Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.wenig verändert, und waren fast so, wie an jenem Ich näherte mich dem Mädchen, und sagte ihm, Das Mädchen erwiederte, daß es schon mit mir Ich antwortete, das werde ganz gewiß geschehen. Es folgte mir nun ganz willig. Wir stiegen die wenig verändert, und waren faſt ſo, wie an jenem Ich näherte mich dem Mädchen, und ſagte ihm, Das Mädchen erwiederte, daß es ſchon mit mir Ich antwortete, das werde ganz gewiß geſchehen. Es folgte mir nun ganz willig. Wir ſtiegen die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0260" n="247"/> wenig verändert, und waren faſt ſo, wie an jenem<lb/> Vormittage, als der Mann in dem Hofe des Perron¬<lb/> ſchen Hauſes vor mir geſtanden war, und mir das<lb/> Buch abgedrungen hatte. Die blauen Augen waren<lb/> geſchloſſen, und da ihre etwas auffällige Unruhe durch<lb/> die Lider bedekt war, ſo hatte die Miene ſogar einen<lb/> Ausdruk von Milde. Das mochten auch die andern<lb/> fühlen; denn man ſtand einen Augenblik ſchweigend<lb/> um das Bett herum, und betrachtete den Mann.<lb/> Endlich entfernten ſich der Lehrling und die Obſtfrau<lb/> aus dem Zimmer. Ich trat auch von dem Anblike<lb/> hinweg.</p><lb/> <p>Ich näherte mich dem Mädchen, und ſagte ihm,<lb/> daß ich es jezt mit mir führen würde, und daß es mir<lb/> folgen möge, wie es früher geſagt habe.</p><lb/> <p>Das Mädchen erwiederte, daß es ſchon mit mir<lb/> gehe, und daß wir, wenn wieder der Tag kommen<lb/> würde, auch wieder in die Stube zurükkehren ſollen.</p><lb/> <p>Ich antwortete, das werde ganz gewiß geſchehen.</p><lb/> <p>Es folgte mir nun ganz willig. Wir ſtiegen die<lb/> Treppe hinan, ich nahm es bei der Hand, wir gingen<lb/> über den Hof durch den Gang und bei dem rothen<lb/> Pförtchen auf die Gaſſe hinaus. Auf der Gaſſe ſtan¬<lb/> den noch immer die Leute, die ſich im Gegentheile eher<lb/> vermehrt hatten. Eine dichte Gruppe umgab die Obſt¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [247/0260]
wenig verändert, und waren faſt ſo, wie an jenem
Vormittage, als der Mann in dem Hofe des Perron¬
ſchen Hauſes vor mir geſtanden war, und mir das
Buch abgedrungen hatte. Die blauen Augen waren
geſchloſſen, und da ihre etwas auffällige Unruhe durch
die Lider bedekt war, ſo hatte die Miene ſogar einen
Ausdruk von Milde. Das mochten auch die andern
fühlen; denn man ſtand einen Augenblik ſchweigend
um das Bett herum, und betrachtete den Mann.
Endlich entfernten ſich der Lehrling und die Obſtfrau
aus dem Zimmer. Ich trat auch von dem Anblike
hinweg.
Ich näherte mich dem Mädchen, und ſagte ihm,
daß ich es jezt mit mir führen würde, und daß es mir
folgen möge, wie es früher geſagt habe.
Das Mädchen erwiederte, daß es ſchon mit mir
gehe, und daß wir, wenn wieder der Tag kommen
würde, auch wieder in die Stube zurükkehren ſollen.
Ich antwortete, das werde ganz gewiß geſchehen.
Es folgte mir nun ganz willig. Wir ſtiegen die
Treppe hinan, ich nahm es bei der Hand, wir gingen
über den Hof durch den Gang und bei dem rothen
Pförtchen auf die Gaſſe hinaus. Auf der Gaſſe ſtan¬
den noch immer die Leute, die ſich im Gegentheile eher
vermehrt hatten. Eine dichte Gruppe umgab die Obſt¬
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