Geſetzgebung iſt in dieſer
Beziehung nicht minder wichtig. In Preußen iſt der Unterſchied
zwiſchen Aerzten und Chirurgen, noch weitläufig mit Unterſcheidung von
zwei Claſſen der letzteren und beſonderem Studiengang, vorgeſchrieben
durch die Claſſifikations- und Prüfungsordnung vom 24. Auguſt 1825
und das Staatsprüfungsreglement vom 1. December 1825. Erſt in der
neueſten Zeit hat man die ganze alte, nutzloſe und zum Theil ſchäd-
liche Claſſifikation (Aerzte, Wundärzte erſter und zweiter Claſſe) beſeitigt
und durch das Reglement vom 8. Oktober 1852 die Einheit und Gleich-
heit der Bildung und des Rechts hergeſtellt (ſ. die Verordnung voll-
ſtändig bei Horn, Medicinalwiſſenſchaft I. S. 1 ff.). Alle Aerzte
müſſen jetzt die Univerſitätsbildung durchmachen und die Doktorats-
prüfung beſtehen. Derſelben folgt jedoch noch immer eine (überflüſſige)
Staatsprüfung durch die Ober-Examinations-Commiſſion und die Dele-
gation derſelben (Rönne, Staatsrecht II. §. 231 und §. 352; die
frühern Prüfungsordnungen bei Rönne und Simon, Medicinalweſen
des preußiſchen Staats I.; das erſte Staatsprüfungsreglement vom
1. Febr. 1798 ebend. S. 344 ff.). In den kleineren deutſchen Staaten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |