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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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führen, oder die aufbewahrt werden, und in Zukunft
geeignet sind, feste Gestaltungen, die sich fügen wol¬
len, einleiten zu helfen. Ich wußte das sehr wohl
aus meiner eigenen Jugend und selbst auch aus der
jezigen Zeit.

Da ich in mein Schlafgemach zurückgekehrt war,
fühlte ich es recht angenehm, daß die Scheite aus
dem Buchenwalde meines Gastfreundes, der ein Theil
des Alizwaldes war, in dem Ofen brennen. Ich beschäf¬
tigte mich noch eine Zeit mit Lesen und theilweise auch
mit Schreiben.

Am anderen Morgen war Regen. Er fiel in Strö¬
men aus blaulich gefärbten gleichartigen über den
Himmel dahin jagenden Wolken herab. Der Wind
hatte zu solcher Heftigkeit zugenommen, daß er um
das ganze Haus heulte. Da er aus Südwesten kam,
schlug der Regen an meine Fenster, und rann an
dem Glase in wässerigen Flächen nieder. Aber da das
Haus sehr gut gebaut war, so hatte Regen und Wind
keine anderen Folgen, als daß man sich recht geborgen
in dem schüzenden Zimmer fand. Auch ist es nicht zu
leugnen, daß der Sturm, wenn er eine gewisse Größe
erreicht, etwas Erhabenes hat, und das Gemüth zu
stärken im Stande ist. Ich hatte die ersten Morgen¬

führen, oder die aufbewahrt werden, und in Zukunft
geeignet ſind, feſte Geſtaltungen, die ſich fügen wol¬
len, einleiten zu helfen. Ich wußte das ſehr wohl
aus meiner eigenen Jugend und ſelbſt auch aus der
jezigen Zeit.

Da ich in mein Schlafgemach zurückgekehrt war,
fühlte ich es recht angenehm, daß die Scheite aus
dem Buchenwalde meines Gaſtfreundes, der ein Theil
des Alizwaldes war, in dem Ofen brennen. Ich beſchäf¬
tigte mich noch eine Zeit mit Leſen und theilweiſe auch
mit Schreiben.

Am anderen Morgen war Regen. Er fiel in Strö¬
men aus blaulich gefärbten gleichartigen über den
Himmel dahin jagenden Wolken herab. Der Wind
hatte zu ſolcher Heftigkeit zugenommen, daß er um
das ganze Haus heulte. Da er aus Südweſten kam,
ſchlug der Regen an meine Fenſter, und rann an
dem Glaſe in wäſſerigen Flächen nieder. Aber da das
Haus ſehr gut gebaut war, ſo hatte Regen und Wind
keine anderen Folgen, als daß man ſich recht geborgen
in dem ſchüzenden Zimmer fand. Auch iſt es nicht zu
leugnen, daß der Sturm, wenn er eine gewiſſe Größe
erreicht, etwas Erhabenes hat, und das Gemüth zu
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[181/0195] führen, oder die aufbewahrt werden, und in Zukunft geeignet ſind, feſte Geſtaltungen, die ſich fügen wol¬ len, einleiten zu helfen. Ich wußte das ſehr wohl aus meiner eigenen Jugend und ſelbſt auch aus der jezigen Zeit. Da ich in mein Schlafgemach zurückgekehrt war, fühlte ich es recht angenehm, daß die Scheite aus dem Buchenwalde meines Gaſtfreundes, der ein Theil des Alizwaldes war, in dem Ofen brennen. Ich beſchäf¬ tigte mich noch eine Zeit mit Leſen und theilweiſe auch mit Schreiben. Am anderen Morgen war Regen. Er fiel in Strö¬ men aus blaulich gefärbten gleichartigen über den Himmel dahin jagenden Wolken herab. Der Wind hatte zu ſolcher Heftigkeit zugenommen, daß er um das ganze Haus heulte. Da er aus Südweſten kam, ſchlug der Regen an meine Fenſter, und rann an dem Glaſe in wäſſerigen Flächen nieder. Aber da das Haus ſehr gut gebaut war, ſo hatte Regen und Wind keine anderen Folgen, als daß man ſich recht geborgen in dem ſchüzenden Zimmer fand. Auch iſt es nicht zu leugnen, daß der Sturm, wenn er eine gewiſſe Größe erreicht, etwas Erhabenes hat, und das Gemüth zu ſtärken im Stande iſt. Ich hatte die erſten Morgen¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/195>, abgerufen am 24.11.2024.