in diesen Dingen eben so folgen, wie du ihm bisher gefolgt hast."
"Gewiß, liebe Mutter, werde ich es thun, gewiß," sagte Gustav.
"Die Bücher sind nicht neue und schön eingebun¬ dene, wie du vielleicht erwartest," fuhr sie fort. "Es sind dieselben Bücher Göthes, in welchen ich in so mancher Nachtstunde und in so mancher Tagesstunde mit Freude und mit Schmerzen gelesen habe, und die mir oft Trost und Ruhe zuzuführen geeignet wa¬ ren. Es sind meine Bücher Göthes, die ich dir gebe. Ich dachte, sie könnten dir lieber sein, wenn du außer dem Inhalte die Hand deiner Mutter daran fändest, als etwa nur die des Buchbinders und Druckers."
"O lieber, viel lieber, theure Mutter, sind sie mir," antwortete Gustav, "ich kenne ja die Bücher, die mit dem feinen braunen Leder gebunden sind, die feine Goldverzierung auf dem Rücken haben, und in der Goldverzierung die niedlichen Buchstaben tragen, die Bücher, in denen ich dich so oft habe lesen ge¬ sehen, weßhalb es auch kam, daß ich dich schon wie¬ derholt um solche Bücher gebethen habe."
"Ich dachte es, daß sie dir lieber sind," sagte die Frau, "und darum habe ich sie dir gegeben. Da ich
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in dieſen Dingen eben ſo folgen, wie du ihm bisher gefolgt haſt.“
„Gewiß, liebe Mutter, werde ich es thun, gewiß,“ ſagte Guſtav.
„Die Bücher ſind nicht neue und ſchön eingebun¬ dene, wie du vielleicht erwarteſt,“ fuhr ſie fort. „Es ſind dieſelben Bücher Göthes, in welchen ich in ſo mancher Nachtſtunde und in ſo mancher Tagesſtunde mit Freude und mit Schmerzen geleſen habe, und die mir oft Troſt und Ruhe zuzuführen geeignet wa¬ ren. Es ſind meine Bücher Göthes, die ich dir gebe. Ich dachte, ſie könnten dir lieber ſein, wenn du außer dem Inhalte die Hand deiner Mutter daran fändeſt, als etwa nur die des Buchbinders und Druckers.“
„O lieber, viel lieber, theure Mutter, ſind ſie mir,“ antwortete Guſtav, „ich kenne ja die Bücher, die mit dem feinen braunen Leder gebunden ſind, die feine Goldverzierung auf dem Rücken haben, und in der Goldverzierung die niedlichen Buchſtaben tragen, die Bücher, in denen ich dich ſo oft habe leſen ge¬ ſehen, weßhalb es auch kam, daß ich dich ſchon wie¬ derholt um ſolche Bücher gebethen habe.“
„Ich dachte es, daß ſie dir lieber ſind,“ ſagte die Frau, „und darum habe ich ſie dir gegeben. Da ich
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in dieſen Dingen eben ſo folgen, wie du ihm bisher
gefolgt haſt.“
„Gewiß, liebe Mutter, werde ich es thun, gewiß,“
ſagte Guſtav.
„Die Bücher ſind nicht neue und ſchön eingebun¬
dene, wie du vielleicht erwarteſt,“ fuhr ſie fort. „Es
ſind dieſelben Bücher Göthes, in welchen ich in ſo
mancher Nachtſtunde und in ſo mancher Tagesſtunde
mit Freude und mit Schmerzen geleſen habe, und
die mir oft Troſt und Ruhe zuzuführen geeignet wa¬
ren. Es ſind meine Bücher Göthes, die ich dir gebe.
Ich dachte, ſie könnten dir lieber ſein, wenn du außer
dem Inhalte die Hand deiner Mutter daran fändeſt,
als etwa nur die des Buchbinders und Druckers.“
„O lieber, viel lieber, theure Mutter, ſind ſie
mir,“ antwortete Guſtav, „ich kenne ja die Bücher,
die mit dem feinen braunen Leder gebunden ſind, die
feine Goldverzierung auf dem Rücken haben, und in
der Goldverzierung die niedlichen Buchſtaben tragen,
die Bücher, in denen ich dich ſo oft habe leſen ge¬
ſehen, weßhalb es auch kam, daß ich dich ſchon wie¬
derholt um ſolche Bücher gebethen habe.“
„Ich dachte es, daß ſie dir lieber ſind,“ ſagte die
Frau, „und darum habe ich ſie dir gegeben. Da ich
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/401>, abgerufen am 22.11.2024.
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