Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Hoff-Ceremoniel.
1. Jn dem Plein-Pouvoir des Ministri Me-
diationis,
Herrn Baron von Lilienroths,
fande man: daß ihn sein hoher Herr Princi-
pal, der König von Schweden, wegen sei-
ner Prudentz, Treue, und grosse Experientz
sehr gerühmet: ihme anbey völlige Gewalt
ertheilet, alle dasjenige, was zu dem Amt
eines Mediatoris erforderlich, entweder für
sich gantz alleine, oder auch conjunctim
mit dem ihme zu adjungirendem Herrn
Collegen (welches der Herr Graf Bonde
seyn solte, aber gar späthe, nemlich allererst
den 31. Julii 1697. durch eine Vollmacht
dazu qualificiret wurde) zu verrichten: im
Nahmen des Königes von Schweden, als
Mediatoris, zu unterschreiben und zu sie-
geln: auch, dafern es die Parteyen verlan-
geten, die Quarantie zu leisten; welches al-
les der König von Schweden ratum und
gratum zu haben, bey seinem Königlichen
Worte, und Krafft des dem Herrn Baron
von Lilien-Roth ertheileten Plein-Pouvoirs
versprache. Dieser Plein-Pouvoirs wa-
ren zwey Exemplaria, jedoch beyde durch-
gehends von gantz gleichen Jnhalt: ohne
daß in dem einen, der König von Engelland
dem König von Spanien, und vice versa
in dem andern, dieser jenem vorgesetzet wor-
den war. Weil aber der König von Schwe-
den,
M m 2
Hoff-Ceremoniel.
1. Jn dem Plein-Pouvoir des Miniſtri Me-
diationis,
Herrn Baron von Lilienroths,
fande man: daß ihn ſein hoher Herr Princi-
pal, der Koͤnig von Schweden, wegen ſei-
ner Prudentz, Treue, und groſſe Experientz
ſehr geruͤhmet: ihme anbey voͤllige Gewalt
ertheilet, alle dasjenige, was zu dem Amt
eines Mediatoris erforderlich, entweder fuͤr
ſich gantz alleine, oder auch conjunctim
mit dem ihme zu adjungirendem Herrn
Collegen (welches der Herr Graf Bonde
ſeyn ſolte, aber gar ſpaͤthe, nemlich allererſt
den 31. Julii 1697. durch eine Vollmacht
dazu qualificiret wurde) zu verrichten: im
Nahmen des Koͤniges von Schweden, als
Mediatoris, zu unterſchreiben und zu ſie-
geln: auch, dafern es die Parteyen verlan-
geten, die Quarantie zu leiſten; welches al-
les der Koͤnig von Schweden ratum und
gratum zu haben, bey ſeinem Koͤniglichen
Worte, und Krafft des dem Herrn Baron
von Lilien-Roth ertheileten Plein-Pouvoirs
verſprache. Dieſer Plein-Pouvoirs wa-
ren zwey Exemplaria, jedoch beyde durch-
gehends von gantz gleichen Jnhalt: ohne
daß in dem einen, der Koͤnig von Engelland
dem Koͤnig von Spanien, und vice verſa
in dem andern, dieſer jenem vorgeſetzet wor-
den war. Weil aber der Koͤnig von Schwe-
den,
M m 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0575" n="547"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hoff-<hi rendition="#aq">Ceremoniel.</hi></hi> </fw><lb/>
            <list>
              <item>1. Jn dem <hi rendition="#aq">Plein-Pouvoir</hi> des Mini&#x017F;tri <hi rendition="#aq">Me-<lb/>
diationis,</hi> Herrn <hi rendition="#aq">Baron</hi> von Lilienroths,<lb/>
fande man: daß ihn &#x017F;ein hoher Herr Princi-<lb/>
pal, der Ko&#x0364;nig von Schweden, wegen &#x017F;ei-<lb/>
ner <hi rendition="#aq">Pruden</hi>tz, Treue, und gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Experien</hi>tz<lb/>
&#x017F;ehr geru&#x0364;hmet: ihme anbey vo&#x0364;llige Gewalt<lb/>
