Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vorbericht. Philosophie, (kk) in Ansehung Sweden-borgs folgendermasen: "Der Unglaube der Welt hat Gott bewegt, einen berühmten Phi- losophum zu einem Verkündiger himmlischer Nachrichten zu machen. Dieser Philosoph hat seiner Imagmation durch die Mathematik Einhalt gethan. Man sage demnach nicht, daß es blose Einbildungen seyn. Standhafte Er- fahrungen sind keine Einbildungen. Diese Er- fahrungen sind aus einem Einfluß himmlischer Intelligenzen durch des Herrn Befehl geflossen. Der Leser halte die Offenbarungen Sweden- borgs gegen die heil. Schrift. Preißt nicht Swedenborg die H. Schrift höher als je- mand an? will er nicht nach derselben seine Erfahrungen gerichtet wissen? Hangt nicht alles wohl zusammen? Beruft er sich nicht auf viele Zeugen"? (auf die Propheten, über- haupt aber auf viele Stellen der heil. Schrift) "Man durchgehe seine Lehrsätze, z. E. vom Sterben eines Menschen: kommt es nicht mit heil. Schrift überein, daß die Engel dabey ih- ren Dienst thun? Aber, (setzt Herr Oetinger voraus) dabey ist nöthig, mit seinem Urtheil zuweilen still zu stehen, bis man die ganze Sa- che übersehe. Und in dem 1sten Theil des Bu- ches selber, Pag. 204 spricht er: "Die Zeugen Gottes, die Philadelphische Gesellschaft in Eng- land, hat man wenig angehört. Nun tritt auf ein (kk) Welche 1765 heraus gekommen, und 1773
zu Frankfurt am Mayn bey J. Gottlieb Gar- ben in einer neuen Auflage erschienen ist. Vorbericht. Philoſophie, (kk) in Anſehung Sweden-borgs folgendermaſen: „Der Unglaube der Welt hat Gott bewegt, einen beruͤhmten Phi- loſophum zu einem Verkuͤndiger himmliſcher Nachrichten zu machen. Dieſer Philoſoph hat ſeiner Imagmation durch die Mathematik Einhalt gethan. Man ſage demnach nicht, daß es bloſe Einbildungen ſeyn. Standhafte Er- fahrungen ſind keine Einbildungen. Dieſe Er- fahrungen ſind aus einem Einfluß himmliſcher Intelligenzen durch des Herrn Befehl gefloſſen. Der Leſer halte die Offenbarungen Sweden- borgs gegen die heil. Schrift. Preißt nicht Swedenborg die H. Schrift hoͤher als je- mand an? will er nicht nach derſelben ſeine Erfahrungen gerichtet wiſſen? Hangt nicht alles wohl zuſammen? Beruft er ſich nicht auf viele Zeugen“? (auf die Propheten, uͤber- haupt aber auf viele Stellen der heil. Schrift) „Man durchgehe ſeine Lehrſaͤtze, z. E. vom Sterben eines Menſchen: kommt es nicht mit heil. Schrift uͤberein, daß die Engel dabey ih- ren Dienſt thun? Aber, (ſetzt Herr Oetinger voraus) dabey iſt noͤthig, mit ſeinem Urtheil zuweilen ſtill zu ſtehen, bis man die ganze Sa- che uͤberſehe. Und in dem 1ſten Theil des Bu- ches ſelber, Pag. 204 ſpricht er: „Die Zeugen Gottes, die Philadelphiſche Geſellſchaft in Eng- land, hat man wenig angehoͤrt. Nun tritt auf ein (kk) Welche 1765 heraus gekommen, und 1773
