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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

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Europäisches
Dritter Theil.
Von Absendung und Zusammen-
kunfft der Gesandten und
Abgesandten.
Prooemium.
§. 1.

WEil es rar, und vielmahl unmöglich,
(sonderlich was die Souverainen Re-
publiqven betrifft) daß die Majestäten, und ihnen
gleichende Personen zusammen kommen können,
so werden die unter ihnen abzustattende Visiten
und vorfallende Negotia durch Gesandschafften
verrichtet.

§. 2.

Diese nun werden gesendet, entweder

1. An einen Hoff eines Souverainen, oder
2. Jn locum tertium, welches meistens auff
den Frieden-Schlüssen, heut zu Tage gar
selten auf Conciliis geschiehet,
§. 3.

Wie selbige an diesem oder jenem Hoffe
angenommen werden, oder wie sie sich selbsten
unter einander zu empfangen pflegen, werden wir
in folgenden Capiteln hören, zuvor aber, was ein
Gesandter, und wie viel Arten derselben sind, auch
was sonsten zu dieser Function gehörig, verneh-
men müssen.

Erstes
Europaͤiſches
Dritter Theil.
Von Abſendung und Zuſammen-
kunfft der Geſandten und
Abgeſandten.
Proœmium.
§. 1.

WEil es rar, und vielmahl unmoͤglich,
(ſonderlich was die Souverainen Re-
publiqven betrifft) daß die Majeſtaͤten, und ihnen
gleichende Perſonen zuſammen kommen koͤnnen,
ſo werden die unter ihnen abzuſtattende Viſiten
und vorfallende Negotia durch Geſandſchafften
verrichtet.

§. 2.

Dieſe nun werden geſendet, entweder

1. An einen Hoff eines Souverainen, oder
2. Jn locum tertium, welches meiſtens auff
den Frieden-Schluͤſſen, heut zu Tage gar
ſelten auf Conciliis geſchiehet,
§. 3.

Wie ſelbige an dieſem oder jenem Hoffe
angenommen werden, oder wie ſie ſich ſelbſten
unter einander zu empfangen pflegen, werden wir
in folgenden Capiteln hoͤren, zuvor aber, was ein
Geſandter, und wie viel Arten derſelben ſind, auch
was ſonſten zu dieſer Function gehoͤrig, verneh-
men muͤſſen.

Erſtes
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[188/0216] Europaͤiſches Dritter Theil. Von Abſendung und Zuſammen- kunfft der Geſandten und Abgeſandten. Proœmium. §. 1. WEil es rar, und vielmahl unmoͤglich, (ſonderlich was die Souverainen Re- publiqven betrifft) daß die Majeſtaͤten, und ihnen gleichende Perſonen zuſammen kommen koͤnnen, ſo werden die unter ihnen abzuſtattende Viſiten und vorfallende Negotia durch Geſandſchafften verrichtet. §. 2. Dieſe nun werden geſendet, entweder 1. An einen Hoff eines Souverainen, oder 2. Jn locum tertium, welches meiſtens auff den Frieden-Schluͤſſen, heut zu Tage gar ſelten auf Conciliis geſchiehet, §. 3. Wie ſelbige an dieſem oder jenem Hoffe angenommen werden, oder wie ſie ſich ſelbſten unter einander zu empfangen pflegen, werden wir in folgenden Capiteln hoͤren, zuvor aber, was ein Geſandter, und wie viel Arten derſelben ſind, auch was ſonſten zu dieſer Function gehoͤrig, verneh- men muͤſſen. Erſtes

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Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/216>, abgerufen am 24.11.2024.