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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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dieselben wieder mit Bündeln, und häufte immer
mehr und mehr Bündel auf, daß im Innern eine
Höhlung war, die Unterstand both.

Da es fertig war, und da die Großmutter und
die Kinder auch bereits eine taugliche Haselstaude
gefunden hatten, unter derselben sassen, und auf das
Gewitter warteten, ging es zu ihnen hin, und sagte
etwas, das sie nicht verstanden. Darauf machte es
ein Zeichen, weil es die Sache nicht mit Worten
sagen konnte: es hielt die linke Hand flach auf, hob
die rechte hoch, machte eine Faust, und ließ dieselbe
auf die geöffnete Hand niederfallen. Dann schaute es
auf die Großmutter, und zeigte auf die Wolken.

Die Großmutter ging unter der Haselstaude her¬
vor, und stellte sich auf einen Plaz, wo sie die Wolken
sehen konnte. Dieselben waren grünlich und fast
weißlich licht, aber troz dieses Lichtes war unter
ihnen auf den Hügeln eine Finsterniß, als wollte die
Nacht anbrechen. So wogten sie näher, und bei der
Stille des Nußberges hörte man in ihnen ein Mur¬
meln, als ob tausend Kessel sötten.

"Heiliger Himmel, Hagel!" schrie die Gro߬
mutter.

Sie begrif nun sogleich, was das Mädchen
wollte, sie begrif die Kenntniß und Vorsicht des

dieſelben wieder mit Bündeln, und häufte immer
mehr und mehr Bündel auf, daß im Innern eine
Höhlung war, die Unterſtand both.

Da es fertig war, und da die Großmutter und
die Kinder auch bereits eine taugliche Haſelſtaude
gefunden hatten, unter derſelben ſaſſen, und auf das
Gewitter warteten, ging es zu ihnen hin, und ſagte
etwas, das ſie nicht verſtanden. Darauf machte es
ein Zeichen, weil es die Sache nicht mit Worten
ſagen konnte: es hielt die linke Hand flach auf, hob
die rechte hoch, machte eine Fauſt, und ließ dieſelbe
auf die geöffnete Hand niederfallen. Dann ſchaute es
auf die Großmutter, und zeigte auf die Wolken.

Die Großmutter ging unter der Haſelſtaude her¬
vor, und ſtellte ſich auf einen Plaz, wo ſie die Wolken
ſehen konnte. Dieſelben waren grünlich und faſt
weißlich licht, aber troz dieſes Lichtes war unter
ihnen auf den Hügeln eine Finſterniß, als wollte die
Nacht anbrechen. So wogten ſie näher, und bei der
Stille des Nußberges hörte man in ihnen ein Mur¬
meln, als ob tauſend Keſſel ſötten.

„Heiliger Himmel, Hagel!“ ſchrie die Gro߬
mutter.

Sie begrif nun ſogleich, was das Mädchen
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[127/0138] dieſelben wieder mit Bündeln, und häufte immer mehr und mehr Bündel auf, daß im Innern eine Höhlung war, die Unterſtand both. Da es fertig war, und da die Großmutter und die Kinder auch bereits eine taugliche Haſelſtaude gefunden hatten, unter derſelben ſaſſen, und auf das Gewitter warteten, ging es zu ihnen hin, und ſagte etwas, das ſie nicht verſtanden. Darauf machte es ein Zeichen, weil es die Sache nicht mit Worten ſagen konnte: es hielt die linke Hand flach auf, hob die rechte hoch, machte eine Fauſt, und ließ dieſelbe auf die geöffnete Hand niederfallen. Dann ſchaute es auf die Großmutter, und zeigte auf die Wolken. Die Großmutter ging unter der Haſelſtaude her¬ vor, und ſtellte ſich auf einen Plaz, wo ſie die Wolken ſehen konnte. Dieſelben waren grünlich und faſt weißlich licht, aber troz dieſes Lichtes war unter ihnen auf den Hügeln eine Finſterniß, als wollte die Nacht anbrechen. So wogten ſie näher, und bei der Stille des Nußberges hörte man in ihnen ein Mur¬ meln, als ob tauſend Keſſel ſötten. „Heiliger Himmel, Hagel!“ ſchrie die Gro߬ mutter. Sie begrif nun ſogleich, was das Mädchen wollte, ſie begrif die Kenntniß und Vorſicht des

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/138>, abgerufen am 21.11.2024.