traffe: der magnifiquen Panquets, Bals und Fe- stins war kein Aufhören, und eine dergleichen AEmulation unter den Plenipotentiariis darin- nen, das sich ein jeder bemühete es dem andern vorzuthun, und dafür hielt, etwas im Rang ge- wonnen zu haben, wenn er mehr als ein anderer depensirete. Der Päbstl. Nuntius selbst nahm, so viel sein geistlicher Character und die biensean- ce zuließ, Theil an diesen Festins: und wer zuvor noch nicht gewust oder gesehen, was magnific hiesse, und wie man des Geldes mit Reputation loß werden könne, kunte es so dann zu Münster und Oßnabrüg wohl sehen und lernen.
§. 12.
Ein wegen der Primaute und des Ce- remoniels höchst besorglichster, und am aller- schweresten abzuthuender Punct, war die Unter- schreibung und Signatur der abgehandelten, und in Schrifften verfasseten Tractaten: Denn man kunte sich nicht determiniren,
1. Was für einen Titul man Röm. Kayserl. Majestät, und anderen interessirten Köni- gen geben solte.
2. Wer sich bey Communication der Schriff- ten, oben oder unten an setzen solte.
3. Ob man die Instrumenta durch Vermit- telung der Herren Mediatorum, oder ohne dieselben auswechseln wolle.
Den
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Hoff-Ceremoniel.
traffe: der magnifiquen Panquets, Bals und Fe- ſtins war kein Aufhoͤren, und eine dergleichen Æmulation unter den Plenipotentiariis darin- nen, das ſich ein jeder bemuͤhete es dem andern vorzuthun, und dafuͤr hielt, etwas im Rang ge- wonnen zu haben, wenn er mehr als ein anderer depenſirete. Der Paͤbſtl. Nuntius ſelbſt nahm, ſo viel ſein geiſtlicher Character und die bienſean- ce zuließ, Theil an dieſen Feſtins: und wer zuvor noch nicht gewuſt oder geſehen, was magnific hieſſe, und wie man des Geldes mit Reputation loß werden koͤnne, kunte es ſo dann zu Muͤnſter und Oßnabruͤg wohl ſehen und lernen.
§. 12.
Ein wegen der Primauté und des Ce- remoniels hoͤchſt beſorglichſter, und am aller- ſchwereſten abzuthuender Punct, war die Unter- ſchreibung und Signatur der abgehandelten, und in Schrifften verfaſſeten Tractaten: Denn man kunte ſich nicht determiniren,
1. Was fuͤr einen Titul man Roͤm. Kayſerl. Majeſtaͤt, und anderen interesſirten Koͤni- gen geben ſolte.
2. Wer ſich bey Communication der Schriff- ten, oben oder unten an ſetzen ſolte.
3. Ob man die Inſtrumenta durch Vermit- telung der Herren Mediatorum, oder ohne dieſelben auswechſeln wolle.
Den
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Hoff-Ceremoniel.
traffe: der magnifiquen Panquets, Bals und Fe-
ſtins war kein Aufhoͤren, und eine dergleichen
Æmulation unter den Plenipotentiariis darin-
nen, das ſich ein jeder bemuͤhete es dem andern
vorzuthun, und dafuͤr hielt, etwas im Rang ge-
wonnen zu haben, wenn er mehr als ein anderer
depenſirete. Der Paͤbſtl. Nuntius ſelbſt nahm, ſo
viel ſein geiſtlicher Character und die bienſean-
ce zuließ, Theil an dieſen Feſtins: und wer zuvor
noch nicht gewuſt oder geſehen, was magnific
hieſſe, und wie man des Geldes mit Reputation
loß werden koͤnne, kunte es ſo dann zu Muͤnſter
und Oßnabruͤg wohl ſehen und lernen.
§. 12. Ein wegen der Primauté und des Ce-
remoniels hoͤchſt beſorglichſter, und am aller-
ſchwereſten abzuthuender Punct, war die Unter-
ſchreibung und Signatur der abgehandelten, und
in Schrifften verfaſſeten Tractaten: Denn man
kunte ſich nicht determiniren,
1. Was fuͤr einen Titul man Roͤm. Kayſerl.
Majeſtaͤt, und anderen interesſirten Koͤni-
gen geben ſolte.
2. Wer ſich bey Communication der Schriff-
ten, oben oder unten an ſetzen ſolte.
3. Ob man die Inſtrumenta durch Vermit-
telung der Herren Mediatorum, oder ohne
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/413>, abgerufen am 22.11.2024.
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