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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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Ich sagte ihm, daß mein Gastfreund und Eustach
der nehmlichen Meinung sind, daß aber die Wieder¬
herstellungen, welche man an dem Altare gemacht
hat, im strengen Wortverstande nicht Wiederher¬
stellungen gewesen seien, sondern daß man sich zuerst
nur zum Zwecke gesezt habe, den Stoff zu erhalten,
und weitere Umänderungen oder größere Ergänzungen
einer ferneren Zeit aufzubewahren, wenn sich über¬
haupt die Mittel und Wege dazu fänden. Nur solche
Ergänzungen sind gemacht worden, bei denen die Ge¬
stalt des Gegenstandes unzweifelhaft gegeben war.

Die Bücher des Vaters machten mich auf die
Sache, die sie behandelten, mehr aufmerksam, ich
bath ihn, daß er sie mir in meine Wohnung leihe,
und begann sie durchzugehen. Sie führten mich da¬
hin, daß ich die Baukunst und ihre Geschichte vom
Anfange an genauer kennen zu lernen wünschte, und
mir alle Bücher, die hiezu nöthig waren, nach dem
Rathe meines Vaters und anderer ankaufte.


Stifter, Nachsommer. II. 24

Ich ſagte ihm, daß mein Gaſtfreund und Euſtach
der nehmlichen Meinung ſind, daß aber die Wieder¬
herſtellungen, welche man an dem Altare gemacht
hat, im ſtrengen Wortverſtande nicht Wiederher¬
ſtellungen geweſen ſeien, ſondern daß man ſich zuerſt
nur zum Zwecke geſezt habe, den Stoff zu erhalten,
und weitere Umänderungen oder größere Ergänzungen
einer ferneren Zeit aufzubewahren, wenn ſich über¬
haupt die Mittel und Wege dazu fänden. Nur ſolche
Ergänzungen ſind gemacht worden, bei denen die Ge¬
ſtalt des Gegenſtandes unzweifelhaft gegeben war.

Die Bücher des Vaters machten mich auf die
Sache, die ſie behandelten, mehr aufmerkſam, ich
bath ihn, daß er ſie mir in meine Wohnung leihe,
und begann ſie durchzugehen. Sie führten mich da¬
hin, daß ich die Baukunſt und ihre Geſchichte vom
Anfange an genauer kennen zu lernen wünſchte, und
mir alle Bücher, die hiezu nöthig waren, nach dem
Rathe meines Vaters und anderer ankaufte.


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[369/0383] Ich ſagte ihm, daß mein Gaſtfreund und Euſtach der nehmlichen Meinung ſind, daß aber die Wieder¬ herſtellungen, welche man an dem Altare gemacht hat, im ſtrengen Wortverſtande nicht Wiederher¬ ſtellungen geweſen ſeien, ſondern daß man ſich zuerſt nur zum Zwecke geſezt habe, den Stoff zu erhalten, und weitere Umänderungen oder größere Ergänzungen einer ferneren Zeit aufzubewahren, wenn ſich über¬ haupt die Mittel und Wege dazu fänden. Nur ſolche Ergänzungen ſind gemacht worden, bei denen die Ge¬ ſtalt des Gegenſtandes unzweifelhaft gegeben war. Die Bücher des Vaters machten mich auf die Sache, die ſie behandelten, mehr aufmerkſam, ich bath ihn, daß er ſie mir in meine Wohnung leihe, und begann ſie durchzugehen. Sie führten mich da¬ hin, daß ich die Baukunſt und ihre Geſchichte vom Anfange an genauer kennen zu lernen wünſchte, und mir alle Bücher, die hiezu nöthig waren, nach dem Rathe meines Vaters und anderer ankaufte. Stifter, Nachſommer. II. 24

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/383>, abgerufen am 22.11.2024.