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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Geisterwelt.
dahero alle, so bald sie nach dem Tod in die Gei-
sterwelt kommen, ausgeforschet, von welcher Art
sie seyen, und mit denen verbunden, die in glei-
cher Liebe stehen; die in der himmlischen Liebe
stehen, werden mit denen verbunden, so im Him-
mel sind, und die in der leiblichen Liebe stehen,
mit denen, so in der Hölle sind; und werden
auch, nach vollendeten ersten und andern
Zustand,
dergestalt von einander geschieden,
daß sie einander nicht mehr sehen, noch einander
kennen; denn ein jeder wird seine Liebe, nicht nur
in Ansehung des Jnnern, das dem Gemüthe ei-
gen, sondern auch in Ansehung des Aeussern,
welches dem Angesicht, dem Leib und der Rede
zukommt, denn ein jeder wird die Abbildung sei-
ner Liebe, auch in dem Aeusserlichen: diejenigen,
so lauter leibliche Liebe sind, erscheinen plump,
dunkel, schwarz und ungestalt; diejenigen aber,
so lauter himmlische Liebe sind, erscheinen mun-
ter, leuchtend, weiß und schön: sie sind auch ein-
ander an Gemüthern und Denkungsarten ganz
und gar ungleich; die lauter himmlische Liebe sind,
die sind auch verständig und weise; die aber lau-
ter leibliche Liebe sind, die sind dumm und gleich-
sam närrisch. Wenn das Jnnere und Aeussere
der Gedanken und Neigungen derjenigen, welche
in der himmlischen Liebe sind, zu besehen verstat-
tet wird, so erscheinet das Jnnere wie ein Licht,
und bey einigen, wie ein flammendes Licht, und
das Aeussere erscheinet in mancherley schönen Far-
ben, als wie die Regenbogen; hingegen siehet

das

Von der Geiſterwelt.
dahero alle, ſo bald ſie nach dem Tod in die Gei-
ſterwelt kommen, ausgeforſchet, von welcher Art
ſie ſeyen, und mit denen verbunden, die in glei-
cher Liebe ſtehen; die in der himmliſchen Liebe
ſtehen, werden mit denen verbunden, ſo im Him-
mel ſind, und die in der leiblichen Liebe ſtehen,
mit denen, ſo in der Hoͤlle ſind; und werden
auch, nach vollendeten erſten und andern
Zuſtand,
dergeſtalt von einander geſchieden,
daß ſie einander nicht mehr ſehen, noch einander
kennen; denn ein jeder wird ſeine Liebe, nicht nur
in Anſehung des Jnnern, das dem Gemuͤthe ei-
gen, ſondern auch in Anſehung des Aeuſſern,
welches dem Angeſicht, dem Leib und der Rede
zukommt, denn ein jeder wird die Abbildung ſei-
ner Liebe, auch in dem Aeuſſerlichen: diejenigen,
ſo lauter leibliche Liebe ſind, erſcheinen plump,
dunkel, ſchwarz und ungeſtalt; diejenigen aber,
ſo lauter himmliſche Liebe ſind, erſcheinen mun-
ter, leuchtend, weiß und ſchoͤn: ſie ſind auch ein-
ander an Gemuͤthern und Denkungsarten ganz
und gar ungleich; die lauter himmliſche Liebe ſind,
die ſind auch verſtaͤndig und weiſe; die aber lau-
ter leibliche Liebe ſind, die ſind dumm und gleich-
ſam naͤrriſch. Wenn das Jnnere und Aeuſſere
der Gedanken und Neigungen derjenigen, welche
in der himmliſchen Liebe ſind, zu beſehen verſtat-
tet wird, ſo erſcheinet das Jnnere wie ein Licht,
und bey einigen, wie ein flammendes Licht, und
das Aeuſſere erſcheinet in mancherley ſchoͤnen Far-
ben, als wie die Regenbogen; hingegen ſiehet

das
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[255/0254] Von der Geiſterwelt. dahero alle, ſo bald ſie nach dem Tod in die Gei- ſterwelt kommen, ausgeforſchet, von welcher Art ſie ſeyen, und mit denen verbunden, die in glei- cher Liebe ſtehen; die in der himmliſchen Liebe ſtehen, werden mit denen verbunden, ſo im Him- mel ſind, und die in der leiblichen Liebe ſtehen, mit denen, ſo in der Hoͤlle ſind; und werden auch, nach vollendeten erſten und andern Zuſtand, dergeſtalt von einander geſchieden, daß ſie einander nicht mehr ſehen, noch einander kennen; denn ein jeder wird ſeine Liebe, nicht nur in Anſehung des Jnnern, das dem Gemuͤthe ei- gen, ſondern auch in Anſehung des Aeuſſern, welches dem Angeſicht, dem Leib und der Rede zukommt, denn ein jeder wird die Abbildung ſei- ner Liebe, auch in dem Aeuſſerlichen: diejenigen, ſo lauter leibliche Liebe ſind, erſcheinen plump, dunkel, ſchwarz und ungeſtalt; diejenigen aber, ſo lauter himmliſche Liebe ſind, erſcheinen mun- ter, leuchtend, weiß und ſchoͤn: ſie ſind auch ein- ander an Gemuͤthern und Denkungsarten ganz und gar ungleich; die lauter himmliſche Liebe ſind, die ſind auch verſtaͤndig und weiſe; die aber lau- ter leibliche Liebe ſind, die ſind dumm und gleich- ſam naͤrriſch. Wenn das Jnnere und Aeuſſere der Gedanken und Neigungen derjenigen, welche in der himmliſchen Liebe ſind, zu beſehen verſtat- tet wird, ſo erſcheinet das Jnnere wie ein Licht, und bey einigen, wie ein flammendes Licht, und das Aeuſſere erſcheinet in mancherley ſchoͤnen Far- ben, als wie die Regenbogen; hingegen ſiehet das

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/254>, abgerufen am 21.11.2024.