ertheilet, alle dasjenige, was zu dem Amt<lb/>
eines <hi rendition="#aq">Mediatoris</hi> erforderlich, entweder fu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;ich gantz alleine, oder auch <hi rendition="#aq">conjunctim</hi><lb/>
mit dem ihme zu <hi rendition="#aq">adjungiren</hi>dem Herrn<lb/><hi rendition="#aq">Colleg</hi>en (welches der Herr Graf <hi rendition="#aq">Bonde</hi><lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;olte, aber gar &#x017F;pa&#x0364;the, nemlich allerer&#x017F;t<lb/>
den 31. <hi rendition="#aq">Julii</hi> 1697. durch eine Vollmacht<lb/>
dazu <hi rendition="#aq">qualifici</hi>ret wurde) zu verrichten: im<lb/>
Nahmen des Ko&#x0364;niges von Schweden, als<lb/><hi rendition="#aq">Mediatoris,</hi> zu unter&#x017F;chreiben und zu &#x017F;ie-<lb/>
geln: auch, dafern es die Parteyen verlan-<lb/>
geten, die <hi rendition="#aq">Quaranti</hi>e zu lei&#x017F;ten; welches al-<lb/>
les der Ko&#x0364;nig von Schweden <hi rendition="#aq">ratum</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">gratum</hi> zu haben, bey &#x017F;einem Ko&#x0364;niglichen<lb/>
Worte, und Krafft des dem Herrn <hi rendition="#aq">Baron</hi><lb/>
von Lilien-Roth ertheileten <hi rendition="#aq">Plein-Pouvoir</hi>s<lb/>
ver&#x017F;prache. Die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Plein-Pouvoirs</hi> wa-<lb/>
ren zwey Exemplaria, jedoch beyde durch-<lb/>
gehends von gantz gleichen Jnhalt: ohne<lb/>
daß in dem einen, der Ko&#x0364;nig von Engelland<lb/>
dem Ko&#x0364;nig von Spanien, und <hi rendition="#aq">vice ver&#x017F;a</hi><lb/>
in dem andern, die&#x017F;er jenem vorge&#x017F;etzet wor-<lb/>
den war. Weil aber der Ko&#x0364;nig von Schwe-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M m 2</fw><fw place="bottom" type="catch">den,</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[547/0575] Hoff-Ceremoniel. 1. Jn dem Plein-Pouvoir des Miniſtri Me- diationis, Herrn Baron von Lilienroths, fande man: daß ihn ſein hoher Herr Princi- pal, der Koͤnig von Schweden, wegen ſei- ner Prudentz, Treue, und groſſe Experientz ſehr geruͤhmet: ihme anbey voͤllige Gewalt ertheilet, alle dasjenige, was zu dem Amt eines Mediatoris erforderlich, entweder fuͤr ſich gantz alleine, oder auch conjunctim mit dem ihme zu adjungirendem Herrn Collegen (welches der Herr Graf Bonde ſeyn ſolte, aber gar ſpaͤthe, nemlich allererſt den 31. Julii 1697. durch eine Vollmacht dazu qualificiret wurde) zu verrichten: im Nahmen des Koͤniges von Schweden, als Mediatoris, zu unterſchreiben und zu ſie- geln: auch, dafern es die Parteyen verlan- geten, die Quarantie zu leiſten; welches al- les der Koͤnig von Schweden ratum und gratum zu haben, bey ſeinem Koͤniglichen Worte, und Krafft des dem Herrn Baron von Lilien-Roth ertheileten Plein-Pouvoirs verſprache. Dieſer Plein-Pouvoirs wa- ren zwey Exemplaria, jedoch beyde durch- gehends von gantz gleichen Jnhalt: ohne daß in dem einen, der Koͤnig von Engelland dem Koͤnig von Spanien, und vice verſa in dem andern, dieſer jenem vorgeſetzet wor- den war. Weil aber der Koͤnig von Schwe- den, M m 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/575
Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/575>, abgerufen am 28.06.2024.