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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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Hause zubringen, und wir werden erwarten, wie sich
unser Leben entwickeln wird. Wollt ihr euch nicht ein
wenig zu mir sezen, und abwarten, bis der Willkom¬
mensgruß von allen, die da stehen, vorüber ist?"

Er ging wieder um den Tisch herum zurück, und
ich folgte ihm. Gustav machte mir Plaz neben seinem
Ziehvater, und sah mich mit der Freude an, welche
ein Sohn empfindet, der in der Fremde den Besuch
der Mutter empfängt.

Natalie hatte kein Wort gesprochen.

Ich konnte jezt, da ich ein wenig gegen die Frauen
hin zu blicken vermochte, recht deutlich sehen, daß hier
Gustavs Mutter und Schwester zugegen seien; denn
beide hatten dieselben großen schwarzen Augen wie
Gustav, beide dieselben Züge des Angesichtes, und
Natalie hatte auch die braunen Locken Gustavs, wäh¬
rend die der Mutter die Silberfarbe des Alters tru¬
gen. Sie gingen nun recht schön geordnet in einem viel
breiteren Bande an beiden Seiten der Stirne herab,
als sie es unter dem Reisestrohhute gethan hatten.

Vor Mathilde war, während wir unsere Size
eingenommen hatten, die Haushälterin Katharina
getreten.

Die Frau sagte: "Sei mir vielmal gegrüßt, Ka¬

Hauſe zubringen, und wir werden erwarten, wie ſich
unſer Leben entwickeln wird. Wollt ihr euch nicht ein
wenig zu mir ſezen, und abwarten, bis der Willkom¬
mensgruß von allen, die da ſtehen, vorüber iſt?“

Er ging wieder um den Tiſch herum zurück, und
ich folgte ihm. Guſtav machte mir Plaz neben ſeinem
Ziehvater, und ſah mich mit der Freude an, welche
ein Sohn empfindet, der in der Fremde den Beſuch
der Mutter empfängt.

Natalie hatte kein Wort geſprochen.

Ich konnte jezt, da ich ein wenig gegen die Frauen
hin zu blicken vermochte, recht deutlich ſehen, daß hier
Guſtavs Mutter und Schweſter zugegen ſeien; denn
beide hatten dieſelben großen ſchwarzen Augen wie
Guſtav, beide dieſelben Züge des Angeſichtes, und
Natalie hatte auch die braunen Locken Guſtavs, wäh¬
rend die der Mutter die Silberfarbe des Alters tru¬
gen. Sie gingen nun recht ſchön geordnet in einem viel
breiteren Bande an beiden Seiten der Stirne herab,
als ſie es unter dem Reiſeſtrohhute gethan hatten.

Vor Mathilde war, während wir unſere Size
eingenommen hatten, die Haushälterin Katharina
getreten.

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[379/0393] Hauſe zubringen, und wir werden erwarten, wie ſich unſer Leben entwickeln wird. Wollt ihr euch nicht ein wenig zu mir ſezen, und abwarten, bis der Willkom¬ mensgruß von allen, die da ſtehen, vorüber iſt?“ Er ging wieder um den Tiſch herum zurück, und ich folgte ihm. Guſtav machte mir Plaz neben ſeinem Ziehvater, und ſah mich mit der Freude an, welche ein Sohn empfindet, der in der Fremde den Beſuch der Mutter empfängt. Natalie hatte kein Wort geſprochen. Ich konnte jezt, da ich ein wenig gegen die Frauen hin zu blicken vermochte, recht deutlich ſehen, daß hier Guſtavs Mutter und Schweſter zugegen ſeien; denn beide hatten dieſelben großen ſchwarzen Augen wie Guſtav, beide dieſelben Züge des Angeſichtes, und Natalie hatte auch die braunen Locken Guſtavs, wäh¬ rend die der Mutter die Silberfarbe des Alters tru¬ gen. Sie gingen nun recht ſchön geordnet in einem viel breiteren Bande an beiden Seiten der Stirne herab, als ſie es unter dem Reiſeſtrohhute gethan hatten. Vor Mathilde war, während wir unſere Size eingenommen hatten, die Haushälterin Katharina getreten. Die Frau ſagte: „Sei mir vielmal gegrüßt, Ka¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/393>, abgerufen am 22.11.2024.