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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.

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wir Aussicht hatten, doppelt so viele Zeit zu brauchen,
als auf einem gleichen Flächenraume einer gezähm¬
ten und fruchtbaren Gegend. Dazu kam noch, daß
uns von den Behörden gleichsam eine Frist gesezt
wurde, in der wir fertig sein sollten, indem wir
die Bestimmung bekamen, zu einer gewissen Zeit in
einem anderen Theile des Reiches beschäftigt zu wer¬
den. Ich wollte mir die Schande nicht anthun, mich
saumselig finden zu lassen. Ich both daher alles auf,
das Geschäft in einen lebhaften Gang zu bringen.
Ich verließ die Hochstrasse, ich ließ mir in dem Theile
des Steinkars, in dem wir arbeiteten, eine Bretter¬
hütte als Wohnung aufschlagen, ich wohnte dort,
und ließ mir mit meinen Leuten gemeinschaftlich an
einem Feuer kochen. Ich zog auch alle Leute zu mir,
daß sie auf dem Arbeitsschauplaze oder in der Nähe in
errichteten Hüttchen wohnten, und ich nahm noch
mehrere fremde Menschen als Handlanger auf, um
nun alles recht tüchtig und lebendig zu fördern.

Da ging es nun an ein Hämmern Messen Pflöke¬
schlagen Kettenziehen an ein Aufstellen der Meßtische
an ein Absehen durch die Gläser an ein Bestimmen
der Linien Winkelmessen Rechnen und dergleichen.
Wir rükten durch die Steinhügel vor, und unsere
Zeichen verbreiteten sich auf dem Kalkgebiethe. Da

wir Ausſicht hatten, doppelt ſo viele Zeit zu brauchen,
als auf einem gleichen Flächenraume einer gezähm¬
ten und fruchtbaren Gegend. Dazu kam noch, daß
uns von den Behörden gleichſam eine Friſt geſezt
wurde, in der wir fertig ſein ſollten, indem wir
die Beſtimmung bekamen, zu einer gewiſſen Zeit in
einem anderen Theile des Reiches beſchäftigt zu wer¬
den. Ich wollte mir die Schande nicht anthun, mich
ſaumſelig finden zu laſſen. Ich both daher alles auf,
das Geſchäft in einen lebhaften Gang zu bringen.
Ich verließ die Hochſtraſſe, ich ließ mir in dem Theile
des Steinkars, in dem wir arbeiteten, eine Bretter¬
hütte als Wohnung aufſchlagen, ich wohnte dort,
und ließ mir mit meinen Leuten gemeinſchaftlich an
einem Feuer kochen. Ich zog auch alle Leute zu mir,
daß ſie auf dem Arbeitsſchauplaze oder in der Nähe in
errichteten Hüttchen wohnten, und ich nahm noch
mehrere fremde Menſchen als Handlanger auf, um
nun alles recht tüchtig und lebendig zu fördern.

Da ging es nun an ein Hämmern Meſſen Pflöke¬
ſchlagen Kettenziehen an ein Aufſtellen der Meßtiſche
an ein Abſehen durch die Gläſer an ein Beſtimmen
der Linien Winkelmeſſen Rechnen und dergleichen.
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[135/0148] wir Ausſicht hatten, doppelt ſo viele Zeit zu brauchen, als auf einem gleichen Flächenraume einer gezähm¬ ten und fruchtbaren Gegend. Dazu kam noch, daß uns von den Behörden gleichſam eine Friſt geſezt wurde, in der wir fertig ſein ſollten, indem wir die Beſtimmung bekamen, zu einer gewiſſen Zeit in einem anderen Theile des Reiches beſchäftigt zu wer¬ den. Ich wollte mir die Schande nicht anthun, mich ſaumſelig finden zu laſſen. Ich both daher alles auf, das Geſchäft in einen lebhaften Gang zu bringen. Ich verließ die Hochſtraſſe, ich ließ mir in dem Theile des Steinkars, in dem wir arbeiteten, eine Bretter¬ hütte als Wohnung aufſchlagen, ich wohnte dort, und ließ mir mit meinen Leuten gemeinſchaftlich an einem Feuer kochen. Ich zog auch alle Leute zu mir, daß ſie auf dem Arbeitsſchauplaze oder in der Nähe in errichteten Hüttchen wohnten, und ich nahm noch mehrere fremde Menſchen als Handlanger auf, um nun alles recht tüchtig und lebendig zu fördern. Da ging es nun an ein Hämmern Meſſen Pflöke¬ ſchlagen Kettenziehen an ein Aufſtellen der Meßtiſche an ein Abſehen durch die Gläſer an ein Beſtimmen der Linien Winkelmeſſen Rechnen und dergleichen. Wir rükten durch die Steinhügel vor, und unſere Zeichen verbreiteten ſich auf dem Kalkgebiethe. Da

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine01_1853/148>, abgerufen am 21.11.2024.