Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.umkleiden, sollen alle Arbeit ruhen lassen, und er "Und ich danke euch auch," sagte die Mutter, die "Es ist nicht nöthig," sagte der Altknecht, "wir Die Knechte fingen nun an sich zu zerstreuen. Als sie auseinander gegangen waren, und man Man hatte es bei dem ersten Anblike des Vaters umkleiden, ſollen alle Arbeit ruhen laſſen, und er „Und ich danke euch auch,“ ſagte die Mutter, die „Es iſt nicht nöthig,“ ſagte der Altknecht, „wir Die Knechte fingen nun an ſich zu zerſtreuen. Als ſie auseinander gegangen waren, und man Man hatte es bei dem erſten Anblike des Vaters <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0153" n="142"/> umkleiden, ſollen alle Arbeit ruhen laſſen, und er<lb/> werde ihnen ein Glas Wein zu ihrem Abendeſſen<lb/> ſenden.</p><lb/> <p>„Und ich danke euch auch,“ ſagte die Mutter, die<lb/> mit den Kindern bei den Worten ihres Gatten vor<lb/> dem Hauſe ſtehen geblieben war, und ſich umwendete,<lb/> „ich danke euch auch, und werde es euch gewiß ver¬<lb/> gelten.“</p><lb/> <p>„Es iſt nicht nöthig,“ ſagte der Altknecht, „wir<lb/> haben nichts beſonderes gethan, als was unſere<lb/> Schuldigkeit geweſen iſt.“</p><lb/> <p>Die Knechte fingen nun an ſich zu zerſtreuen.</p><lb/> <p>Als ſie auseinander gegangen waren, und man<lb/> die Ausſicht auf den Weg hatte, auf dem man her<lb/> gekommen war, ſah man das braune Mädchen in<lb/> einiger Entfernung im Garten ſtehen.</p><lb/> <p>Man hatte es bei dem erſten Anblike des Vaters<lb/> und bei ſeinem Empfange, da man von den Knech¬<lb/> ten umſtanden war, nicht beachtet, man hatte es im<lb/> Nachhauſegehen, da die Knechte gerade hinter dem<lb/> Vater den Kindern und der Großmutter gingen, nicht<lb/> geſehen, und hatte geglaubt, daß es nach ſeiner Art<lb/> ſchon längſtens umgekehrt ſein werde. Als die Kinder<lb/> es ſahen, ließen ſie von den Händen der Mutter los,<lb/> hatten große Freude, daß das fremde Kind in ihrem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0153]
umkleiden, ſollen alle Arbeit ruhen laſſen, und er
werde ihnen ein Glas Wein zu ihrem Abendeſſen
ſenden.
„Und ich danke euch auch,“ ſagte die Mutter, die
mit den Kindern bei den Worten ihres Gatten vor
dem Hauſe ſtehen geblieben war, und ſich umwendete,
„ich danke euch auch, und werde es euch gewiß ver¬
gelten.“
„Es iſt nicht nöthig,“ ſagte der Altknecht, „wir
haben nichts beſonderes gethan, als was unſere
Schuldigkeit geweſen iſt.“
Die Knechte fingen nun an ſich zu zerſtreuen.
Als ſie auseinander gegangen waren, und man
die Ausſicht auf den Weg hatte, auf dem man her
gekommen war, ſah man das braune Mädchen in
einiger Entfernung im Garten ſtehen.
Man hatte es bei dem erſten Anblike des Vaters
und bei ſeinem Empfange, da man von den Knech¬
ten umſtanden war, nicht beachtet, man hatte es im
Nachhauſegehen, da die Knechte gerade hinter dem
Vater den Kindern und der Großmutter gingen, nicht
geſehen, und hatte geglaubt, daß es nach ſeiner Art
ſchon längſtens umgekehrt ſein werde. Als die Kinder
es ſahen, ließen ſie von den Händen der Mutter los,
hatten große Freude, daß das fremde Kind in ihrem
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