Sturm, Johann Christoph: Des Unvergleichlichen Archjmedjs Kunst-Bücher. Nürnberg, 1670.Archimedis Erstes Buch geschriebene/ vermög des XXIII. Lehrsatzes. Hat derohalben die Scheibe A(Krafft bißherigen Schlusses) gegen dem kleinern eine kleinere Verhältnis als gegen dem grössern; welches wieder/ wie oben/ unmöglich ist. Kan dero- wegen die Scheibe A nicht grösser seyn/ als besagte Kugelfläche. Sie ist aber auch nicht kleiner/ wie oben erwiesen worden. Derowegen muß sie derselben nohtwendig gleich seyn/ welches zu beweisen war. Der XXXII. (Fl. XXXI.) Lehrsatz/ Und Die Sieben und zwanzigste Betrachtung. Eine jede Kugel ist viermal so groß/ als der jenige Kegel/ dessen Erläuterung. [Abbildung]
Es sey einer Kugel grösseste Beweiß. Dann so sie nit eben so groß ist/ Setzet man/ sie sey grösser/ so folgt ein ungereimter Schluß: Daß nehmlich Vorbereitung. Solches nun desto füglicher zu erweisen/ finde man zwey ungleiche Lineen K gegen
Archimedis Erſtes Buch geſchriebene/ vermoͤg des XXIII. Lehrſatzes. Hat derohalben die Scheibe A(Krafft bißherigen Schluſſes) gegen dem kleinern eine kleinere Verhaͤltnis als gegen dem groͤſſern; welches wieder/ wie oben/ unmoͤglich iſt. Kan dero- wegen die Scheibe A nicht groͤſſer ſeyn/ als beſagte Kugelflaͤche. Sie iſt aber auch nicht kleiner/ wie oben erwieſen worden. Derowegen muß ſie derſelben nohtwendig gleich ſeyn/ welches zu beweiſen war. Der XXXII. (Fl. XXXI.) Lehrſatz/ Und Die Sieben und zwanzigſte Betrachtung. Eine jede Kugel iſt viermal ſo groß/ als der jenige Kegel/ deſſen Erlaͤuterung. [Abbildung]
Es ſey einer Kugel groͤſſeſte Beweiß. Dann ſo ſie nit eben ſo groß iſt/ Setzet man/ ſie ſey groͤſſer/ ſo folgt ein ungereimter Schluß: Daß nehmlich Vorbereitung. Solches nun deſto fuͤglicher zu erweiſen/ finde man zwey ungleiche Lineen K gegen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0106" n="78"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Archimedis Erſtes Buch</hi></fw><lb/> geſchriebene/ <hi rendition="#fr">vermoͤg des</hi> <hi rendition="#aq">XXIII.</hi> <hi rendition="#fr">Lehrſatzes.</hi> Hat derohalben die Scheibe <hi rendition="#aq">A</hi><lb/> (<hi rendition="#fr">Krafft bißherigen Schluſſes</hi>) gegen dem kleinern eine kleinere Verhaͤltnis<lb/> als gegen dem groͤſſern; welches wieder/ wie oben/ unmoͤglich iſt. Kan dero-<lb/> wegen die Scheibe <hi rendition="#aq">A</hi> nicht groͤſſer ſeyn/ als beſagte Kugelflaͤche. Sie iſt aber<lb/> auch nicht kleiner/ wie oben erwieſen worden. Derowegen muß ſie derſelben<lb/> nohtwendig gleich ſeyn/ welches zu beweiſen war.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der <hi rendition="#aq">XXXII. (Fl. XXXI.)</hi> Lehrſatz/<lb/> Und<lb/> Die Sieben und zwanzigſte Betrachtung.</hi> </head><lb/> <p>Eine jede Kugel iſt viermal ſo groß/ als der jenige Kegel/ deſſen<lb/> Grundſcheibe der groͤſſeſten Scheibe in der Kugel/ ſeine Hoͤhe aber<lb/> ihrem Halbmeſſer gleich iſt.</p><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Erlaͤuterung.</hi> </head><lb/> <figure/> <p>Es ſey einer Kugel groͤſſeſte<lb/> Scheibe <hi rendition="#aq">ABCD,</hi> und darbeneben<lb/> ein Kegel/ deſſen Grundſcheibe ſo<lb/> groß als <hi rendition="#aq">ABCD,</hi> die Hoͤhe aber<lb/> gleich dem Halbmeſſer der Kugel.<lb/> So ſage ich nun/ beſagte Kugel ſey<lb/> eben viermal ſo groß/ als gemeld-<lb/> ter Kegel. Oder/ es ſey der Kegel<lb/><hi rendition="#aq">X,</hi> deſſen Grundſcheibe viermal ſo<lb/> groß als die Scheibe <hi rendition="#aq">ABCD,</hi> die<lb/> Hoͤhe aber wie die vorige/ alſo daß<lb/> (<hi rendition="#fr">vermoͤg des 11ten im</hi> <hi rendition="#aq">XII.</hi> <hi rendition="#fr">B.</hi>)<lb/> der Kegel <hi rendition="#aq">X</hi> viermal ſo groß ſey als<lb/> der vorgemeldte: So ſag ich nun/<lb/> die vorerwehnte Kugel ſey eben ſo<lb/> groß als dieſer Kegel <hi rendition="#aq">X.</hi></p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/> <p>Dann ſo ſie nit eben ſo groß iſt/<lb/> ſo iſt ſie entwedeꝛ gꝛoͤſſeꝛoder kleineꝛ.