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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Geisterwelt.
das Jnnere derer, so in der leiblichen Liebe sind,
wie schwarz aus, weil es verschlossen ist, und
bey einigen erscheint es dunkel feurig, nämlich
bey denen, welche innerlich in boshaften Betrug
gewesen sind; ihr Aeusseres aber erscheinet in
einer scheußlichen Farbe von einem traurigen An-
blick; (das Jnnere und Aeussere, welches der Seele
und dem Gemüth zukommt, wird in der geistli-
chen Welt zu sehen gegeben, so oft es dem Herrn
wohlgefällt.) Diejenigen, so in der leiblichen
Liebe sind, sehen gar nichts in dem Lichte des Him-
mels, ihnen ist das Licht des Himmels eine Fin-
sternis, hingegen das Licht der Hölle, welches
eben so ist, wie das Licht von glüenden Kohlen,
ist ihnen wie ein helles Licht; in dem himmlischen
Licht wird auch ihr inneres Sehen oder Gesicht
dermaßen verfinstert, bis das sie unsinnig wer-
den, weswegen sie dasselbe fliehen, und sich in
Gruben und Höhlen verbergen, ja, sich so tief
verbergen, als so tief bey ihnen das aus dem Bö-
sen herrührende Falsche ist: bey denen aber, so
in der himmlischen Liebe sind, ist gerade das Ge-
gentheil, je innerlicher oder höher sie in das Licht
des Himmels kommen, desto heller sehen sie al-
les und auch alles desto schöner, und desto ver-
ständlicher und weiser begreiffen sie die Wahrhei-
ten. Diejenigen, welche in der leiblichen Liebe
sind, können durchaus nicht in der Wärme des
Himmels leben, denn die Wärme des Himmels
ist die himmlische Liebe, sondern sie können nur
in der Hitze der Hölle leben, welches eine Liebe

ist,

Von der Geiſterwelt.
das Jnnere derer, ſo in der leiblichen Liebe ſind,
wie ſchwarz aus, weil es verſchloſſen iſt, und
bey einigen erſcheint es dunkel feurig, naͤmlich
bey denen, welche innerlich in boshaften Betrug
geweſen ſind; ihr Aeuſſeres aber erſcheinet in
einer ſcheußlichen Farbe von einem traurigen An-
blick; (das Jnnere und Aeuſſere, welches der Seele
und dem Gemuͤth zukommt, wird in der geiſtli-
chen Welt zu ſehen gegeben, ſo oft es dem Herrn
wohlgefaͤllt.) Diejenigen, ſo in der leiblichen
Liebe ſind, ſehen gar nichts in dem Lichte des Him-
mels, ihnen iſt das Licht des Himmels eine Fin-
ſternis, hingegen das Licht der Hoͤlle, welches
eben ſo iſt, wie das Licht von gluͤenden Kohlen,
iſt ihnen wie ein helles Licht; in dem himmliſchen
Licht wird auch ihr inneres Sehen oder Geſicht
dermaßen verfinſtert, bis das ſie unſinnig wer-
den, weswegen ſie daſſelbe fliehen, und ſich in
Gruben und Hoͤhlen verbergen, ja, ſich ſo tief
verbergen, als ſo tief bey ihnen das aus dem Boͤ-
ſen herruͤhrende Falſche iſt: bey denen aber, ſo
in der himmliſchen Liebe ſind, iſt gerade das Ge-
gentheil, je innerlicher oder hoͤher ſie in das Licht
des Himmels kommen, deſto heller ſehen ſie al-
les und auch alles deſto ſchoͤner, und deſto ver-
ſtaͤndlicher und weiſer begreiffen ſie die Wahrhei-
ten. Diejenigen, welche in der leiblichen Liebe
ſind, koͤnnen durchaus nicht in der Waͤrme des
Himmels leben, denn die Waͤrme des Himmels
iſt die himmliſche Liebe, ſondern ſie koͤnnen nur
in der Hitze der Hoͤlle leben, welches eine Liebe

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[256/0255] Von der Geiſterwelt. das Jnnere derer, ſo in der leiblichen Liebe ſind, wie ſchwarz aus, weil es verſchloſſen iſt, und bey einigen erſcheint es dunkel feurig, naͤmlich bey denen, welche innerlich in boshaften Betrug geweſen ſind; ihr Aeuſſeres aber erſcheinet in einer ſcheußlichen Farbe von einem traurigen An- blick; (das Jnnere und Aeuſſere, welches der Seele und dem Gemuͤth zukommt, wird in der geiſtli- chen Welt zu ſehen gegeben, ſo oft es dem Herrn wohlgefaͤllt.) Diejenigen, ſo in der leiblichen Liebe ſind, ſehen gar nichts in dem Lichte des Him- mels, ihnen iſt das Licht des Himmels eine Fin- ſternis, hingegen das Licht der Hoͤlle, welches eben ſo iſt, wie das Licht von gluͤenden Kohlen, iſt ihnen wie ein helles Licht; in dem himmliſchen Licht wird auch ihr inneres Sehen oder Geſicht dermaßen verfinſtert, bis das ſie unſinnig wer- den, weswegen ſie daſſelbe fliehen, und ſich in Gruben und Hoͤhlen verbergen, ja, ſich ſo tief verbergen, als ſo tief bey ihnen das aus dem Boͤ- ſen herruͤhrende Falſche iſt: bey denen aber, ſo in der himmliſchen Liebe ſind, iſt gerade das Ge- gentheil, je innerlicher oder hoͤher ſie in das Licht des Himmels kommen, deſto heller ſehen ſie al- les und auch alles deſto ſchoͤner, und deſto ver- ſtaͤndlicher und weiſer begreiffen ſie die Wahrhei- ten. Diejenigen, welche in der leiblichen Liebe ſind, koͤnnen durchaus nicht in der Waͤrme des Himmels leben, denn die Waͤrme des Himmels iſt die himmliſche Liebe, ſondern ſie koͤnnen nur in der Hitze der Hoͤlle leben, welches eine Liebe iſt,

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/255>, abgerufen am 21.11.2024.