zu Frankfurt am Mayn bey J. Gottlieb Gar- ben in einer neuen Auflage erſchienen iſt. <TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0045"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorbericht</hi>.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Philoſophie,</hi><note place="foot" n="(kk)">Welche 1765 heraus gekommen, und 1773<lb/> zu Frankfurt am Mayn bey J. Gottlieb Gar-<lb/> ben in einer neuen Auflage erſchienen iſt.</note> in Anſehung Sweden-<lb/> borgs folgendermaſen: „Der Unglaube der<lb/> Welt hat Gott bewegt, einen beruͤhmten <hi rendition="#aq">Phi-<lb/> loſophum</hi> zu einem Verkuͤndiger himmliſcher<lb/> Nachrichten zu machen. Dieſer Philoſoph<lb/> hat ſeiner <hi rendition="#aq">Imagmation</hi> durch die Mathematik<lb/> Einhalt gethan. Man ſage demnach nicht, daß<lb/> es bloſe Einbildungen ſeyn. Standhafte Er-<lb/> fahrungen ſind keine Einbildungen. Dieſe Er-<lb/> fahrungen ſind aus einem Einfluß himmliſcher<lb/><hi rendition="#aq">Intelligenz</hi><hi rendition="#fr">en</hi> durch des Herrn Befehl gefloſſen.<lb/> Der Leſer halte die Offenbarungen Sweden-<lb/> borgs gegen die heil. Schrift. Preißt<lb/> nicht Swedenborg die H. Schrift hoͤher als je-<lb/> mand an? will er nicht nach derſelben ſeine<lb/> Erfahrungen gerichtet wiſſen? Hangt nicht<lb/> alles wohl zuſammen? Beruft er ſich nicht<lb/> auf viele Zeugen“? (auf die Propheten, uͤber-<lb/> haupt aber auf viele Stellen der heil. Schrift)<lb/> „Man durchgehe ſeine Lehrſaͤtze, z. E. vom<lb/> Sterben eines Menſchen: kommt es nicht mit<lb/> heil. Schrift uͤberein, daß die Engel dabey ih-<lb/> ren Dienſt thun? Aber, (ſetzt Herr Oetinger<lb/> voraus) dabey iſt noͤthig, mit ſeinem Urtheil<lb/> zuweilen ſtill zu ſtehen, bis man die ganze Sa-<lb/> che uͤberſehe. Und in dem 1ſten Theil des Bu-<lb/> ches ſelber, Pag. 204 ſpricht er: „Die Zeugen<lb/> Gottes, die <hi rendition="#aq">Philadelphi</hi>ſche Geſellſchaft in Eng-<lb/> land, hat man wenig angehoͤrt. Nun tritt auf<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0045]
Vorbericht.
Philoſophie, (kk) in Anſehung Sweden-
borgs folgendermaſen: „Der Unglaube der
Welt hat Gott bewegt, einen beruͤhmten Phi-
loſophum zu einem Verkuͤndiger himmliſcher
Nachrichten zu machen. Dieſer Philoſoph
hat ſeiner Imagmation durch die Mathematik
Einhalt gethan. Man ſage demnach nicht, daß
es bloſe Einbildungen ſeyn. Standhafte Er-
fahrungen ſind keine Einbildungen. Dieſe Er-
fahrungen ſind aus einem Einfluß himmliſcher
Intelligenzen durch des Herrn Befehl gefloſſen.
Der Leſer halte die Offenbarungen Sweden-
borgs gegen die heil. Schrift. Preißt
nicht Swedenborg die H. Schrift hoͤher als je-
mand an? will er nicht nach derſelben ſeine
Erfahrungen gerichtet wiſſen? Hangt nicht
alles wohl zuſammen? Beruft er ſich nicht
auf viele Zeugen“? (auf die Propheten, uͤber-
haupt aber auf viele Stellen der heil. Schrift)
„Man durchgehe ſeine Lehrſaͤtze, z. E. vom
Sterben eines Menſchen: kommt es nicht mit
heil. Schrift uͤberein, daß die Engel dabey ih-
ren Dienſt thun? Aber, (ſetzt Herr Oetinger
voraus) dabey iſt noͤthig, mit ſeinem Urtheil
zuweilen ſtill zu ſtehen, bis man die ganze Sa-
che uͤberſehe. Und in dem 1ſten Theil des Bu-
ches ſelber, Pag. 204 ſpricht er: „Die Zeugen
Gottes, die Philadelphiſche Geſellſchaft in Eng-
land, hat man wenig angehoͤrt. Nun tritt auf
ein
(kk) Welche 1765 heraus gekommen, und 1773
zu Frankfurt am Mayn bey J. Gottlieb Gar-
ben in einer neuen Auflage erſchienen iſt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |