Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780.gethanen Reise. waaren, und viele darunter, mit denen, wie man sagt,ein vortheilhafter Schleichhandel nach Frankreich ge- trieben wird. 4) Bauholz, und denn die zur Noth- wendigkeit gewordenen feinern Lebensmittel, Zucker, Cacao, Caffee u. s. f. Beträchtlich kann die Handlung hier nie werden; So viel sey von der Lage und Beschaffenheit der Von den nächsten Bergen erstrecken sich einige lie-
gethanen Reiſe. waaren, und viele darunter, mit denen, wie man ſagt,ein vortheilhafter Schleichhandel nach Frankreich ge- trieben wird. 4) Bauholz, und denn die zur Noth- wendigkeit gewordenen feinern Lebensmittel, Zucker, Cacao, Caffee u. ſ. f. Betraͤchtlich kann die Handlung hier nie werden; So viel ſey von der Lage und Beſchaffenheit der Von den naͤchſten Bergen erſtrecken ſich einige lie-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0207" n="187"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">gethanen Reiſe.</hi></fw><lb/> waaren, und viele darunter, mit denen, wie man ſagt,<lb/> ein vortheilhafter Schleichhandel nach Frankreich ge-<lb/> trieben wird. 4) Bauholz, und denn die zur Noth-<lb/> wendigkeit gewordenen feinern Lebensmittel, Zucker,<lb/> Cacao, Caffee u. ſ. f.</p><lb/> <p>Betraͤchtlich kann die Handlung hier nie werden;<lb/> nicht blos wegen der Nachbarſchaft weit groͤßerer Hand-<lb/> lungsplaͤtze, wie <hi rendition="#fr">Genua</hi> und <hi rendition="#fr">Marſeille,</hi> ſondern<lb/> auch wegen Mangel fahrbarer Straßen aus den in-<lb/> nern Provinzen von Jtalien oder von hier hinein.</p><lb/> <p>So viel ſey von der Lage und Beſchaffenheit der<lb/> Stadt geſagt. Ehe ich von den hieſigen politiſchen<lb/> Einrichtungen und von den Sitten der Einwohner<lb/> ſpreche, will ich die umliegende, zum Gebiet der<note place="right">Beſchreibung<lb/> der umliegen-<lb/> den Land-<lb/> ſchaft.</note><lb/> Stadt gehoͤrige Gegend beſchreiben. Ein kleiner<lb/> Strich Landes an der noͤrdlichen, nordweſtlichen und<lb/> weſtlichen Gegenden der Stadt iſt ebenes Land. Nach<lb/> Weſten geht ein ſchmaler Strich ſolchen Landes bis an<lb/> den <hi rendition="#fr">Varo</hi> laͤngſt dem Meerbuſen. Das wenige,<lb/> der Stadt gegen Nordweſt liegende ebene Land,<lb/> das in allem keine Quadratſtunde ausmacht, iſt mit<lb/> nicht ſehr hohen, in unzaͤhlige Huͤgel eingetheilten<lb/> Bergen umgeben, hinter denen viel Meilen weit im-<lb/> mer hoͤhere und hoͤhere Berge das Land beynahe zu ei-<lb/> ner Wildniß machen. Von der Ausſicht auf dieſe<lb/> Berge von dem Wall der Stadt habe ich bereits ge-<lb/> ſprochen.</p><lb/> <p>Von den naͤchſten Bergen erſtrecken ſich einige<lb/> Huͤgel vom Gebuͤrge ab in die Ebene hinaus, davon<lb/> einer, den die Einwohner <hi rendition="#fr"><choice><sic>Cimie’</sic><corr>Cimié</corr></choice></hi> nennen, laͤngſt dem<lb/> rechten Ufer des <hi rendition="#fr">Paglion</hi> bis nahe an die Stadt her-<lb/> aus tritt. Zwiſchen dieſen hervortretenden Huͤgeln<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lie-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [187/0207]
gethanen Reiſe.
waaren, und viele darunter, mit denen, wie man ſagt,
ein vortheilhafter Schleichhandel nach Frankreich ge-
trieben wird. 4) Bauholz, und denn die zur Noth-
wendigkeit gewordenen feinern Lebensmittel, Zucker,
Cacao, Caffee u. ſ. f.
Betraͤchtlich kann die Handlung hier nie werden;
nicht blos wegen der Nachbarſchaft weit groͤßerer Hand-
lungsplaͤtze, wie Genua und Marſeille, ſondern
auch wegen Mangel fahrbarer Straßen aus den in-
nern Provinzen von Jtalien oder von hier hinein.
So viel ſey von der Lage und Beſchaffenheit der
Stadt geſagt. Ehe ich von den hieſigen politiſchen
Einrichtungen und von den Sitten der Einwohner
ſpreche, will ich die umliegende, zum Gebiet der
Stadt gehoͤrige Gegend beſchreiben. Ein kleiner
Strich Landes an der noͤrdlichen, nordweſtlichen und
weſtlichen Gegenden der Stadt iſt ebenes Land. Nach
Weſten geht ein ſchmaler Strich ſolchen Landes bis an
den Varo laͤngſt dem Meerbuſen. Das wenige,
der Stadt gegen Nordweſt liegende ebene Land,
das in allem keine Quadratſtunde ausmacht, iſt mit
nicht ſehr hohen, in unzaͤhlige Huͤgel eingetheilten
Bergen umgeben, hinter denen viel Meilen weit im-
mer hoͤhere und hoͤhere Berge das Land beynahe zu ei-
ner Wildniß machen. Von der Ausſicht auf dieſe
Berge von dem Wall der Stadt habe ich bereits ge-
ſprochen.
Beſchreibung
der umliegen-
den Land-
ſchaft.
Von den naͤchſten Bergen erſtrecken ſich einige
Huͤgel vom Gebuͤrge ab in die Ebene hinaus, davon
einer, den die Einwohner Cimié nennen, laͤngſt dem
rechten Ufer des Paglion bis nahe an die Stadt her-
aus tritt. Zwiſchen dieſen hervortretenden Huͤgeln
lie-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |