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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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er eben für sich einrichten lasse. Man freute sich schon
darauf, wie er sich in diesem neuen Besizthume
häuslich und wohnlich niederlassen werde. Ich
nahm mir nicht Zeit, diesen Hof, den ich von Außen
kannte, zu besuchen, weil ich Natalien, die mir wie
ein Gut wieder gegeben worden war, nicht noch un¬
nöthig länger von meiner Seite entfernt wissen wollte.
Nach innigem Empfange und Abschiede reiste ich zu
meinen Eltern, und reiste Tag und Nacht, um bald
einzutreffen. Sie wußten von meiner Ankunft, und
empfingen mich freudig. Ich richtete mich sogleich in
meiner Wohnung ein. Es war mir seltsam und wohl¬
thuend, den Vater jezt immer zu Hause und ihn
stets mit Plänen Entwürfen Zeichnungen umringt
zu sehen. Er war während meiner Abwesenheit fünf
Male in dem Gusterhofe und bei diesen Gelegenheiten
öfter bei Mathilde oder Risach als Gast gewesen Die
Mutter und Klotilde hatten ihn zweimal begleitet. Er
war in diesen zwei Jahren um ein gut Theil jünger
geworden. Auch die Bewohner des Sternen- und
Asperhofes hatten sich einmal im Winter bei meinen
Eltern als Gäste eingefunden. Die Bande waren sehr
schön und lieb geflochten.

Gleich am ersten Tage meiner Anwesenheit im

er eben für ſich einrichten laſſe. Man freute ſich ſchon
darauf, wie er ſich in dieſem neuen Beſizthume
häuslich und wohnlich niederlaſſen werde. Ich
nahm mir nicht Zeit, dieſen Hof, den ich von Außen
kannte, zu beſuchen, weil ich Natalien, die mir wie
ein Gut wieder gegeben worden war, nicht noch un¬
nöthig länger von meiner Seite entfernt wiſſen wollte.
Nach innigem Empfange und Abſchiede reiſte ich zu
meinen Eltern, und reiſte Tag und Nacht, um bald
einzutreffen. Sie wußten von meiner Ankunft, und
empfingen mich freudig. Ich richtete mich ſogleich in
meiner Wohnung ein. Es war mir ſeltſam und wohl¬
thuend, den Vater jezt immer zu Hauſe und ihn
ſtets mit Plänen Entwürfen Zeichnungen umringt
zu ſehen. Er war während meiner Abweſenheit fünf
Male in dem Guſterhofe und bei dieſen Gelegenheiten
öfter bei Mathilde oder Riſach als Gaſt geweſen Die
Mutter und Klotilde hatten ihn zweimal begleitet. Er
war in dieſen zwei Jahren um ein gut Theil jünger
geworden. Auch die Bewohner des Sternen- und
Asperhofes hatten ſich einmal im Winter bei meinen
Eltern als Gäſte eingefunden. Die Bande waren ſehr
ſchön und lieb geflochten.

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[402/0416] er eben für ſich einrichten laſſe. Man freute ſich ſchon darauf, wie er ſich in dieſem neuen Beſizthume häuslich und wohnlich niederlaſſen werde. Ich nahm mir nicht Zeit, dieſen Hof, den ich von Außen kannte, zu beſuchen, weil ich Natalien, die mir wie ein Gut wieder gegeben worden war, nicht noch un¬ nöthig länger von meiner Seite entfernt wiſſen wollte. Nach innigem Empfange und Abſchiede reiſte ich zu meinen Eltern, und reiſte Tag und Nacht, um bald einzutreffen. Sie wußten von meiner Ankunft, und empfingen mich freudig. Ich richtete mich ſogleich in meiner Wohnung ein. Es war mir ſeltſam und wohl¬ thuend, den Vater jezt immer zu Hauſe und ihn ſtets mit Plänen Entwürfen Zeichnungen umringt zu ſehen. Er war während meiner Abweſenheit fünf Male in dem Guſterhofe und bei dieſen Gelegenheiten öfter bei Mathilde oder Riſach als Gaſt geweſen Die Mutter und Klotilde hatten ihn zweimal begleitet. Er war in dieſen zwei Jahren um ein gut Theil jünger geworden. Auch die Bewohner des Sternen- und Asperhofes hatten ſich einmal im Winter bei meinen Eltern als Gäſte eingefunden. Die Bande waren ſehr ſchön und lieb geflochten. Gleich am erſten Tage meiner Anweſenheit im

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/416>, abgerufen am 27.11.2024.