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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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Von der Fruchtbarkeit
die ein Dutzet zur Welt bringet. Die Ursach ist,
weil die Mägdgens auf dem Lande mehrentheils 25,
30 und mehr Jahre alt werden, ehe sie verheyra-
thet werden, und sodann bleiben ihnen kaum 15.
Jahr zur Zeugung übrig. In der Schweitz hinge-
gen soll es gantz was gemeines seyn, daß Eltern 12.
und mehr Kinder haben. Aus einem Dutzet macht
man sich allda gar nichts, weil solches für was or-
dentliches angesehen wird. Ist es eine Mandel, so
wird noch wohl davon gesprochen, wenn aber 18.
bis 20. Kinder vorhanden, so glaubt man erst, daß
solche Eltern vor andern was voraus haben. Aus
dieser Nachricht schliesse ich, daß die Schweitzeri-
schen Mägdgen eher als hier bey uns müssen verhey-
rathet werden, und daß daher auch die Schweitz
fruchtbarer seyn müsse. Vom Kriege hat man seit
langer Zeit in der Schweitz nichts gewust. Die
Peli scheinet in denen Gebirgen auch nicht fortkom-
men zu können. Wenn nun die Mortalität bey ih-
nen geringer ist als bey uns, oder wenn mehr ge-
bohrne gegen die gestorbene kommen als bey uns,
welches ich aus ihrer guten Lebens-Art und starcken
Natur vermuthe: so ist es kein Wunder, daß die
Schweitz so voller Menschen ist, daß sie gerne an-
dern Potentaten welche zum Dienst überlassen.

In Dalecarlien ist die Fruchtbarkeit auch sehr
groß, so daß es nichts ungewöhnliches, daß man
ein Dutzet Kinder in einem Hause antrift, wie Hr.
Nemeitz [c] und andere von Schweden überhaupt
bezeugen. Herr Nemeitz sagt, daß die Schwedi-
dischen Frauen fruchtbarer als andere. Das siehet

man
[c] J. C. N. vernünftige Gedancken über allerhand Mate-
rien, P. 2. c. 5. p.
32.

Von der Fruchtbarkeit
die ein Dutzet zur Welt bringet. Die Urſach iſt,
weil die Maͤgdgens auf dem Lande mehrentheils 25,
30 und mehr Jahre alt werden, ehe ſie verheyra-
thet werden, und ſodann bleiben ihnen kaum 15.
Jahr zur Zeugung uͤbrig. In der Schweitz hinge-
gen ſoll es gantz was gemeines ſeyn, daß Eltern 12.
und mehr Kinder haben. Aus einem Dutzet macht
man ſich allda gar nichts, weil ſolches fuͤr was or-
dentliches angeſehen wird. Iſt es eine Mandel, ſo
wird noch wohl davon geſprochen, wenn aber 18.
bis 20. Kinder vorhanden, ſo glaubt man erſt, daß
ſolche Eltern vor andern was voraus haben. Aus
dieſer Nachricht ſchlieſſe ich, daß die Schweitzeri-
ſchen Maͤgdgen eher als hier bey uns muͤſſen verhey-
rathet werden, und daß daher auch die Schweitz
fruchtbarer ſeyn muͤſſe. Vom Kriege hat man ſeit
langer Zeit in der Schweitz nichts gewuſt. Die
Peli ſcheinet in denen Gebirgen auch nicht fortkom-
men zu koͤnnen. Wenn nun die Mortalitaͤt bey ih-
nen geringer iſt als bey uns, oder wenn mehr ge-
bohrne gegen die geſtorbene kommen als bey uns,
welches ich aus ihrer guten Lebens-Art und ſtarcken
Natur vermuthe: ſo iſt es kein Wunder, daß die
Schweitz ſo voller Menſchen iſt, daß ſie gerne an-
dern Potentaten welche zum Dienſt uͤberlaſſen.

In Dalecarlien iſt die Fruchtbarkeit auch ſehr
groß, ſo daß es nichts ungewoͤhnliches, daß man
ein Dutzet Kinder in einem Hauſe antrift, wie Hr.
Nemeitz [c] und andere von Schweden uͤberhaupt
bezeugen. Herr Nemeitz ſagt, daß die Schwedi-
diſchen Frauen fruchtbarer als andere. Das ſiehet

man
[c] J. C. N. vernünftige Gedancken über allerhand Mate-
rien, P. 2. c. 5. p.
32.
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[120/0166] Von der Fruchtbarkeit die ein Dutzet zur Welt bringet. Die Urſach iſt, weil die Maͤgdgens auf dem Lande mehrentheils 25, 30 und mehr Jahre alt werden, ehe ſie verheyra- thet werden, und ſodann bleiben ihnen kaum 15. Jahr zur Zeugung uͤbrig. In der Schweitz hinge- gen ſoll es gantz was gemeines ſeyn, daß Eltern 12. und mehr Kinder haben. Aus einem Dutzet macht man ſich allda gar nichts, weil ſolches fuͤr was or- dentliches angeſehen wird. Iſt es eine Mandel, ſo wird noch wohl davon geſprochen, wenn aber 18. bis 20. Kinder vorhanden, ſo glaubt man erſt, daß ſolche Eltern vor andern was voraus haben. Aus dieſer Nachricht ſchlieſſe ich, daß die Schweitzeri- ſchen Maͤgdgen eher als hier bey uns muͤſſen verhey- rathet werden, und daß daher auch die Schweitz fruchtbarer ſeyn muͤſſe. Vom Kriege hat man ſeit langer Zeit in der Schweitz nichts gewuſt. Die Peli ſcheinet in denen Gebirgen auch nicht fortkom- men zu koͤnnen. Wenn nun die Mortalitaͤt bey ih- nen geringer iſt als bey uns, oder wenn mehr ge- bohrne gegen die geſtorbene kommen als bey uns, welches ich aus ihrer guten Lebens-Art und ſtarcken Natur vermuthe: ſo iſt es kein Wunder, daß die Schweitz ſo voller Menſchen iſt, daß ſie gerne an- dern Potentaten welche zum Dienſt uͤberlaſſen. In Dalecarlien iſt die Fruchtbarkeit auch ſehr groß, ſo daß es nichts ungewoͤhnliches, daß man ein Dutzet Kinder in einem Hauſe antrift, wie Hr. Nemeitz [c] und andere von Schweden uͤberhaupt bezeugen. Herr Nemeitz ſagt, daß die Schwedi- diſchen Frauen fruchtbarer als andere. Das ſiehet man [c] J. C. N. vernünftige Gedancken über allerhand Mate- rien, P. 2. c. 5. p. 32.

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/166>, abgerufen am 25.11.2024.