Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Europäisches
Welche Protestation, sie den 12. Septemb.
noch einmahl wiederhohleten und dem Me-
diatori
übergaben, noch beyfügende: daß
weil diese neundte Chur ein Werck wäre,
welches zu Regenspurg, nicht aber zu Riß-
wig abzuthun, sich der Mediator in selbige
nicht einmischen und in Faveur des Fürstl.
Hauses Hannover etwas vornehmen
möchte. Hieran aber kehrete sich Herr
Baron von Bothmar wenig oder nichts,
sondern er zeigete nicht nur dem Ministro
Mediationis
das Original seines Plein-
Pouvoir
s, und gabe ihme hernach eine mit
seiner eigenen Hand unterschriebene und
besiegelte Copie desselben; sondern er exhi-
bir
ete solches auch dem Herrn Grafen von
Caunitz, Premier-Ambassadeur Kayser-
licher Majestät: und gabe allen im Haag
gegenwärtigen Ministris, welche den Her-
tzog von Hannover für einen Churfürsten
erkenneten, Abschrifften davon; er erschiene
anbey magnifiquement, ließ über die
Thüre seines Qvartiers das Chur-Wa-
pen seines hohen Herrn Principalen setzen:
gab in den Conferentien sein Votum als
ein Churfürstlicher Minister: und eben in
dieser Qualite die Visiten und Revisiten,
mit allen den Churfürsten gebührenden Ce-
remonien. Der Münster- und Würtem-
ber-
Europaͤiſches
Welche Proteſtation, ſie den 12. Septemb.
noch einmahl wiederhohleten und dem Me-
diatori
uͤbergaben, noch beyfuͤgende: daß
weil dieſe neundte Chur ein Werck waͤre,
welches zu Regenſpurg, nicht aber zu Riß-
wig abzuthun, ſich der Mediator in ſelbige
nicht einmiſchen und in Faveur des Fuͤrſtl.
Hauſes Hannover etwas vornehmen
moͤchte. Hieran aber kehrete ſich Herr
Baron von Bothmar wenig oder nichts,
ſondern er zeigete nicht nur dem Miniſtro
Mediationis
das Original ſeines Plein-
Pouvoir
s, und gabe ihme hernach eine mit
ſeiner eigenen Hand unterſchriebene und
beſiegelte Copie deſſelben; ſondern er exhi-
bir
ete ſolches auch dem Herrn Grafen von
Caunitz, Premier-Ambaſſadeur Kayſer-
licher Majeſtaͤt: und gabe allen im Haag
gegenwaͤrtigen Miniſtris, welche den Her-
tzog von Hannover fuͤr einen Churfuͤrſten
erkenneten, Abſchrifften davon; er erſchiene
anbey magnifiquement, ließ uͤber die
Thuͤre ſeines Qvartiers das Chur-Wa-
pen ſeines hohen Herrn Principalen ſetzen:
gab in den Conferentien ſein Votum als
ein Churfuͤrſtlicher Miniſter: und eben in
dieſer Qualité die Viſiten und Reviſiten,
mit allen den Churfuͤrſten gebuͤhrenden Ce-
remonien. Der Muͤnſter- und Wuͤrtem-
ber-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0578" n="550"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Europa&#x0364;i&#x017F;ches</hi></fw><lb/>
Welche <hi rendition="#aq">Prote&#x017F;tati</hi>on, &#x017F;ie den 12. <hi rendition="#aq">Septemb.</hi><lb/>
noch einmahl wiederhohleten und dem <hi rendition="#aq">Me-<lb/>
diatori</hi> u&#x0364;bergaben, noch beyfu&#x0364;gende: daß<lb/>
weil die&#x017F;e neundte Chur ein Werck wa&#x0364;re,<lb/>
welches zu Regen&#x017F;purg, nicht aber zu Riß-<lb/>
wig abzuthun, &#x017F;ich der <hi rendition="#aq">Mediator</hi> in &#x017F;elbige<lb/>
nicht einmi&#x017F;chen und in <hi rendition="#aq">Faveur</hi> des Fu&#x0364;r&#x017F;tl.<lb/>
Hau&#x017F;es Hannover etwas vornehmen<lb/>
mo&#x0364;chte. Hieran aber kehrete &#x017F;ich Herr<lb/><hi rendition="#aq">Baron</hi> von Bothmar wenig oder nichts,<lb/>
&#x017F;ondern er zeigete nicht nur dem <hi rendition="#aq">Mini&#x017F;tro<lb/>
Mediationis</hi> das Original &#x017F;eines <hi rendition="#aq">Plein-<lb/>
Pouvoir</hi>s, und gabe ihme hernach eine mit<lb/>
&#x017F;einer eigenen Hand unter&#x017F;chriebene und<lb/>
be&#x017F;iegelte Copie de&#x017F;&#x017F;elben; &#x017F;ondern er <hi rendition="#aq">exhi-<lb/>
bir</hi>ete &#x017F;olches auch dem Herrn Grafen von<lb/>
Caunitz, <hi rendition="#aq">Premier-Amba&#x017F;&#x017F;adeur</hi> Kay&#x017F;er-<lb/>
licher Maje&#x017F;ta&#x0364;t: und gabe allen im Haag<lb/>
gegenwa&#x0364;rtigen <hi rendition="#aq">Mini&#x017F;tris,</hi> welche den Her-<lb/>
tzog von Hannover fu&#x0364;r einen Churfu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
erkenneten, Ab&#x017F;chrifften davon; er er&#x017F;chiene<lb/>
anbey <hi rendition="#aq">magnifiquement,</hi> ließ u&#x0364;ber die<lb/>
Thu&#x0364;re &#x017F;eines Qvartiers das Chur-Wa-<lb/>
pen &#x017F;eines hohen Herrn Principalen &#x017F;etzen:<lb/>
gab in den <hi rendition="#aq">Conferenti</hi>en &#x017F;ein <hi rendition="#aq">Votum</hi> als<lb/>
ein Churfu&#x0364;r&#x017F;tlicher Mini&#x017F;ter: und eben in<lb/>
die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Qualité</hi> die Vi&#x017F;iten und Revi&#x017F;iten,<lb/>
mit allen den Churfu&#x0364;r&#x017F;ten gebu&#x0364;hrenden Ce-<lb/>
remonien. Der Mu&#x0364;n&#x017F;ter- und Wu&#x0364;rtem-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ber-</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[550/0578] Europaͤiſches Welche Proteſtation, ſie den 12. Septemb. noch einmahl wiederhohleten und dem Me- diatori uͤbergaben, noch beyfuͤgende: daß weil dieſe neundte Chur ein Werck waͤre, welches zu Regenſpurg, nicht aber zu Riß- wig abzuthun, ſich der Mediator in ſelbige nicht einmiſchen und in Faveur des Fuͤrſtl. Hauſes Hannover etwas vornehmen moͤchte. Hieran aber kehrete ſich Herr Baron von Bothmar wenig oder nichts, ſondern er zeigete nicht nur dem Miniſtro Mediationis das Original ſeines Plein- Pouvoirs, und gabe ihme hernach eine mit ſeiner eigenen Hand unterſchriebene und beſiegelte Copie deſſelben; ſondern er exhi- birete ſolches auch dem Herrn Grafen von Caunitz, Premier-Ambaſſadeur Kayſer- licher Majeſtaͤt: und gabe allen im Haag gegenwaͤrtigen Miniſtris, welche den Her- tzog von Hannover fuͤr einen Churfuͤrſten erkenneten, Abſchrifften davon; er erſchiene anbey magnifiquement, ließ uͤber die Thuͤre ſeines Qvartiers das Chur-Wa- pen ſeines hohen Herrn Principalen ſetzen: gab in den Conferentien ſein Votum als ein Churfuͤrſtlicher Miniſter: und eben in dieſer Qualité die Viſiten und Reviſiten, mit allen den Churfuͤrſten gebuͤhrenden Ce- remonien. Der Muͤnſter- und Wuͤrtem- ber-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/578
Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/578>, abgerufen am 25.06.2024.