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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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Da, wo wandelt die schöne Likoris; wenn sie
entweichet,

Ach, dann schwinden hinweg, Hirt und Rin-
der hinweg!

Gatte der weissen Ziegen, o Geisbock! hin zu des
Waldes

Dichtem Schatten! und ihr Kizlein, erei-
let den Quell!

Dort ist meine Likoris! ach eilt und sagt ihr:
Die Göttin

Habe den Hirten geliebt! Venus Adonis
geliebt!

Menalkas.
Pelops Reiche begehr' ich nicht, und nicht Ata-
lanta's

Goldnen Apfel, und nicht Winde verhöhen-
den Lauf;

Aber singend, am Fusse des Felsen, in deiner
Umarmung,

Unsre Schafe, vereint, weiden am Meere
zu sehn!

Da, wo wandelt die ſchoͤne Likoris; wenn ſie
entweichet,

Ach, dann ſchwinden hinweg, Hirt und Rin-
der hinweg!

Gatte der weiſſen Ziegen, o Geisbock! hin zu des
Waldes

Dichtem Schatten! und ihr Kizlein, erei-
let den Quell!

Dort iſt meine Likoris! ach eilt und ſagt ihr:
Die Goͤttin

Habe den Hirten geliebt! Venus Adonis
geliebt!

Menalkas.
Pelops Reiche begehr’ ich nicht, und nicht Ata-
lanta’s

Goldnen Apfel, und nicht Winde verhoͤhen-
den Lauf;

Aber ſingend, am Fuſſe des Felſen, in deiner
Umarmung,

Unſre Schafe, vereint, weiden am Meere
zu ſehn!
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[217/0231] Da, wo wandelt die ſchoͤne Likoris; wenn ſie entweichet, Ach, dann ſchwinden hinweg, Hirt und Rin- der hinweg! Gatte der weiſſen Ziegen, o Geisbock! hin zu des Waldes Dichtem Schatten! und ihr Kizlein, erei- let den Quell! Dort iſt meine Likoris! ach eilt und ſagt ihr: Die Goͤttin Habe den Hirten geliebt! Venus Adonis geliebt! Menalkas. Pelops Reiche begehr’ ich nicht, und nicht Ata- lanta’s Goldnen Apfel, und nicht Winde verhoͤhen- den Lauf; Aber ſingend, am Fuſſe des Felſen, in deiner Umarmung, Unſre Schafe, vereint, weiden am Meere zu ſehn!

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/231>, abgerufen am 17.05.2024.