nahe an Natalie zu sein, an die rechte Seite und et¬ was weiter zurück.
Nachdem die Frau eine ziemliche Zeit gesessen war, stand sie schweigend auf, und wir verließen den Plaz.
Wir gingen nun in das Schreinerhaus. Eustach war nicht bei der allgemeinen Bewillkommnung im Speisezimmer gewesen. Er mußte wohl als Künstler betrachtet werden, dem man einen Besuch zudenke. Ich erkannte aus dem ganzen Benehmen, daß das Verhältniß in der That so sei, und als das richtigste empfunden werde. Eustach mußte das gewußt haben; denn er stand mit seinen Leuten ohne die grünen Schürzen vor der Thür, um die Angekommenen zu begrüßen. Die Frau dankte freundlich für den Gruß aller, redete Eustach herzlich an, fragte ihn um sein und seiner Leute Wohlbefinden, um ihre Arbeiten und Bestrebungen, und sprach von vergangenen Leistun¬ gen, was ich, da mir diese fremd waren, nicht ganz verstand. Hierauf gingen wir in die Werkstätte, wo die Frau jede der einzelnen Arbeiterstellen besah. In dem Zimmer Eustachs sprach sie die Bitte aus, daß er ihr bei ihrem längeren Aufenthalte manches Ein¬ zelne zeigen, und näher erklären möge.
nahe an Natalie zu ſein, an die rechte Seite und et¬ was weiter zurück.
Nachdem die Frau eine ziemliche Zeit geſeſſen war, ſtand ſie ſchweigend auf, und wir verließen den Plaz.
Wir gingen nun in das Schreinerhaus. Euſtach war nicht bei der allgemeinen Bewillkommnung im Speiſezimmer geweſen. Er mußte wohl als Künſtler betrachtet werden, dem man einen Beſuch zudenke. Ich erkannte aus dem ganzen Benehmen, daß das Verhältniß in der That ſo ſei, und als das richtigſte empfunden werde. Euſtach mußte das gewußt haben; denn er ſtand mit ſeinen Leuten ohne die grünen Schürzen vor der Thür, um die Angekommenen zu begrüßen. Die Frau dankte freundlich für den Gruß aller, redete Euſtach herzlich an, fragte ihn um ſein und ſeiner Leute Wohlbefinden, um ihre Arbeiten und Beſtrebungen, und ſprach von vergangenen Leiſtun¬ gen, was ich, da mir dieſe fremd waren, nicht ganz verſtand. Hierauf gingen wir in die Werkſtätte, wo die Frau jede der einzelnen Arbeiterſtellen beſah. In dem Zimmer Euſtachs ſprach ſie die Bitte aus, daß er ihr bei ihrem längeren Aufenthalte manches Ein¬ zelne zeigen, und näher erklären möge.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0396"n="382"/>
nahe an Natalie zu ſein, an die rechte Seite und et¬<lb/>
was weiter zurück.</p><lb/><p>Nachdem die Frau eine ziemliche Zeit geſeſſen<lb/>
war, ſtand ſie ſchweigend auf, und wir verließen den<lb/>
Plaz.</p><lb/><p>Wir gingen nun in das Schreinerhaus. Euſtach<lb/>
war nicht bei der allgemeinen Bewillkommnung im<lb/>
Speiſezimmer geweſen. Er mußte wohl als Künſtler<lb/>
betrachtet werden, dem man einen Beſuch zudenke.<lb/>
Ich erkannte aus dem ganzen Benehmen, daß das<lb/>
Verhältniß in der That ſo ſei, und als das richtigſte<lb/>
empfunden werde. Euſtach mußte das gewußt haben;<lb/>
denn er ſtand mit ſeinen Leuten ohne die grünen<lb/>
Schürzen vor der Thür, um die Angekommenen zu<lb/>
begrüßen. Die Frau dankte freundlich für den Gruß<lb/>
aller, redete Euſtach herzlich an, fragte ihn um ſein<lb/>
und ſeiner Leute Wohlbefinden, um ihre Arbeiten und<lb/>
Beſtrebungen, und ſprach von vergangenen Leiſtun¬<lb/>
gen, was ich, da mir dieſe fremd waren, nicht ganz<lb/>
verſtand. Hierauf gingen wir in die Werkſtätte, wo<lb/>
die Frau jede der einzelnen Arbeiterſtellen beſah. In<lb/>
dem Zimmer Euſtachs ſprach ſie die Bitte aus, daß<lb/>
er ihr bei ihrem längeren Aufenthalte manches Ein¬<lb/>
zelne zeigen, und näher erklären möge.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[382/0396]
nahe an Natalie zu ſein, an die rechte Seite und et¬
was weiter zurück.
Nachdem die Frau eine ziemliche Zeit geſeſſen
war, ſtand ſie ſchweigend auf, und wir verließen den
Plaz.
Wir gingen nun in das Schreinerhaus. Euſtach
war nicht bei der allgemeinen Bewillkommnung im
Speiſezimmer geweſen. Er mußte wohl als Künſtler
betrachtet werden, dem man einen Beſuch zudenke.
Ich erkannte aus dem ganzen Benehmen, daß das
Verhältniß in der That ſo ſei, und als das richtigſte
empfunden werde. Euſtach mußte das gewußt haben;
denn er ſtand mit ſeinen Leuten ohne die grünen
Schürzen vor der Thür, um die Angekommenen zu
begrüßen. Die Frau dankte freundlich für den Gruß
aller, redete Euſtach herzlich an, fragte ihn um ſein
und ſeiner Leute Wohlbefinden, um ihre Arbeiten und
Beſtrebungen, und ſprach von vergangenen Leiſtun¬
gen, was ich, da mir dieſe fremd waren, nicht ganz
verſtand. Hierauf gingen wir in die Werkſtätte, wo
die Frau jede der einzelnen Arbeiterſtellen beſah. In
dem Zimmer Euſtachs ſprach ſie die Bitte aus, daß
er ihr bei ihrem längeren Aufenthalte manches Ein¬
zelne zeigen, und näher erklären möge.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/396>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.