Unternehmungen oder Erscheinungen, die von sich reden machten. Man sprach auch von seinen Beschäf¬ tigungen von seinen Liebhabereien oder von dem ge¬ wöhnlichen Tagesstoffe, wie etwa das Theater ist, oder wie Begebenheiten sind, die sich in den nächsten Umgebungen zutragen. Im Übrigen wurde auch zu den bekannten Vergnügungen gegriffen, Musik Tanz Liedersingen. Manche jüngere Leute lernten sich da neu kennen, ältere sezten die früher bestandene Be¬ kanntschaft fort.
Ich besuchte meine Freunde, besprach mich mit ihnen, und erzählte ihnen im Allgemeinen, womit ich mich eben beschäftige. Sie theilten mir aus dem Kreise ihrer Erlebnisse mit, und machten mich auf manche Persönlichkeiten aufmerksam.
Ich sezte meine Malerei fort, ich betrieb die Edel¬ steinkunde, und besuchte manches Theater. Das Lesen der Bücher über Baukunst vergnügte mich sehr, und es eröffnete sich mir da ein neues Feld, das manches Ersprießliche und manche Förderung versprach.
Die Abende bei der Fürstin erschienen mir immer wichtiger. Es hatte sich nach und nach eine Gesell¬ schaft zusammen gefunden, deren Mitglieder sich häu¬ fig und gerne in dem Zimmer der Fürstin versammel¬
Unternehmungen oder Erſcheinungen, die von ſich reden machten. Man ſprach auch von ſeinen Beſchäf¬ tigungen von ſeinen Liebhabereien oder von dem ge¬ wöhnlichen Tagesſtoffe, wie etwa das Theater iſt, oder wie Begebenheiten ſind, die ſich in den nächſten Umgebungen zutragen. Im Übrigen wurde auch zu den bekannten Vergnügungen gegriffen, Muſik Tanz Liederſingen. Manche jüngere Leute lernten ſich da neu kennen, ältere ſezten die früher beſtandene Be¬ kanntſchaft fort.
Ich beſuchte meine Freunde, beſprach mich mit ihnen, und erzählte ihnen im Allgemeinen, womit ich mich eben beſchäftige. Sie theilten mir aus dem Kreiſe ihrer Erlebniſſe mit, und machten mich auf manche Perſönlichkeiten aufmerkſam.
Ich ſezte meine Malerei fort, ich betrieb die Edel¬ ſteinkunde, und beſuchte manches Theater. Das Leſen der Bücher über Baukunſt vergnügte mich ſehr, und es eröffnete ſich mir da ein neues Feld, das manches Erſprießliche und manche Förderung verſprach.
Die Abende bei der Fürſtin erſchienen mir immer wichtiger. Es hatte ſich nach und nach eine Geſell¬ ſchaft zuſammen gefunden, deren Mitglieder ſich häu¬ fig und gerne in dem Zimmer der Fürſtin verſammel¬
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Unternehmungen oder Erſcheinungen, die von ſich
reden machten. Man ſprach auch von ſeinen Beſchäf¬
tigungen von ſeinen Liebhabereien oder von dem ge¬
wöhnlichen Tagesſtoffe, wie etwa das Theater iſt,
oder wie Begebenheiten ſind, die ſich in den nächſten
Umgebungen zutragen. Im Übrigen wurde auch zu
den bekannten Vergnügungen gegriffen, Muſik Tanz
Liederſingen. Manche jüngere Leute lernten ſich da
neu kennen, ältere ſezten die früher beſtandene Be¬
kanntſchaft fort.
Ich beſuchte meine Freunde, beſprach mich mit
ihnen, und erzählte ihnen im Allgemeinen, womit ich
mich eben beſchäftige. Sie theilten mir aus dem Kreiſe
ihrer Erlebniſſe mit, und machten mich auf manche
Perſönlichkeiten aufmerkſam.
Ich ſezte meine Malerei fort, ich betrieb die Edel¬
ſteinkunde, und beſuchte manches Theater. Das Leſen
der Bücher über Baukunſt vergnügte mich ſehr, und
es eröffnete ſich mir da ein neues Feld, das manches
Erſprießliche und manche Förderung verſprach.
Die Abende bei der Fürſtin erſchienen mir immer
wichtiger. Es hatte ſich nach und nach eine Geſell¬
ſchaft zuſammen gefunden, deren Mitglieder ſich häu¬
fig und gerne in dem Zimmer der Fürſtin verſammel¬
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/387>, abgerufen am 22.11.2024.
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