Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. ben von dem Leben des Menschen nach dem Tod,wer von diesem Leben redet, aber nicht zugleich nach den Meinungen der Gelehrten in Ansehung der Seele, oder nach der Lehre von der Wieder- vereinigung des irrdischen Leibes mit der Seele, denket, der glaubt, daß der Mensch nach dem Tod leben, und wenn ein gutes Leben gesühret, unter die Engel kommen, und alsdenn prächtige und herrliche Dinge schauen, und Freude empfin- den werde; allein, so bald er auf die Lehre, daß nemlich der irrdische Leib wieder mit der Seele ver- einigt werde, oder auf die wahrscheinliche Mei- nungen von der Seele, siehet, und der Gedanke dazu kommt: ist denn die Seele auch so beschaf- fen? und ist es demnach so? so wird sein voriger Begriff alsbald zerstreuet. 184. Allein, es ist unweit besser, wenn ich die *) Anmerkung des Uebersetzers.
Bromley in der Offenb. des Paradieses: "All- da siehet man die allerlustigste Landschaften von Feldern, Vom Himmel. ben von dem Leben des Menſchen nach dem Tod,wer von dieſem Leben redet, aber nicht zugleich nach den Meinungen der Gelehrten in Anſehung der Seele, oder nach der Lehre von der Wieder- vereinigung des irrdiſchen Leibes mit der Seele, denket, der glaubt, daß der Menſch nach dem Tod leben, und wenn ein gutes Leben geſuͤhret, unter die Engel kommen, und alsdenn praͤchtige und herrliche Dinge ſchauen, und Freude empfin- den werde; allein, ſo bald er auf die Lehre, daß nemlich der irrdiſche Leib wieder mit der Seele ver- einigt werde, oder auf die wahrſcheinliche Mei- nungen von der Seele, ſiehet, und der Gedanke dazu kommt: iſt denn die Seele auch ſo beſchaf- fen? und iſt es demnach ſo? ſo wird ſein voriger Begriff alsbald zerſtreuet. 184. Allein, es iſt unweit beſſer, wenn ich die *) Anmerkung des Ueberſetzers.
Bromley in der Offenb. des Paradieſes: „All- da ſiehet man die allerluſtigſte Landſchaften von Feldern, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0245" n="198"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> ben von dem Leben des Menſchen nach dem Tod,<lb/> wer von dieſem Leben redet, aber nicht zugleich<lb/> nach den Meinungen der Gelehrten in Anſehung<lb/> der Seele, oder nach der Lehre von der Wieder-<lb/> vereinigung des irrdiſchen Leibes mit der Seele,<lb/> denket, der glaubt, daß der Menſch nach dem<lb/> Tod leben, und wenn ein gutes Leben geſuͤhret,<lb/> unter die Engel kommen, und alsdenn praͤchtige<lb/> und herrliche Dinge ſchauen, und Freude empfin-<lb/> den werde; allein, ſo bald er auf die Lehre, daß<lb/> nemlich der irrdiſche Leib wieder mit der Seele ver-<lb/> einigt werde, oder auf die wahrſcheinliche Mei-<lb/> nungen von der Seele, ſiehet, und der Gedanke<lb/> dazu kommt: iſt denn die Seele auch ſo beſchaf-<lb/> fen? und iſt es demnach ſo? ſo wird ſein voriger<lb/> Begriff alsbald zerſtreuet.</p><lb/> <p>184. Allein, es iſt unweit beſſer, wenn ich<lb/> die beſtaͤtigenden Beweiſe der Erfahrung darthue:<lb/> ſo oft ich mit den Engeln von Mund zu Mund<lb/> geredet habe, ſo oft bin ich bey ihnen in ihren<lb/> Wohnungen geweſen; ihre Wohnungen ſind gaͤnz-<lb/> lich ſo, wie die Wohnungen auf Erden, ſo man<lb/> Haͤuſer nennet, aber weit ſchoͤner; es ſind Kam-<lb/> mern, Zimmer und Schlafgemache darinnen, in<lb/> groſſer Anzahl, und Vorhoͤfe, und ringsherum<lb/> Gaͤrten, Blumen-Wieſen, und Felder: <note xml:id="seg2pn_11_1" next="#seg2pn_11_2" place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Ueberſetzers.</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">Bromley</hi> in der Offenb. des Paradieſes: „All-<lb/> da ſiehet man die allerluſtigſte Landſchaften von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Feldern,</fw></note> wo<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [198/0245]
Vom Himmel.
ben von dem Leben des Menſchen nach dem Tod,
wer von dieſem Leben redet, aber nicht zugleich
nach den Meinungen der Gelehrten in Anſehung
der Seele, oder nach der Lehre von der Wieder-
vereinigung des irrdiſchen Leibes mit der Seele,
denket, der glaubt, daß der Menſch nach dem
Tod leben, und wenn ein gutes Leben geſuͤhret,
unter die Engel kommen, und alsdenn praͤchtige
und herrliche Dinge ſchauen, und Freude empfin-
den werde; allein, ſo bald er auf die Lehre, daß
nemlich der irrdiſche Leib wieder mit der Seele ver-
einigt werde, oder auf die wahrſcheinliche Mei-
nungen von der Seele, ſiehet, und der Gedanke
dazu kommt: iſt denn die Seele auch ſo beſchaf-
fen? und iſt es demnach ſo? ſo wird ſein voriger
Begriff alsbald zerſtreuet.
184. Allein, es iſt unweit beſſer, wenn ich
die beſtaͤtigenden Beweiſe der Erfahrung darthue:
ſo oft ich mit den Engeln von Mund zu Mund
geredet habe, ſo oft bin ich bey ihnen in ihren
Wohnungen geweſen; ihre Wohnungen ſind gaͤnz-
lich ſo, wie die Wohnungen auf Erden, ſo man
Haͤuſer nennet, aber weit ſchoͤner; es ſind Kam-
mern, Zimmer und Schlafgemache darinnen, in
groſſer Anzahl, und Vorhoͤfe, und ringsherum
Gaͤrten, Blumen-Wieſen, und Felder: *) wo
die
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Bromley in der Offenb. des Paradieſes: „All-
da ſiehet man die allerluſtigſte Landſchaften von
Feldern,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |