Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. wiedernehmen; daß sie mit mancherley Kleidernangethan sind, das habe ich wohl tausendmal ge- sehen. Jch fragte sie, woher sie die Kleider hät- ten, und sie sagten, vom Herrn, Der schenke sie ihnen, und sie würden bisweilen damit ange- kleidet, ohne daß sie es wüßten. Sie sagten auch, ihre Kleider würden nach den Veränderungen ih- res Zustands verändert, in dem ersten und an- dern Zustand hätten sie schimmernde und weiß- glänzende, in dem dritten und vierten aber ein wenig dunklere Kleider, und dieses vermöge der Uebereinstimmung, weil sie in Ansehung der Erkänntnis und Weisheit Zustands-Verände- rungen hätten, von welchen oben Num. 154- 161 nachgelesen werden kann. 182. Weil ein jeder in der geistlichen Welt Von N 2
Vom Himmel. wiedernehmen; daß ſie mit mancherley Kleidernangethan ſind, das habe ich wohl tauſendmal ge- ſehen. Jch fragte ſie, woher ſie die Kleider haͤt- ten, und ſie ſagten, vom Herrn, Der ſchenke ſie ihnen, und ſie wuͤrden bisweilen damit ange- kleidet, ohne daß ſie es wuͤßten. Sie ſagten auch, ihre Kleider wuͤrden nach den Veraͤnderungen ih- res Zuſtands veraͤndert, in dem erſten und an- dern Zuſtand haͤtten ſie ſchimmernde und weiß- glaͤnzende, in dem dritten und vierten aber ein wenig dunklere Kleider, und dieſes vermoͤge der Uebereinſtimmung, weil ſie in Anſehung der Erkaͤnntnis und Weisheit Zuſtands-Veraͤnde- rungen haͤtten, von welchen oben Num. 154- 161 nachgeleſen werden kann. 182. Weil ein jeder in der geiſtlichen Welt Von N 2
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Vom Himmel.
wiedernehmen; daß ſie mit mancherley Kleidern
angethan ſind, das habe ich wohl tauſendmal ge-
ſehen. Jch fragte ſie, woher ſie die Kleider haͤt-
ten, und ſie ſagten, vom Herrn, Der ſchenke
ſie ihnen, und ſie wuͤrden bisweilen damit ange-
kleidet, ohne daß ſie es wuͤßten. Sie ſagten auch,
ihre Kleider wuͤrden nach den Veraͤnderungen ih-
res Zuſtands veraͤndert, in dem erſten und an-
dern Zuſtand haͤtten ſie ſchimmernde und weiß-
glaͤnzende, in dem dritten und vierten aber
ein wenig dunklere Kleider, und dieſes vermoͤge
der Uebereinſtimmung, weil ſie in Anſehung der
Erkaͤnntnis und Weisheit Zuſtands-Veraͤnde-
rungen haͤtten, von welchen oben Num. 154-
161 nachgeleſen werden kann.
182. Weil ein jeder in der geiſtlichen Welt
Kleider nach Beſchaffenheit der Erkaͤnntnis hat,
nemlich nach Beſchaffenheit des Wahren, woraus
die Erkaͤnntnis kommt, ſo erſcheinen dahero die,
ſo in der Hoͤllen ſich befinden, weil ſie ohne das
Wahre ſind, zwar mit Kleidern umworfen, aber
mit zerriſſenen, unflaͤthigen und haͤßlichen, nach
Beſchaffenheit ihres Unſinns, und koͤnnen ſich mit
keinen andern ankleiden: es wird ihnen vom
Herrn gegeben, ſich zu bekleiden, damit ſie nicht
nackend erſcheinen.
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