die Mathematik weg, und widmete mich der Betrach¬ tung meiner Umgebungen. Ich fing an, bei allen Vorkommnissen des Hauses, in dem ich wohnte, zu¬ zusehen. Ich lernte nach und nach alle Werkzeuge und ihre Bestimmungen kennen. Ich ging mit den Arbeitern auf die Felder auf die Wiesen und in die Wälder, und arbeitete gelegentlich selber mit. Ich lernte in kurzer Zeit auf diese Weise die Behandlung und Gewinnung aller Bodenerzeugnisse des Land¬ striches, auf dem ich wohnte, kennen. Auch ihre erste ländliche Verarbeitung zu Kunsterzeugnissen suchte ich in Erfahrung zu bringen. Ich lernte die Bereitung des Weines aus Trauben kennen, des Garnes und der Leinwand aus Flachs des Butters und des Käses aus der Milch des Mehles und Brotes aus dem Ge¬ treide. Ich merkte mir die Namen, womit die Land¬ leute ihre Dinge benannten, und lernte bald die Merk¬ male kennen, aus denen man die Güte oder den ge¬ ringeren Werth der Bodenerzeugnisse oder ihre näch¬ sten Umwandlungen beurtheilen konnte. Selbst in Gespräche, wie man dieses oder jenes auf eine viel¬ leicht zweckmäßigere Weise hervorbringen könnte, ließ ich mich ein, fand aber da einen hartnäckigen Wider¬ stand.
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die Mathematik weg, und widmete mich der Betrach¬ tung meiner Umgebungen. Ich fing an, bei allen Vorkommniſſen des Hauſes, in dem ich wohnte, zu¬ zuſehen. Ich lernte nach und nach alle Werkzeuge und ihre Beſtimmungen kennen. Ich ging mit den Arbeitern auf die Felder auf die Wieſen und in die Wälder, und arbeitete gelegentlich ſelber mit. Ich lernte in kurzer Zeit auf dieſe Weiſe die Behandlung und Gewinnung aller Bodenerzeugniſſe des Land¬ ſtriches, auf dem ich wohnte, kennen. Auch ihre erſte ländliche Verarbeitung zu Kunſterzeugniſſen ſuchte ich in Erfahrung zu bringen. Ich lernte die Bereitung des Weines aus Trauben kennen, des Garnes und der Leinwand aus Flachs des Butters und des Käſes aus der Milch des Mehles und Brotes aus dem Ge¬ treide. Ich merkte mir die Namen, womit die Land¬ leute ihre Dinge benannten, und lernte bald die Merk¬ male kennen, aus denen man die Güte oder den ge¬ ringeren Werth der Bodenerzeugniſſe oder ihre näch¬ ſten Umwandlungen beurtheilen konnte. Selbſt in Geſpräche, wie man dieſes oder jenes auf eine viel¬ leicht zweckmäßigere Weiſe hervorbringen könnte, ließ ich mich ein, fand aber da einen hartnäckigen Wider¬ ſtand.
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die Mathematik weg, und widmete mich der Betrach¬
tung meiner Umgebungen. Ich fing an, bei allen
Vorkommniſſen des Hauſes, in dem ich wohnte, zu¬
zuſehen. Ich lernte nach und nach alle Werkzeuge
und ihre Beſtimmungen kennen. Ich ging mit den
Arbeitern auf die Felder auf die Wieſen und in die
Wälder, und arbeitete gelegentlich ſelber mit. Ich
lernte in kurzer Zeit auf dieſe Weiſe die Behandlung
und Gewinnung aller Bodenerzeugniſſe des Land¬
ſtriches, auf dem ich wohnte, kennen. Auch ihre erſte
ländliche Verarbeitung zu Kunſterzeugniſſen ſuchte ich
in Erfahrung zu bringen. Ich lernte die Bereitung
des Weines aus Trauben kennen, des Garnes und
der Leinwand aus Flachs des Butters und des Käſes
aus der Milch des Mehles und Brotes aus dem Ge¬
treide. Ich merkte mir die Namen, womit die Land¬
leute ihre Dinge benannten, und lernte bald die Merk¬
male kennen, aus denen man die Güte oder den ge¬
ringeren Werth der Bodenerzeugniſſe oder ihre näch¬
ſten Umwandlungen beurtheilen konnte. Selbſt in
Geſpräche, wie man dieſes oder jenes auf eine viel¬
leicht zweckmäßigere Weiſe hervorbringen könnte, ließ
ich mich ein, fand aber da einen hartnäckigen Wider¬
ſtand.
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/49>, abgerufen am 23.11.2024.
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