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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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Als ich diese Hervorbringung der ersten Erzeug¬
nisse in jenem Striche des Landes, in welchem ich mich
aufhielt, kennen gelernt hatte, ging ich zu den Gegen¬
ständen des Gewerbfleißes über. Nicht weit von mei¬
ner Wohnung war ein weites flaches Thal, das von
einem Wasser durchströmt war, welches sich durch seine
gleichbleibende Reichhaltigkeit und dadurch, daß es
im Winter nicht leicht zufror, besonders zum Treiben
von Werken eignete. In dem Thale waren daher
mehrere Fabriken zerstreut. Sie gehörten meistens
zu ansehnlichen Handelshäusern. Die Eigenthümer
lebten in der Stadt, und besuchten zuweilen ihre
Werke, die von einem Verwalter oder Geschäftsleiter
versehen wurden. Ich besuchte nach und nach alle
diese Fabriken, und unterrichtete mich über die Erzeug¬
nisse, welche da hervorgebracht wurden. Ich suchte
den Hergang kennen zu lernen, durch welchen der
Stoff in die Fabrik geliefert wurde, durch welchen
er in die erste Umwandlung, von dieser in die zweite,
und so durch alle Stufen geführt wurde, bis er als
leztes Erzeugniß der Fabrik hervorging. Ich lernte
hier die Güte der einlangenden Rohstoffe kennen, und
wurde auf die Merkmale aufmerksam gemacht, aus
denen auf eine vorzügliche Beschaffenheit der endlich

Als ich dieſe Hervorbringung der erſten Erzeug¬
niſſe in jenem Striche des Landes, in welchem ich mich
aufhielt, kennen gelernt hatte, ging ich zu den Gegen¬
ſtänden des Gewerbfleißes über. Nicht weit von mei¬
ner Wohnung war ein weites flaches Thal, das von
einem Waſſer durchſtrömt war, welches ſich durch ſeine
gleichbleibende Reichhaltigkeit und dadurch, daß es
im Winter nicht leicht zufror, beſonders zum Treiben
von Werken eignete. In dem Thale waren daher
mehrere Fabriken zerſtreut. Sie gehörten meiſtens
zu anſehnlichen Handelshäuſern. Die Eigenthümer
lebten in der Stadt, und beſuchten zuweilen ihre
Werke, die von einem Verwalter oder Geſchäftsleiter
verſehen wurden. Ich beſuchte nach und nach alle
dieſe Fabriken, und unterrichtete mich über die Erzeug¬
niſſe, welche da hervorgebracht wurden. Ich ſuchte
den Hergang kennen zu lernen, durch welchen der
Stoff in die Fabrik geliefert wurde, durch welchen
er in die erſte Umwandlung, von dieſer in die zweite,
und ſo durch alle Stufen geführt wurde, bis er als
leztes Erzeugniß der Fabrik hervorging. Ich lernte
hier die Güte der einlangenden Rohſtoffe kennen, und
wurde auf die Merkmale aufmerkſam gemacht, aus
denen auf eine vorzügliche Beſchaffenheit der endlich

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[36/0050] Als ich dieſe Hervorbringung der erſten Erzeug¬ niſſe in jenem Striche des Landes, in welchem ich mich aufhielt, kennen gelernt hatte, ging ich zu den Gegen¬ ſtänden des Gewerbfleißes über. Nicht weit von mei¬ ner Wohnung war ein weites flaches Thal, das von einem Waſſer durchſtrömt war, welches ſich durch ſeine gleichbleibende Reichhaltigkeit und dadurch, daß es im Winter nicht leicht zufror, beſonders zum Treiben von Werken eignete. In dem Thale waren daher mehrere Fabriken zerſtreut. Sie gehörten meiſtens zu anſehnlichen Handelshäuſern. Die Eigenthümer lebten in der Stadt, und beſuchten zuweilen ihre Werke, die von einem Verwalter oder Geſchäftsleiter verſehen wurden. Ich beſuchte nach und nach alle dieſe Fabriken, und unterrichtete mich über die Erzeug¬ niſſe, welche da hervorgebracht wurden. Ich ſuchte den Hergang kennen zu lernen, durch welchen der Stoff in die Fabrik geliefert wurde, durch welchen er in die erſte Umwandlung, von dieſer in die zweite, und ſo durch alle Stufen geführt wurde, bis er als leztes Erzeugniß der Fabrik hervorging. Ich lernte hier die Güte der einlangenden Rohſtoffe kennen, und wurde auf die Merkmale aufmerkſam gemacht, aus denen auf eine vorzügliche Beſchaffenheit der endlich

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/50>, abgerufen am 03.12.2024.