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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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"Ihr müßt es sogar thun," antwortete er, "denn
eure Eltern haben ein Recht, zu wissen, in welche Ge¬
sellschaft ihr Sohn durch Schließung eines sehr hei¬
ligen Bundes tritt, und sie haben auch ein Recht zu
wünschen, daß ihr Sohn nicht Geheimnisse vor ihnen
habe. Ich werde übrigens wohl selber mit eurem
Vater über dieses und viele andere Dinge sprechen."

Wir beurlaubten uns hierauf, und ich verließ das
Zimmer.

Den Rest des Vormittages verbrachte ich mit Ab¬
fassung eines Briefes an meine Eltern.

Am Nachmittage suchte ich Gustav auf, und er
erhielt die Erlaubniß, mit mir einen weiteren Weg
in der Gegend zu machen. Wir kamen in der Däm¬
merung zurück, und er mußte die Zeit, welche er am
Tage verloren hatte, bei der Lampe nachholen.

Unter Arbeiten in meinen Papieren, in welche
ich einige Ordnung zu bringen suchte, im Um¬
gange mit meinem Gastfreunde, der mir leutselig
manche Zeit schenkte, unter manchem Besuche im
Schreinerhause, wo Eustach sehr beschäftigt war,
oder bei seinem Bruder Roland, der jeden lichten
Augenblick des Tages zu seinem Bilde benüzte, und
endlich unter manchem weiten Gange in der Umge¬

„Ihr müßt es ſogar thun,“ antwortete er, „denn
eure Eltern haben ein Recht, zu wiſſen, in welche Ge¬
ſellſchaft ihr Sohn durch Schließung eines ſehr hei¬
ligen Bundes tritt, und ſie haben auch ein Recht zu
wünſchen, daß ihr Sohn nicht Geheimniſſe vor ihnen
habe. Ich werde übrigens wohl ſelber mit eurem
Vater über dieſes und viele andere Dinge ſprechen.“

Wir beurlaubten uns hierauf, und ich verließ das
Zimmer.

Den Reſt des Vormittages verbrachte ich mit Ab¬
faſſung eines Briefes an meine Eltern.

Am Nachmittage ſuchte ich Guſtav auf, und er
erhielt die Erlaubniß, mit mir einen weiteren Weg
in der Gegend zu machen. Wir kamen in der Däm¬
merung zurück, und er mußte die Zeit, welche er am
Tage verloren hatte, bei der Lampe nachholen.

Unter Arbeiten in meinen Papieren, in welche
ich einige Ordnung zu bringen ſuchte, im Um¬
gange mit meinem Gaſtfreunde, der mir leutſelig
manche Zeit ſchenkte, unter manchem Beſuche im
Schreinerhauſe, wo Euſtach ſehr beſchäftigt war,
oder bei ſeinem Bruder Roland, der jeden lichten
Augenblick des Tages zu ſeinem Bilde benüzte, und
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[361/0375] „Ihr müßt es ſogar thun,“ antwortete er, „denn eure Eltern haben ein Recht, zu wiſſen, in welche Ge¬ ſellſchaft ihr Sohn durch Schließung eines ſehr hei¬ ligen Bundes tritt, und ſie haben auch ein Recht zu wünſchen, daß ihr Sohn nicht Geheimniſſe vor ihnen habe. Ich werde übrigens wohl ſelber mit eurem Vater über dieſes und viele andere Dinge ſprechen.“ Wir beurlaubten uns hierauf, und ich verließ das Zimmer. Den Reſt des Vormittages verbrachte ich mit Ab¬ faſſung eines Briefes an meine Eltern. Am Nachmittage ſuchte ich Guſtav auf, und er erhielt die Erlaubniß, mit mir einen weiteren Weg in der Gegend zu machen. Wir kamen in der Däm¬ merung zurück, und er mußte die Zeit, welche er am Tage verloren hatte, bei der Lampe nachholen. Unter Arbeiten in meinen Papieren, in welche ich einige Ordnung zu bringen ſuchte, im Um¬ gange mit meinem Gaſtfreunde, der mir leutſelig manche Zeit ſchenkte, unter manchem Beſuche im Schreinerhauſe, wo Euſtach ſehr beſchäftigt war, oder bei ſeinem Bruder Roland, der jeden lichten Augenblick des Tages zu ſeinem Bilde benüzte, und endlich unter manchem weiten Gange in der Umge¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/375>, abgerufen am 22.11.2024.