Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.denn an gewöhnlichen Regentagen hatte sie einen Ich kaufte von der Frau einiges Obst, that es in Als mein Gatte nach Hause gekommen war, und denn an gewöhnlichen Regentagen hatte ſie einen Ich kaufte von der Frau einiges Obſt, that es in Als mein Gatte nach Hauſe gekommen war, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0247" n="234"/> denn an gewöhnlichen Regentagen hatte ſie einen<lb/> breiten Schirm über ihr Waarenlager ausgebreitet.<lb/> Ich kannte die Frau ſehr gut, und hatte oft ſchon für<lb/> die Kinder von ihr Obſt gekauft. Zu dieſer Frau<lb/> ging ich hin. Ich fragte ſie, ob ſie den Pförtner des<lb/> Perronſchen Hauſes kenne. Sie ſagte, daß ſie ihn<lb/> kenne, daß er ein ordentlicher Mann ſei, daß, wenn<lb/> er ausgehe, er gewiß immer vor Anbruch der Nacht<lb/> nach Hauſe komme. Man könne ihm nichts nachſa¬<lb/> gen, er ſei ſehr ſtille. Übrigens ſei es ſchon daran,<lb/> daß man das Perronſche Haus umbauen müſſe, es<lb/> wohnen ſchon nicht mehr viele Leute darinnen, vor¬<lb/> nehme ſchon gar nicht, wenn man den Herrn Profeßor<lb/> Andorf ausnehme, wie ich ja ſelber ſehr gut wiſſe,<lb/> und in wenig Jahren werde gar niemand mehr drin<lb/> wohnen wollen. Wenn Herr Perron nicht immer<lb/> in fremden Ländern wäre, ſo würde er wiſſen, wie es<lb/> mit dem Hauſe ſtehe, daß es ihm nicht viel eintrage,<lb/> und daß er beſſer fahren würde, wenn er es nieder<lb/> riſſe, und ein anderes an deſſen Stelle aufbaute.</p><lb/> <p>Ich kaufte von der Frau einiges Obſt, that es in<lb/> meine Taſche, und ſezte meinen Weg in die Stadt<lb/> fort.</p><lb/> <p>Als mein Gatte nach Hauſe gekommen war, und<lb/> wir bei dem Mittageſſen ſaſſen, drükte mich das Ge¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [234/0247]
denn an gewöhnlichen Regentagen hatte ſie einen
breiten Schirm über ihr Waarenlager ausgebreitet.
Ich kannte die Frau ſehr gut, und hatte oft ſchon für
die Kinder von ihr Obſt gekauft. Zu dieſer Frau
ging ich hin. Ich fragte ſie, ob ſie den Pförtner des
Perronſchen Hauſes kenne. Sie ſagte, daß ſie ihn
kenne, daß er ein ordentlicher Mann ſei, daß, wenn
er ausgehe, er gewiß immer vor Anbruch der Nacht
nach Hauſe komme. Man könne ihm nichts nachſa¬
gen, er ſei ſehr ſtille. Übrigens ſei es ſchon daran,
daß man das Perronſche Haus umbauen müſſe, es
wohnen ſchon nicht mehr viele Leute darinnen, vor¬
nehme ſchon gar nicht, wenn man den Herrn Profeßor
Andorf ausnehme, wie ich ja ſelber ſehr gut wiſſe,
und in wenig Jahren werde gar niemand mehr drin
wohnen wollen. Wenn Herr Perron nicht immer
in fremden Ländern wäre, ſo würde er wiſſen, wie es
mit dem Hauſe ſtehe, daß es ihm nicht viel eintrage,
und daß er beſſer fahren würde, wenn er es nieder
riſſe, und ein anderes an deſſen Stelle aufbaute.
Ich kaufte von der Frau einiges Obſt, that es in
meine Taſche, und ſezte meinen Weg in die Stadt
fort.
Als mein Gatte nach Hauſe gekommen war, und
wir bei dem Mittageſſen ſaſſen, drükte mich das Ge¬
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