</p><lb/> <p>Setzet man/ ſie ſey groͤſſer/ ſo folgt ein ungereimter Schluß: Daß nehmlich<lb/> ein groſſes Ding gegen einem kleinern eine kleinere Verhaͤltnis habe/ als ein an-<lb/> deres kleines gegen einem groͤſſern.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Vorbereitung.</hi> </head><lb/> <p>Solches nun deſto fuͤglicher zu erweiſen/ finde man zwey ungleiche Lineen <hi rendition="#aq">K</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">G,</hi> alſo daß die groͤſſere <hi rendition="#aq">K</hi> gegen der kleinern <hi rendition="#aq">G</hi> eine kleinere Verhaͤltnis habe<lb/> als die Kugel gegen dem Kegel <hi rendition="#aq">X,</hi> <hi rendition="#fr">nach obigem</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#fr">Lehrſatz.</hi> Und ferner zwi-<lb/> ſchen <hi rendition="#aq">K</hi> und <hi rendition="#aq">G</hi> zwey andere (mittlere gleichuͤbertreffende/ <hi rendition="#aq">arithmeticèproportio-<lb/> nales</hi>) <hi rendition="#aq">I</hi> und <hi rendition="#aq">H,</hi> alſo daß/ umb wieviel <hi rendition="#aq">I</hi> vom <hi rendition="#aq">K</hi> uͤbertroffen wird/ umb ſo viel <hi rendition="#aq">H</hi><lb/> vom <hi rendition="#aq">I</hi> und <hi rendition="#aq">G</hi> vom <hi rendition="#aq">H</hi> uͤbertroffen werde (<hi rendition="#fr">Beſihe unten die 1 ſte Anmerkung.</hi>)<lb/> Ferner bilde man ihm ein/ daß in dem Kreiß <hi rendition="#aq">ABCD,</hi> wie auch umb denſelben<lb/> gleichſeitige und gleichwinklichte Vielekke (derer Seiten Zahl durch 4. koͤnne auf-<lb/> gehoben werden) beſchrieben ſeyen/ und zwar dergeſtalt/ daß die Seite des aͤuſſern<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gegen</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0106]
Archimedis Erſtes Buch
geſchriebene/ vermoͤg des XXIII. Lehrſatzes. Hat derohalben die Scheibe A
(Krafft bißherigen Schluſſes) gegen dem kleinern eine kleinere Verhaͤltnis
als gegen dem groͤſſern; welches wieder/ wie oben/ unmoͤglich iſt. Kan dero-
wegen die Scheibe A nicht groͤſſer ſeyn/ als beſagte Kugelflaͤche. Sie iſt aber
auch nicht kleiner/ wie oben erwieſen worden. Derowegen muß ſie derſelben
nohtwendig gleich ſeyn/ welches zu beweiſen war.
Der XXXII. (Fl. XXXI.) Lehrſatz/
Und
Die Sieben und zwanzigſte Betrachtung.
Eine jede Kugel iſt viermal ſo groß/ als der jenige Kegel/ deſſen
Grundſcheibe der groͤſſeſten Scheibe in der Kugel/ ſeine Hoͤhe aber
ihrem Halbmeſſer gleich iſt.
Erlaͤuterung.
[Abbildung]
Es ſey einer Kugel groͤſſeſte
Scheibe ABCD, und darbeneben
ein Kegel/ deſſen Grundſcheibe ſo
groß als ABCD, die Hoͤhe aber
gleich dem Halbmeſſer der Kugel.
So ſage ich nun/ beſagte Kugel ſey
eben viermal ſo groß/ als gemeld-
ter Kegel. Oder/ es ſey der Kegel
X, deſſen Grundſcheibe viermal ſo
groß als die Scheibe ABCD, die
Hoͤhe aber wie die vorige/ alſo daß
(vermoͤg des 11ten im XII. B.)
der Kegel X viermal ſo groß ſey als
der vorgemeldte: So ſag ich nun/
die vorerwehnte Kugel ſey eben ſo
groß als dieſer Kegel X.
Beweiß.
Dann ſo ſie nit eben ſo groß iſt/
ſo iſt ſie entwedeꝛ gꝛoͤſſeꝛoder kleineꝛ.
Setzet man/ ſie ſey groͤſſer/ ſo folgt ein ungereimter Schluß: Daß nehmlich
ein groſſes Ding gegen einem kleinern eine kleinere Verhaͤltnis habe/ als ein an-
deres kleines gegen einem groͤſſern.
Vorbereitung.
Solches nun deſto fuͤglicher zu erweiſen/ finde man zwey ungleiche Lineen K
und G, alſo daß die groͤſſere K gegen der kleinern G eine kleinere Verhaͤltnis habe
als die Kugel gegen dem Kegel X, nach obigem II. Lehrſatz. Und ferner zwi-
ſchen K und G zwey andere (mittlere gleichuͤbertreffende/ arithmeticèproportio-
nales) I und H, alſo daß/ umb wieviel I vom K uͤbertroffen wird/ umb ſo viel H
vom I und G vom H uͤbertroffen werde (Beſihe unten die 1 ſte Anmerkung.)
Ferner bilde man ihm ein/ daß in dem Kreiß ABCD, wie auch umb denſelben
gleichſeitige und gleichwinklichte Vielekke (derer Seiten Zahl durch 4. koͤnne auf-
gehoben werden) beſchrieben ſeyen/ und zwar dergeſtalt/ daß die Seite des aͤuſſern
gegen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |