Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Viertes Zehen.
Ey ja.
Wer ist denn da?
hastu nicht acht?

3.
Kennstu nicht mehr der Melen ihren Treuen/
kan ein halber Tag so bald der Liebe Band entzweyen?
Doch sie weiß nichts hiervon das gute Kind/
daß Oridor so schnell Abschied find:
Ach! möchte nur das fromme Herze werden wach
ich weiß gewiß/ Oridor kähm unter Dach.
Nu weh!

ich/ ich vergeh!
wer fragt darnach.
4.
Der Oridor/ den du hich fälschlich nennest/
weil du unsrer Hirtin Liebes-Brunst vielleichten ken-
nest/

ist weit von hier/ wo der Trommeten Hall
bedämpfft den süssen Schallmeien Schall.
Er ist hinweg/ und wolte Gott! er wäre hier
er würde bald weisen dir ein' andre Tühr/
O nein!

es kan nicht sein.
Geh sag' es ihr.
5.
Was mag es sein/ daß Wächter so muß bellen.
Mopsa/ Mopsa/ hörstu Magd nicht/ wer ist an der
Schwellen.
Jch
H iij

Viertes Zehen.
Ey ja.
Wer iſt denn da?
haſtu nicht acht?

3.
Kennſtu nicht mehr der Melen ihren Treuen/
kan ein halber Tag ſo bald der Liebe Band entzweyen?
Doch ſie weiß nichts hiervon das gute Kind/
daß Oridor ſo ſchnell Abſchied find:
Ach! moͤchte nur das fromme Herze werden wach
ich weiß gewiß/ Oridor kaͤhm unter Dach.
Nu weh!

ich/ ich vergeh!
wer fragt darnach.
4.
Der Oridor/ den du hich faͤlſchlich nenneſt/
weil du unſrer Hirtin Liebes-Brunſt vielleichten ken-
neſt/

iſt weit von hier/ wo der Trommeten Hall
bedaͤmpfft den ſuͤſſen Schallmeien Schall.
Er iſt hinweg/ und wolte Gott! er waͤre hier
er wuͤrde bald weiſen dir ein’ andre Tuͤhr/
O nein!

es kan nicht ſein.
Geh ſag’ es ihr.
5.
Was mag es ſein/ daß Waͤchter ſo muß bellen.
Mopſa/ Mopſa/ hoͤrſtu Magd nicht/ wer iſt an der
Schwellen.
Jch
H iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="2">
              <l>
                <pb facs="#f0175" n="131"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Viertes Zehen.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#et">Ey ja.</hi> </l><lb/>
              <l>Wer i&#x017F;t denn da?</l><lb/>
              <l>ha&#x017F;tu nicht acht?</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <head>3.</head><lb/>
              <l>Kenn&#x017F;tu nicht mehr der Melen ihren Treuen/</l><lb/>
              <l>kan ein halber Tag &#x017F;o bald der Liebe Band entzweyen?</l><lb/>
              <l>Doch &#x017F;ie weiß nichts hiervon das gute Kind/</l><lb/>
              <l>daß Oridor &#x017F;o &#x017F;chnell Ab&#x017F;chied find:</l><lb/>
              <l>Ach! mo&#x0364;chte nur das fromme Herze werden wach</l><lb/>
              <l>ich weiß gewiß/ Oridor ka&#x0364;hm unter Dach.<lb/><hi rendition="#et">Nu weh!</hi></l><lb/>
              <l>ich/ ich vergeh!</l><lb/>
              <l>wer fragt darnach.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <head>4.</head><lb/>
              <l>Der Oridor/ den du hich fa&#x0364;l&#x017F;chlich nenne&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>weil du un&#x017F;rer Hirtin Liebes-Brun&#x017F;t vielleichten ken-<lb/><hi rendition="#et">ne&#x017F;t/</hi></l><lb/>
              <l>i&#x017F;t weit von hier/ wo der Trommeten Hall</l><lb/>
              <l>beda&#x0364;mpfft den &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Schallmeien Schall.</l><lb/>
              <l>Er i&#x017F;t hinweg/ und wolte Gott! er wa&#x0364;re hier</l><lb/>
              <l>er wu&#x0364;rde bald wei&#x017F;en dir ein&#x2019; andre Tu&#x0364;hr/<lb/><hi rendition="#et">O nein!</hi></l><lb/>
              <l>es kan nicht &#x017F;ein.</l><lb/>
              <l>Geh &#x017F;ag&#x2019; es ihr.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <head>5.</head><lb/>
              <l>Was mag es &#x017F;ein/ daß Wa&#x0364;chter &#x017F;o muß bellen.</l><lb/>
              <l>Mop&#x017F;a/ Mop&#x017F;a/ ho&#x0364;r&#x017F;tu Magd nicht/ wer i&#x017F;t an der<lb/><hi rendition="#et">Schwellen.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/></l>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0175] Viertes Zehen. Ey ja. Wer iſt denn da? haſtu nicht acht? 3. Kennſtu nicht mehr der Melen ihren Treuen/ kan ein halber Tag ſo bald der Liebe Band entzweyen? Doch ſie weiß nichts hiervon das gute Kind/ daß Oridor ſo ſchnell Abſchied find: Ach! moͤchte nur das fromme Herze werden wach ich weiß gewiß/ Oridor kaͤhm unter Dach. Nu weh! ich/ ich vergeh! wer fragt darnach. 4. Der Oridor/ den du hich faͤlſchlich nenneſt/ weil du unſrer Hirtin Liebes-Brunſt vielleichten ken- neſt/ iſt weit von hier/ wo der Trommeten Hall bedaͤmpfft den ſuͤſſen Schallmeien Schall. Er iſt hinweg/ und wolte Gott! er waͤre hier er wuͤrde bald weiſen dir ein’ andre Tuͤhr/ O nein! es kan nicht ſein. Geh ſag’ es ihr. 5. Was mag es ſein/ daß Waͤchter ſo muß bellen. Mopſa/ Mopſa/ hoͤrſtu Magd nicht/ wer iſt an der Schwellen. Jch H iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/175
Zitationshilfe: Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/175>, abgerufen am 12.05.2024.