Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.
Unsers unsterblichen Lebens und unsrer ewigen Freunde! die Göttin verläßt mich, sonst säng' ich die lieblichen Haine, Sie mit Bächen gewässert, geschmückt mit Hü- geln und Thalen, Und die zwanzig Seeen mit Eichen und Buchen umkränzet. Sänge Waldemars Hügel, wo, unter rauschen- den Eschen, Mancher Schauer der Vorzeit den sinnenden En- kel erhaschet. Ach Begeistrung! melodisch erscholl der Flug deiner Ankunft; Nun enteilest du mir im schwebenden Saiten- gelispel; Kehre wieder, und bald, aus deiner tönenden Halle!
Unſers unſterblichen Lebens und unſrer ewigen Freunde! die Goͤttin verlaͤßt mich, ſonſt ſaͤng’ ich die lieblichen Haine, Sie mit Baͤchen gewaͤſſert, geſchmuͤckt mit Huͤ- geln und Thalen, Und die zwanzig Seeen mit Eichen und Buchen umkraͤnzet. Saͤnge Waldemars Huͤgel, wo, unter rauſchen- den Eſchen, Mancher Schauer der Vorzeit den ſinnenden En- kel erhaſchet. Ach Begeiſtrung! melodiſch erſcholl der Flug deiner Ankunft; Nun enteileſt du mir im ſchwebenden Saiten- geliſpel; Kehre wieder, und bald, aus deiner toͤnenden Halle! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg n="8"> <l><pb facs="#f0186" n="174"/> Unſers unſterblichen Lebens und unſrer ewigen<lb/><hi rendition="#et">Freundſchaft!</hi></l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Freunde! die Goͤttin verlaͤßt mich, ſonſt<lb/><hi rendition="#et">ſaͤng’ ich die lieblichen Haine,</hi></l><lb/> <l>Sie mit Baͤchen gewaͤſſert, geſchmuͤckt mit Huͤ-<lb/><hi rendition="#et">geln und Thalen,</hi></l><lb/> <l>Und die zwanzig Seeen mit Eichen und Buchen<lb/><hi rendition="#et">umkraͤnzet.</hi></l><lb/> <l>Saͤnge Waldemars Huͤgel, wo, unter rauſchen-<lb/><hi rendition="#et">den Eſchen,</hi></l><lb/> <l>Mancher Schauer der Vorzeit den ſinnenden En-<lb/><hi rendition="#et">kel erhaſchet.</hi></l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Ach Begeiſtrung! melodiſch erſcholl der<lb/><hi rendition="#et">Flug deiner Ankunft;</hi></l><lb/> <l>Nun enteileſt du mir im ſchwebenden Saiten-<lb/><hi rendition="#et">geliſpel;</hi></l><lb/> <l>Kehre wieder, und bald, aus deiner toͤnenden<lb/><hi rendition="#et">Halle!</hi></l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [174/0186]
Unſers unſterblichen Lebens und unſrer ewigen
Freundſchaft!
Freunde! die Goͤttin verlaͤßt mich, ſonſt
ſaͤng’ ich die lieblichen Haine,
Sie mit Baͤchen gewaͤſſert, geſchmuͤckt mit Huͤ-
geln und Thalen,
Und die zwanzig Seeen mit Eichen und Buchen
umkraͤnzet.
Saͤnge Waldemars Huͤgel, wo, unter rauſchen-
den Eſchen,
Mancher Schauer der Vorzeit den ſinnenden En-
kel erhaſchet.
Ach Begeiſtrung! melodiſch erſcholl der
Flug deiner Ankunft;
Nun enteileſt du mir im ſchwebenden Saiten-
geliſpel;
Kehre wieder, und bald, aus deiner toͤnenden
Halle!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |